Der Stern von Thüringen

Voigt und die Zeichen der Zeit

Für den frommen Christ-Demokraten Mario Voigt ist seine Wahl zum Ministerpräsidenten von Thüringen ein „gutes Zeichen in der Vorweihnachtszeit“. Sowas wie einst der Stern von Bethlehem?

Für den abgehenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow ist die Wahl seines Nachfolgers Voigt auch durch SED-Parteisoldaten hingegen die Garantie für eine nahtlose Fortsetzung linker Politik in Thüringen. Fast zärtlich nimmt er seinen zukünftigen Statthalter in die Arme, wohl wissend, dass dessen Regierung ohne Mehrheit nicht lange überleben wird, und die CDU in der Folge wie die FDP im Keller des Landtags verschwinden dürfte.

Mario träumt derweil den kurzen Traum vom „Geist der Zusammenarbeit und einer neuen politischen Kultur“. Na denn, gute Nacht, Marie…


Währenddessen arbeiten die Unionisten emsig am Programm, mit dem sie bei der Bundestagswahl punkten wollen. Gegen „Frauenschläger“ und „Kinderschänder“ will man vorgehen, zudem soll „die deutsche Sprache als Ausdruck unserer Kultur“ mittels „Gender-Verbot in der Verwaltung“ geschützt werden.

Auch das „Gefühl von Unsicherheit vieler Bürger im öffentlichen Raum“ – während wir diese Zeilen schreiben, rauschen in unserem früher beschaulichen Stadtteil wieder die Streifenwagen mit Blaulicht vorbei – ist CDU/CSU nicht verborgen geblieben und soll durch „mehr Videoüberwachung“ beruhigt werden.

Weil der Bürger aber echte Geschenke erwartet, soll die Mehrwertsteuer auf Schnitzel dauerhaft 7 % betragen. Das müsste reichen.

 
Mantra artig wird betont: „Wir halten an der Schuldenbremse fest“, aber das dürfte zu den vergessenswerten Posten gehören wie Grenzschutz und innere Sicherheit. Weiß schließlich jeder, dass das mit den Linken (SED, BSW, SPD, Grüne) nicht machbar ist, und mit irgendwem muss der Friedrich schließlich regieren, da wird der CDU-Wähler Verständnis haben.

Außerdem macht Sparen auf nationaler Ebene keinen Sinn, wo die EU-Kommission im nächsten Jahr gedenkt, ihrerseits 160 Milliarden Euro neue Schulden aufzunehmen, für die Deutschland dann in der Haftung steht. Also gehopst wie gesprungen.

Das wichtigste Argument für die Wahl eines Kanzler Merz nannte Merz höchstpersönlich: Frieden schaffen durch noch mehr Waffen. „Freiheit“, so deklamierte der ehemalige Fahnenjunker Merz, „ist wichtiger als Frieden, denn Frieden gibt es auf jedem Friedhof". Hm. Frieden gibts aufm Friedhof, kapiert, nur sage Fritz, wo gibt es denn diese Freiheit, von der du sprichst?

Eigentlich ziemlich clever, der „deutsch-libanesische Artris-Clan“, was immer das ist. Jedenfalls hat die Bande wegen angeblicher Flutschäden (Ahrtal) mehr als 9 Millionen Euro Unterstützung beantragt und immerhin 4,6 Millionen Euro bewilligt bekommen. Nur im Detail wurde dann doch geschlampt. Wie kann man „Schäden in Obergeschossen von Wohnhäusern angeben, die nicht mit dem Höchstwasserstand zum Zeitpunkt der Flut übereinstimmten“? Hier muss beim nächsten mal genauer gearbeitet werden, denn ganz so doof wie in Gangsterkreisen kolportiert sind die Behören dann doch nicht.


Strommangel, noch hilft Atomstrom aus Polen und Frankreich.
Merke Deutscher: Hierzulande heißt „Blackout" „Energiewende".

12 comments

  1. Krufi 12 Dezember, 2024 at 20:12 Antworten

    Also in letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass der Merz nicht versteht, was er so von sich gibt, oder er hört sich nicht selber reden.

    Tja, in letzter Zeit wird viel von Blackout geredet. René Funk, Vizepräsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), warnt eindringlich: „Notlagen müssen nicht eintreten, sind aber jederzeit möglich.“ Sei es ein extremer Wintereinbruch, ein großflächiger Stromausfall („Blackout“), ein heftiger Sturm oder Hochwasser. Funk appelliert daher an die Bevölkerung, sich auf solche Szenarien vorzubereiten und einen Notvorrat anzulegen, der mindestens drei Tage Autarkie ermöglicht. Hmm, will der uns zu Preppern machen und dann in die rechte Ecke stellen??? Es gab Zeiten, da wurde ein Prepper quasi mit einem Nazi gleichgesetzt!!

    Und sonst so??

    „Deutschland verfehlt erneut die Zielvorgabe für Wärmepumpen-Installationen. Die Bundesregierung unter Wirtschaftsminister Robert Habeck legte fest, dass Wärmepumpen eine Schlüsselrolle bei der CO₂-Neutralität des Landes spielen sollen. Um die Klimaziele zu erreichen, sieht die Zielvorgabe bis 2030 sechs Millionen installierte Geräte vor. Dafür müssten jährlich 500.000 neue Wärmepumpen eingebaut werden. Doch zum dritten Mal in Folge bleibt dieser Wert unerreicht (handelsblatt: 06.12.24).“ Wann wird „Energiewende“ zum Unwort des Jahrzehnts gekürt???

    • Maida 12 Dezember, 2024 at 20:48 Antworten

      Es gibt so viele Unworte im Jahre des Herrn 2024, dass es nicht leicht ist, die Top Ten zu nennen. Außer Energiewende wäre CO2-Fußabdruck mein Favorit.
      Eine CO2-Neutralität wird man erst erreichen können, wenn der jetzige CO2-Gehalt von 0,04% drastisch auf 0,04% gesenkt wird.

    • Teide 16 Dezember, 2024 at 00:23 Antworten

      „Funk appelliert daher an die Bevölkerung, sich auf solche Szenarien vorzubereiten und einen Notvorrat anzulegen, der mindestens drei Tage Autarkie ermöglicht.“

      Warum für drei Tage? Ein Blackout beschäftigt uns mindestens drei Wochen. Danach geht es erst richtig rund.
      Weil der Pöbel dann für drei Tage die Füße still hält. Das reicht, um sich an die Ostküste abzusetzen.
      Von da aus wird uns dann unsere Exilregierung die Daumen drücken.

  2. Johann Joachim Lindner 12 Dezember, 2024 at 21:43 Antworten

    Die Schlafwandler sind wieder da, wie 2014. Die Leute können sich kein realistisches Bild von dem machen, was sie möglicherweise auslösen. Sie sollten sich beraten lassen, z.B. von General Kujat und andere Militärs könnten den Herrschaften auf die Sprünge helfen. Putin wird sicher nicht mit Wattebäuschchen werfen. Berlin ist in nur wenigen Minuten mit Raketen erreichbar.
    Aber vielleicht haben sie alle schon ein nettes Asyl weit weg von Europa. Annalenchen weiß sicher eine gute Destination 10000 km entfernt.

    • Fidel Castor 13 Dezember, 2024 at 00:16 Antworten

      Tja, wenn es mit Merzens Freiheit nicht so klappt, haben wir wenigsten unseren Frieden auf dem Friedhof (könnte evtl. auch ein Massengrab sein).

    • Horst Holli 13 Dezember, 2024 at 07:27 Antworten

      Sie meinen sicher die „Schlafwandler“ von 1914…? Und das Berlin in wenigen Minuten von Raketen erreichbar ist, bereitet mir ehrlich gesagt nicht das große Kopfzerbrechen. Nur viel weiter westlich hätte ich Probleme…

  3. Franck Royale 12 Dezember, 2024 at 22:13 Antworten

    Merkels ehemaliger Strategieberater und Werbestratege hat mit „seiner Wahl ein Anrecht auf üppige Bezüge erworben. Selbst bei einem sofortigen Rücktritt stehen ihm Gehalt und Übergangsgeld zu.“ – dies hatte das RND schon 2020 für Thüringen rausgefunden. Kemmrich (FDP) standen „mindestens 93.000 Euro an Gehalt und Übergangsgeld zu. Die Summe erhöhe sich mit jedem weiteren angebrochenen Monat im Amt“. Ich würde sagen, das ist sogar ein sehr „gutes Zeichen in der Vorweihnachtszeit“ für jemanden dessen Partei bei der Landtagswahl ganz demokratisch unterlegen war. Thüringen wird den langen Schatten von Merkel einfach nicht los.

  4. habu 13 Dezember, 2024 at 00:02 Antworten

    Ein Blackout ist höchst unwahrscheinlich sagen Regierung und Stromversorger. Unsere klugen Techniker haben alles im Griff. Denkbar wäre höchstens mal ein Brownout, bei dem vielleicht mal ein kleineres Gebiet abgeschaltet werden müsste, aber höchstens für eine Stunde oder so.
    Dennoch empfielt unsere sorgende Regierung Essen und Wasser für 72 Stunden bereitzuhalten. Dies aber nicht etwa weil die Sonne wegen unbezahlter Rechnungen vielleicht mal doch nicht liefern sollte. Nein, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen. Aber der Putin, oder der Chinese, oder sonst ein Bösewicht, die könnten unsere Netze hacken, da muss man auf alles gefasst sein und sich gut vorbereiten. Gut, dass wir solch eine vorausschauende Regierung haben.

    • HKCB3044 13 Dezember, 2024 at 09:32 Antworten

      Und gut, daß man immer einen Bösewicht in der Hinterhand hat, dem man alle eventuellen Katastrophen größerer oder kleinerer Art , ungestraft in die Schuhe schieben kann. Denn “ Wir machen keine Fehler ! „

  5. weihnachtsmann_frau_lein 13 Dezember, 2024 at 00:59 Antworten

    „…Atomstrom aus Polen…“..“
    ??? Afaik ist in PL noch kein AKW in betrieb.

    „…Annalenchen weiß sicher eine gute Destination 10000 km entfernt…“
    Fehlt da nicht ’ne null?

  6. HKCB3044 13 Dezember, 2024 at 09:25 Antworten

    Was soll sich denn großartig ändern in Thüringen ? Außer dass die Grünen gegen das linke BSW ausgetauscht wurden und der Leithammel jetzt Voigt und nicht Ramelow heißt ist doch alles wie gehabt. Die haben sich doch 5 Jahre ganz ausgezeichnet verstanden und da sie den gleichen “ Feind “ bekämpfen , wird es auch immer Einigkeit geben. Denn dieses Ziel wird keiner aus den Augen verlieren,,also nur weiter so, mal sehen wie lange. Ein schönes Adventswochenende gewünscht !

Leave a reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Wird häufig gelesen

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner