Kanzlerin Weidel?

Wenn Wähler wählen dürften

Merz. Gestern noch bei der RTL-Spendengala, heute schon auf der Showbühne in Kiew. und er strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Zu sagen hatte er wenig bis nichts, aber er durfte die Forderungen von Selenskyj entgegennehmen.

Grundsätzlich dürfte es ihm gut gefallen haben, mal mit der dicken Spendierhose Schaulaufen zu gehen (Taurus? Wie viele hätten‘s denn gern?), aber wir müssen etwas Essig in seinen Wein geben. Unsere Leser wissen, dass wir Umfragen eher einen Unterhaltungswert zusprechen, was in der Natur der Sache liegt. Denn warum sollten sich von Woche zu Woche großartige Veränderungen ergeben? Gleichzeitig müssen die Institute ihren Auftrag erfüllen, sie fragen regelmäßig die Leute ab, aber der Kunde (Staatsfunk, Presse) erwartet natürlich verkäufliche Ergebnisse. SPD einen Prozentpunkt rauf, AfD zwei Punkte runter, das wird dann gern ein wenig spektakulär überformuliert, aber im Grunde hat sich rein gar nichts geändert, denn eine Unsicherheit von 3 Prozentpunkten ist immer im Kleingedruckten angegeben.

Am Samstag hingegen glaubten wir unseren Augen nicht trauen zu können. Auf die blödsinnige (und eigentlich die „demokratischen Parteien“ delegitimierende) Frage „Wen würden Sie direkt zum Kanzler wählen?“ stand Alice Weidel plötzlich und unerwartet mit 18 Prozent auf Platz 2.

Im Osten (außer Berlin), wo bekanntlich die Sonne aufgeht, liegt die AfD-Chefin mit 25 Prozent vorn. Es ändert sich offenbar doch etwas in Schland.


Apropos direkt gewählt. Im Gegensatz zu allen anderen Würdenträgern der Parteiendemokratie wird der Genosse Präsident vom Volk gewählt. Also nicht vom ganzen Volk, aber von durch die Parteien bestimmten Vertretern desselben. Und so ergibt sich ein lustiger Querschnitt aus Gauklern, Barden, Trapez- und Travestiekünstlern sowie frisch Eingebürgerten, sprich aus dem, was die Parteien für das Volk halten. Lange Rede kurzer Sinn: Unser Genosse Präsident Frank-Walter durfte in Paris der Wiedereröffnung der (von unbekannten Polizeibekannten) abgefackelten Kathedrale Notre Dame beiwohnen. Was etwas ganz Besonderes war, denn nicht jeder war geladen. Ursel von der Leine etwa durfte nicht teilnehmen.

Wir müssen es leider offen aussprechen: Frank-Walter hat auf ganzer Linie versagt. Anstatt tapfer dem gewählten US-Präsidenten und „Hass-Prediger“ (Steinmeier) Trump die Hand zu verweigern oder wenigstens als ein weithin sichtbares Zeichen für das neue Deutschland anstelle der Gattin etwa Olivia Jones (Pronouns her, they oder so) als Begleitung auszuwählen, machte er plötzlich auf Diplomatie, die in Schland längst außer Mode gekommen ist.

Eine Frage bewegt die RTL-Zuschauer und Bild-Leser mehr als die Ereignisse in Syrien oder der Ukraine. Welche Spendenhöhe für Kinder in Not ist angebracht für Millionäre und Funktionäre? 2.000, die Lindner locker machen will, 4.000, die Merz zahlen will, wenn ihn die Wähler wählen? Oder 500 Euro, die sich SPD-Chef Klingbeil abknapsen würde?

Syrien

Nix genaues weiß man nicht, außer dass Assad in Moskau ist. Die „gemäßigten Rebellen“ (Verschleierungspresse) lassen derweil Köpfe auf den Straßen rollen. Der Experte für Internationales bei der Union (Jens Spahn) will jedem Rückkehrer der geschätzt eine Million Syrer in Schland 1.000 Euro Rückkehrprämie in die Hand drücken, unsere Annalena rechnet eher mit neuen Flüchtlingen.

Bilder und Videos von staatsfernen Journalisten zeigten in den letzten Jahren eher fröhliche Syrer in Syrien, Frauen ohne Kopftücher, reges Treiben auf den Märkten, christliche Kirchen neben Moscheen, und einiges spricht dafür, dass viele Leute, die vor dem „Assad-Regime“ flohen, islamistischen Banden nahestehen (frisch aus Franken: 26-jähriger syrischen Staatsangehörigen festgenommen).

Die Verneblungsmedien in Europa wollen nun dem Bandenführer Abu Mohammed al-Dscholani (Ex-Isis, Ex-Al Qaida) einen „Vertrauensvorschuss“ (Volkskrant, NL) geben und hoffen allen Ernstes, der Terrorist möge ein „integratives Syrien anstreben, in dem die Rechte aller Minderheiten respektiert werden“. Ach was.

Der koordinierte Schlag gegen Assad hat viele Nutznießer. Die Türkei, die syrische Gebiete einzunehmen beziehungsweise zu behalten gedenkt und nun mit den „gemäßigten Rebellen“ (Westpresse) gegen die Kurden vorrückt. Israel, weil ein geteilter Feind ein besserer ist als ein geeinter und die USA, weil Russland Syrien verlassen muss. Ab hier kann man dann selbst weiterdenken…

6 comments

  1. Krufi 9 Dezember, 2024 at 20:32 Antworten

    Online-Spott für „knickrige“ Politiker bei der „Ein Herz für Kinder“-Gala. Tja, beim Verteilen vom Gelde des Steuerzahlers sind die Polirtiker sehr großzügig, geht es aber an den eigenen Geldbeutel, werden diese Politiker sehr knauserig. Die hätten sich mal Toni Kroos als Vorbild nehmen sollen: Ex-Fußballstar Toni Kroos kündigte ohne mit der Wimper zu zucken eine Spende in Höhe von 100.000 Euro an. Gut er hat auch wesentlich mehr verdient bei Real Madrid.

    Das Thema Syrien ist so komplex, dass es noch Zeit braucht, bis ich mir eine Meinung bilden kann, zumal ich ja kein Nahost-Experte bin. Eine gute Analyse zum Einstieg für eine Meinungsbildung ist beim Antispiegel von Thomas Röper zu finden. Auch sollte man ältere Analysen und Berichte berücksichtigen. Z.B. „An alarming truth revealed by retired U.S. four-star general Wesley Clark: After 9/11, the U.S. planned to take out seven countries in five years, „starting with Iraq, and then Syria, Lebanon, Libya, Somalia, Sudan and, finishing off, Iran.“ Auch Schirinowski hat schon einmal erklärt, warum Assad den Amerikanern im Weg steht!!

    Und sonst so??

    Ab Januar 2025 gibt es eine neue EU-Verordnung, wonach Textilien nicht mehr in die Restmüll-Tonne dürfen. Hmm… steckt da etwa Absicht dahinter, die Entsorgung von „rote Socken“ zu erschweren???

    Im Moment überschlagen sich die Ereignisse in der Politik. Wo ist eigentlich die staade Zeit geblieben???

    • Fidel Castor 9 Dezember, 2024 at 21:17 Antworten

      Ich meine auch, die „Verschleierungsmedien“ sind für Information aus dem Nahen Osten i. a. und Syrien im besonderen weitestgehend unbrauchbar, zumal diese sich gerne auf dubiose Organisationen wie die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“, die Weisshelme und den MI6-Ableger Bellingcat berufen. Unerwähnt bleibt da auch immer, dass Syrien trotz der Erdbebenkatastrophe vor einem Jahr im Würgegriff der Sanktionen gehalten wurde.
      Da sehe auch ich mir lieber an, was Karin Leukefeld, Michael Lüders oder Thomas Röper mitzuteilen haben.

  2. H.H. 9 Dezember, 2024 at 20:49 Antworten

    Rückführungsproblem: Vielleicht ist nicht jeder Syrienflüchtling Syrier ? Diese wurden doch damals sehr bevorzugt. Auch Flüchtlinge können kreativ sein, nicht nur Mann-Frau-Umdeklarierer

  3. Kater Moritz 9 Dezember, 2024 at 21:22 Antworten

    Im Osten geht die Sonne auf,
    das ist man gewohnt,
    außer in Berlin,
    denn das liegt hinter’m Mond …

    … natürlich nicht ganz Berlin, aber einige spezielle Stadtbezirke lassen sich dort schon verorten. Das merkt man daran, dass die dort Lebenden agieren als seien sie nicht von dieser Welt. Und dieser Eindruck ist leider nicht positiv konnotiert. Denn, was sie sich in ihrer Blase oder in ihrem Raumschiff ausdenken, ist leider weit entfernt von dem, was der Normalo tagtäglich zu erdulden hat.
    Im Grunde genommen, wäre das noch nicht einmal schlimm. Schlimm wird es erst dadurch, dass sie ihre weltfremden Ideen dem Land so einfach überstülpen können.
    Da ist es nicht verwunderlich, dass sich mancher auf den Mond sehnt, egal ob davor oder dahinter …

    … Gute Nacht!

  4. Franck Royale 9 Dezember, 2024 at 22:17 Antworten

    Chiffrierte 18 Prozent? Schon klar, was soll Alice Weidel auch sonst bekommen.

    Frauen ohne Kopftücher in Syrien? Interessant. Die Fotos welche mich aus Westeuropa erreichten, zeigen ausschließlich junge und alte Frauen mit stramm sitzenden Kopf- und Palästinensertüchern (London) bzw. ausschließlich Männer im wehrfähigen Alter (Berlin). Manch eine sollte hierzulande genau hingucken: das Studium in London hat Baschar Hafiz al-Assad nicht vor dem islamischen Mob schützen können, nicht nur Parfüm und die Luxus-Auto-Sammlung mussten am Ende zurückbleiben.

    Und als wenn die „Freudenbilder“ aus Westeuropa nicht schon deprimierend genug wären setzt Apple noch eins drauf: Unter „Großartige Unterhaltung zum kleinen Preis: Festliche Angebote“ kann man sich heute das Auschwitz-Drama „The Zone of Interest“ für 4,99€ kaufen.

  5. Henner aus Kassel 11 Dezember, 2024 at 00:05 Antworten

    Die sogen. „Syrien-Flüchtlingsproblematik“ habe ich bereits kurz in Folge von 2015 aus erster Hand erklärt bekommen. Damals hat eine gute Bekannte ,in Deutschland als Tochter syrischer Flüchtlinge Anfang der 2000er Jahre, aufgewachsene und ausgebildete Ärztin , die sich medizinisch, sprachlich und human verantwortungsvoll – wie sich dann herausstellte allerdings vergeblich – im Dienst der „Guten Sache“ einbrachte, diesen „Zahn der vorgeblichen Gutmenschen“ gezogen.

    Nach drei Monaten gab sie desillusioniert ihr Engagement auf.

    Wie sie mir erzählte, haben die zu betreuenden männlichen Patienten – Frauen gab es so gut wie keine – auch nur bei einfachen Eingangsuntersuchungen wie Fiebermessen, Augen- Ohrenkontrolle, Atemwege abhören,,usw. sich entweder generell geweigert, berühren ging gar nicht, die Untersuchung zuzulassen. Sie waren sichtbar angeekelt einer Frau gegenüber, grüssten nicht und sie wurde sogar bespuckt.
    Zu den teilweise erkennbaren Krankheiten Krätze, Syphillis oder Atemwegserkrankungen, die häufig festzustellen waren, hat sie jedoch einiges noch sehr stark befremdet.
    Als auch in immer im familiären Umfeld heimatsprachlich erzogene Frau, konnte sie bei einer Vielzahl von sogen. „syrischen Flüchtlingen“ eindeutig aus deren sprachlichen Fähigkeiten erkennen, das es sich keineswegs um Syrier handeln konnte. Sie schätzte jeder Dritte sei eher aus dem nordafrikanischen Raum kommend, Menschen mit denen sie in ihrer berufliche Praxis auch vorher Kontakt hatte, und keineswegs ein Syrier.

    Entsprechenden Hinweise an die im christlich-kirchlichen Umkreis angesiedelte Unterkunftsleitung – Stichwort Asylindustrie, damals noch im Aufbau – mit der Bitte diesem Verdacht mit Dolmetschern und konkreten Nachfragen zu Heimatregion, -ort näher nachzugehen, wurden mit Hinweis auf das fehlende Personal abgetan.
    Und wenn es doch Syrer waren, dann sagte sie nur, das sind grösstenteils die Leute vor denen meine Eltern vor Jahren fliehen mussten.

    Der Rest ist Geschichte und mal sehen wer von den Marokkanern, Libyern, Algeriern sich tatsächlich auf den Heimweg nach Syrien machen wird.

    Für den jetzigen Fall wäre die vom WEF und EU immer wieder eingeforderte elektronische ID -wirklich erstrebenswert. Pässe haben sie weggeworfen, die Mobilphones nicht….

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