Der Frühstücks-Direktor

Merz, Kanzler der Volksfront

Nun ist Friedrich Merz aus Brilon im Sauerland zumindest Frühstücksdirektor geworden. Wir gratulieren. Dass es zu mehr nicht reicht, dafür sorgen seine Freunde der "demokratischen Mitte" (SPD, Grüne, SED).

Moment, werden Sie sagen, zum Regieren muss er doch nur die SPD überreden. Weit gefehlt! Denn ohne die Aufweichung der vermaledeiten Schuldenbremse ist Fritz wie der Lottogewinner, der seinen Spielschein verloren hat. Und für den Blankocheck braucht er die Zweidrittelmehrheit im 21. Deutschen Bundestag. Die SED hat bereits Zustimmung signalisiert, gegen entsprechendes Entgegenkommen natürlich. Damit bleibt der Fritz am Ende Frühstücksdirektor der Vereinigten Linken.

Zwar ist dem Grünen Habeck das Juristische so fremd wie die Wirtschaft, aber das hat ihn bislang auch nicht davon abgehalten, große Ideen beizusteuern. Warum, schlägt der Robert vor, beschließen wir das Ende der Schuldenbremse nicht einfach mit der „jetzt noch existierenden Zweidrittelmehrheit“ der speziellen Demokraten? Ja, das Parlament sei immer noch entscheidungsfähig, stimmte Merz, der nach Advokaten-Lehrgängen in Bonn und Marburg immerhin vom Fach ist, sofort zu. Der „wahrscheinliche künftige Kanzler“ (Handelsblatt) erwägt daher, die Verfassung noch mit den alten (inzwischen abgewählten) Mehrheiten zu ändern. Dazu bräuchte er allerdings die FDP, die angeblich gerade wegen des Bestands der Schuldenbremse die Regierung verlassen hat.

Ach, die FDP. Der Lindner Christian ist eigentlich schon weg, er schaut einfach mal, was die Zukunft bringt. Geschlechterwechsel-Marco hat endlich wieder Zeit für die Hammond-Orgel, Beleidigungsanzeigen-Königin Oma-Courage steht hingegen bereit, die Führung der Partei zu übernehmen und sich „beispielsweise um die Bürgerrechte zu kümmern“, wenn sich nicht der alte Kubicki noch mal aufrafft.


Fritz hat bereits die Ärmel hochgekrempelt und legt los wie Donald Trump. Leider kann er keine Verfügungen erlassen, aber er hat ein „Memorandum of Understanding“ auf den Weg gebracht, in der Hoffnung, dass die Scholz-Regierung keine feministisch-außenpolitischen Entscheidungen mehr trifft, die nicht mit der Union abgestimmt wurden. Hoffentlich freut er sich nicht zu früh. Scholz mag das längst einerlei sein, aber unsere Annalena wurde in den Tagesthemen deutlich: „Gerade als Frau in der Spitzenpolitik habe ich öfter mal gelernt auch runterzuschlucken und trotzdem taff zu sein.“

Wer über das Menschliche in der Politik redet, kommt an der SPD nicht vorbei. Was macht Chef Olaf, wenn er seinen Regierungspalast verlässt? Justiziar bei Warburg? Nur gut, dass die SPD beim Personal trotz der Wahlniederlage bestens aufgestellt ist. Pistorius, Lauterbach, Klingbeil, Heil, Faeser – diese Fachkräfte sind dem Volk inzwischen so ans Herz gewachsen, dass man nur ungern auf sie verzichtet hätte. Auch Saskia Esken hat schon fest versprochen, dass sie ihre segensreiche Tätigkeit als Parteivorsitzende fortsetzen will, schon damit die Völker die „Stabilitätssignale“ weiterhin vernehmen können. Bravo! So sieht Treue aus.

Hören wir Wahlbetrug? Nur weil angeblich 200.000 Auslandsdeutsche ihre Stimme nicht abgeben konnten (Briefwahlunterlagen kamen nicht rechtzeitig)? Natürlich nicht!

Die EU-Staaten sind erleichtert nach der Wahl, denn auch für die neue Regierung, wenn es sie denn gibt, bleiben „Europäische Lösungen“ das Nonplusultra. Nur Macron saß schon im Flieger, als bei uns noch ausgezählt wurde. Richtung USA. Sicher ist sicher.

12 comments

  1. Johann Joachim Lindner 24 Februar, 2025 at 20:32 Antworten

    Der Friederich der Wüterich.
    Merz gewinnt heute, er wird keine 2 Jahre durchhalten, er ist ein Umfaller wenn es etwas stürmisch wird. Heute Hüh, morgen Hot. Es werden Wüst NRW oder Günther S-H nach Merz folgen. Oder doch vielleicht Linnemann geh du voran ? Damit wird das Schwarz-Rote-Kartell zementiert. Es bleibt wie es ist, nichts wird sich ändern. Ob die CDU Wähler irgendwann aus dem Koma aufwachen und realisieren es ist nicht mehr die CDU wie sie vor Erika war?

    • Steffen Lindner 24 Februar, 2025 at 21:32 Antworten

      Wie zu lesen war, haben 38 Prozent der Ü60Järigen und 49 Prozent der Ü70 Jährigen CDU/CSU und SPD gewählt. Das demografische Wachkoma?

      • Emil 25 Februar, 2025 at 09:44 Antworten

        Politische Einordnung des Wahlverhaltens :
        LINKS : SPD, GRÜNE, LINKE, BSW – 41,8%
        RECHTS : AfD – 20,8%
        MITTE : CDU/CSU – 28,5% – mit Brandmauer nach rechts – politische Einordnung nach links/rechts-Kriterien nach eigenem Gutdünken
        ERGO : Das Wahlvolk bekommt was es verdient.

      • Beck 25 Februar, 2025 at 10:22 Antworten

        Kleines (ziemlich schweres) Rätsel am Dienstagmorgen: Ich gehöre zu den 51 Prozent. Wie alt bin ich und was habe ich nicht gewählt?
        😊

  2. Fidel Castor 24 Februar, 2025 at 22:41 Antworten

    Man muss auch wissen, ein schneller Frieden in der Ukraine käme dem Friedrich ungelegen, schliesslich sind die Russen noch nicht genügend geschwächt. Dazu müssen halt noch ein paar Milliarden in der Ukraine versenkt werden. Und zum Schluss braucht man auch noch gutes Geld für diverse repräsentative Soldatenfriedhöfe.

  3. FraDa 24 Februar, 2025 at 22:46 Antworten

    Falls ich tatsächlich nochmal Lauterbach oder Faeser auf irgend einer Regierungsbank sehe, dann gehe ich nach Afghanistan und werd Opiumbauer. Und bin mein bester Kunde.

  4. Hartel 24 Februar, 2025 at 23:22 Antworten

    Nach mehr als drei Jahren der demokratischsten Demokratie aller Zeiten, abgeschaut und in vielen Teilen kopiert von der 12jährigen faschistischen „Demokratie“, hätte man meinen sollen, dass dies zu einem Aufwachen von eingefrorenen oder eingetrockneten? Hirnzellen führen müsste. Das Wahlergebnis spiegelt das genaue Gegenteil der Mutmaßung wieder. Das jahrelange Talkshowstudium in Verbindung mit der täglichen Infusion der Faktencheckerinfos vom ÖRR, sowie Tatsachenberichten aus Focus und SZ haben das Leben von Billiarden Hirnzellen im westdeutschen Wahlland und auch im Berliner Gutmenschengehege ausgelöscht. Mögen demnächst ÖPNV Betriebe die Preise hochfahren, die Krankenkassen die Zusatzbeiträge dem Normalbeitrag angleichen, die Schuldenbremse ausgebaut werden und endlich wieder die Bundeswehr angriffsfähig gemacht werden, damit die wählenden Einzeller ihre persönlichen Panzer von Rheinmetall bekommen und CO2-neutral durch Europa cruisen dürfen. Vielleicht dürfen diese Schlafschafe ja auch noch 5000 Euro ihres Ersparten behalten um sich wenigstens nicht steuerfinanziert beerdigen lassen zu müssen, weil das diesen Grundbetrag überschießende Sparguthaben dem Demokratiebetrieb zugeführt werden muss. Die Visionen des schMerz sind dem Volk ja schon infundiert worden. Also warum sollte Erregung entstehen, alles wird „juud“.

  5. weihnachtsmann_frau_lein 25 Februar, 2025 at 03:29 Antworten

    28,6 cdsu plus 16,4 spd plus 11,6 grrrr plus 8,8 linke plus 4,3 fdp = 69,7 % selbstverräter … … … und sie merken’s nicht einmal.

    München ist völlig bekloppt: im schwächsten (!) der iirc fünf wahlkreise kommen die grrrr immer noch auf 22%. Um den großen philosophen dieter bohlen zu zitieren: „erklär‘ mal einem bekloppten, daß er bekloppt ist“.

    (Leider einzige) inseln der seligen bzw. der hoffnung in den alten ländern: kaiserslautern und gelsenkirchen.

    Ein eingebürgerter grieche wörtlich: „wie kann man nur so blöd sein, etwas anderes als blau zu wählen?“
    (ganz ähnlich sprach ein eingebürgerter türke)

  6. weihnachtsmann_frau_lein 25 Februar, 2025 at 03:45 Antworten

    PS: „unseredemokraten“ mögen zwar ideologisch verbohrt sein bis zur emesis, aber sie sind nicht blöd (zumindest haben nicht alle nur pech beim denken (A. Tetzlaff)). Das bedeutet, „unserendemokraten“ ist klar, daß aufgrund ihrer ideologisch unvermeidlichen weiter so-unpolitik die afd weiter zulegen und bei den nächsten wahlen entweder die absolute mehrheit erringen oder zumindest so stark werden wird, daß ohne sie nichts mehr geht.

    Worin werden „unseredemokraten“ in ihrer blind(wütig)en ideologischen verblendung also ihr heil suchen?
    Sie werden alles, wirklich alles, tun, um die blauen zu verbieten. Daß sie damit einen bürgerkrieg riskieren, wird den starkköpfen „unsererdemokratie“ in ihrer verbohrtheit / ihrer brandmauernarretei dabei völlig schnuppe sein.

  7. HKCB3044 25 Februar, 2025 at 16:49 Antworten

    Das schönste Interview nach der Wahl war bei Phönix mit Tino Chrupalla. Die Reporterin fragte ihn, ob er sich nicht mehr versprochen hätte durch Hilfe von Musk und Desinformation aus Moskau, hat er geantwortet : „Wenn Ich Desinformation hören möchte, muß ich ARD und ZDF anschalten, da gibt es mehr als genug davon!“ Das fand ich sehr schlagfertig, einfach genial.
    An uns hat’s nicht gelegen im Wahlkreis 40% blau, auch das Direktmandat geholt, war zu erwarten. Die Tussi von der SPD hatte Verstärkung vom Kanzler, hat nichts geholfen, auch ihre “ wunderschönen“ Plakate haben nichts bewirkt, na ja, sie steht sicher oben auf der Liste, muß man sich also keine grossen Sorgen machen.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Steffen Lindner Antworten abbrechen

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

Wird häufig gelesen

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner