Der gute Mensch von Brilon

Muss man nur richtig erklären

Hätte die SPD die Wahl gewonnen, sie stünde deutlich schlechter da. Die Schuldenbremse wäre nicht zu lockern gewesen, womöglich sogar die Einreise neuer Fachkräfte ohne Fachkraft verhindert worden.

Dank Merzens Fritz aber ist der Biggest Loser plötzlich der große Sieger. Wir müssen dem großen Briloner natürlich die Chance geben, seinen Wortbruch gegenüber den Wählern richtig zu erklären. „Zunächst einmal“, grätscht Merzens Lieblings-Unionist Thorsten Frei dazwischen, „haben die Wähler uns nicht die absolute Mehrheit gegeben“, also sind die Wähler schuld. Das denkt der Fritz wohl auch, aber viel wichtiger ist für ihn, den Realisten, die „geänderte außenpolitische Lage“. Was wenn die USA aus der NATO austritt, sich mit Putin zusammentut und Polen überfällt? Oder das Baltikum? Oder Grönland? Um auf diese Situation vorbereitet zu sein, muss die Wehrm… Quatsch!... die Bundeswehr ganz neu aufgestellt werden. Kasernen müssen her, Panzer… „und Drohnen“, dröhnt es aus München, „Millionen Drohnen!“, und Drohnen, jawoll! All das kostet schon mal mindestens eine halbe Billion.

Die andere halbe Billion ist für die SPD. „Die ist eine tief erschütterte Partei, und ich bin mir noch nicht sicher, ob Frau Esken oder Herr Klingbeil überhaupt in der Lage sind, die Partei wieder aus der Krise herauszuführen.“ Deshalb habe „ich den beiden gesagt, ich möchte ihnen helfen“. Schließlich „können wir kein Interesse daran haben, dass diese Partei kaputtgeht, denn dann wird es in der politischen Mitte ziemlich einsam“. In der Tat, die SED noch zu klein, die Grünen verlieren mit Robert ihren besten Mann, wer bleibt da noch in der Mitte?

Presse, Wirtschaft und Wissenschaft, die schon bei Corona der Führung treu zur Seite standen, finden auch für den Weg in den Staatsbankrott die richtigen Worte. „Gut, dass Merz sein Wahlversprechen bricht“, lobt der Spiegel, der SPD-Ökonom Jens Südekum begrüßt die neuen „Sondervermögen“ genauso wie die Firma Rheinmetall. Und wenn das Schlimmste eintrifft, was so sicher ist wie die Impf-Nebenwirkungen, wird man schon eine andere Sau finden, die durchs Dorf getrieben werden kann.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, wider Willen die Trümmerfrau der FDP, will zwar beim Aufräumen helfen, aber Chef sein will sie nicht. Die Führung müsse „von einer jungen und frischen Persönlichkeit“ übernommen werden. Moment. Ist die nicht gerade abgedampft, die junge und frische Persönlichkeit?

Und morgen vielleicht: Wie der Friederich dem Lars und der Saskia jetzt auch bei der Migration hilft, damit die SPD nicht kaputtgeht.

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6 comments

  1. Franck Royale 6 März, 2025 at 22:14 Antworten

    Moment, Esken und Klingbeil in der „politischen Mitte“? Zwei sich bekennende Gewächse aus dem linksradikalen, steuerfinazierten Antifa-Sumpf? Ernsthaft? Nö. Friedrich, diese SPD kann weg. Und es geht doch auch nicht darum, irgendwelchen Sozis in der Midlife-Krise und Parteien aus der Sinneskrise zu helfen, sondern diesem Land und seinen Bürgern.

    Da wäre zum Beispiel dieses Problem hier: „Berlin: Nur 51 von rund 1900 Kindern bestehen Probeunterricht fürs Gymnasium“. Autsch. Die sollen später den neuen Schuldenberg abtragen?

    Und warum will die „Bundeswehr Reservisten jetzt alle zwei Jahre verpflichtend für zwei Wochen eingeziehen“? Wir haben doch Fachkräfte aus Kriegsgebieten. Die jungen Männer sind bereits in Truppenstärke zu Rekrutierungszwecken tagsüber in Einkaufscentern anzutreffen, so hört man.

    • Al Dorado 6 März, 2025 at 23:05 Antworten

      Mal als Vermutung: 98.100 Kinder von 100.000 ambitionierten Elternpaaren (fiktive Beispielzahlen) waren von vornherein aufgrund ihrer Noten fürs Gymnasium in Berlin geeignet. Aber auch die restlichen 1.900 Elternpaare hielten ihren Nachwuchs (in der Regel Söhne) für ebenso gymnasialreif, trotz massiv negativer Empfehlung (sprich extrem schlechter Noten) an der Grundschule. Ja, und die Aufnahmeprüfung hat die Einschätzung der LehrerInnen der Grundschule dann eben bestätigt. Die Zahlen bedeuten aber nicht, dass in Berlin eine besonders strenge Selektion fürs Gymnasium stattfinden würde, oder dass die Kinder da besonders „dumm“ wären. Aber praktisch alle Eltern wollen heutzutage, dass ihr Kind aufs Gymnasium geht. War selber (in Bayern) bei einigen dieser Aufnahmeprüfungskommissionen dabei. Insbesondere die türkischen Väter zeigten sich da wenig einsichtig und konnten das Potential ihres Kindes auch nicht im Entferntesten einschätzen. Problem war sehr oft Mathematik.

  2. spaetleser 6 März, 2025 at 22:17 Antworten

    Herrliches Titelbild 💕
    Was Merz alles so von sich gibt, macht mich einfach sprachlos, und ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

  3. Johann Joachim Lindner 7 März, 2025 at 01:01 Antworten

    Heute wieder Drei gegen Eine plus Lanz. Frau Weidel hat sich tapfer geschlagen, trotz des ständigen dazwischen Quatschens von Lanz. Sowie dem permanenten Themenwechsel von Trump zur Schuldenbremse und zur Aussenpolitik. Russland, China, USA, EU und NATO. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Der JU Vorsitzende versuchte sich auch im diffamieren, konnte außer Polemik aber nicht vorbringen. Die sogenannte Wirtschaftsexpertin und ein Journo namens Bender von dem FAZ Sonntagsblättchen war auch nur am hetzen. Natürlich ging es um die “Rechtsextremen” in der AfD. Höcke, Helferich etc. Wer hat vor Jahren wo was gesagt.
    Wer von der SPD wann wo zur Antifa gehört hat oder ehem. RAF Bandenmitglieder unterstützte oder hat für sich arbeiten lassen. Das alles spielt keine Rolle. Und wir GEZ Zahler müssen diesen Südtiroler Propgandaheini bezahlen und zum Millionär machen. Wie lange noch?

  4. HKCB3044 7 März, 2025 at 08:46 Antworten

    Ich frage mich schon seit längerer Zeit und in den letzten Tagen noch öfter, was wohl Politiker wie Brand, Schmidt , Wehner Kohl und andere zu der Heutigen Politikergarde sagen würden, glücklicherweise müssen sie das nicht mehr miterleben. Es gibt noch einige wenige aus dieser Garde ( ich habe neulich ein Interview mit Rupert Scholz gehört) , die da auch ihr Unverständnis äußern, aber leider kein Gehör finden. Auch Militärexperten wie Kujat und Vad predigen tauben Ohren. Frau Krone Schmalz muß sich als “ Putinfreund “ diffamieren lassen. Alle diese Leute wollen nur eines, daß das Töten in der Ukraine aufhört und die Probleme mit Diplomatie gelöst werden . Was ist daran falsch ? Dafür standen vor allem Sozialdemokraten im kalten Krieg, wo sind sie geblieben ? Man könnte glatt verzweifeln bei so viel Ignoranz in der Politik

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