Helau, Allaf, Hudeli

Bundestagswahl im Karneval

Wie siehts am 23. Februar aus? Hätten Sie Zeit? Könnte schneien und ziemlich kalt werden (Klimawandel!), aber, so Friedrich Merz: Je eher daran, je eher davon.

Bundeswahlleiterin Ruth sagt, der Termin sei „beherrschbar“, im Notfall helfen polnische Drucker bei den Wahlkampfzetteln aus. Frank-Walter hat seinen geplanten Kurzurlaub in Saudi-Arabien abgesagt (Spiegel), aber jeder muss Opfer bringen in dieser Zeit. Im Rheinland ist zum Beispiel Karneval, also geht eine SPD-Genossin „im Clownskostüm wählen“.

Der kleine Unterschied zwischen USA und GER? Hoffnung! Der US-Wähler kann sich zwischen A und B unterscheiden und bekommt anschließend, was er gewählt hat. In GER gibt’s nach der Wahl stets Kompott.

Die hiesigen „demokratischen Parteien“ haben nach Volkes Meinung eh nur… – wir wollten „Idioten“ schreiben oder ein Synonym wie Minderleister, allerdings kann das „abhängig von den Tatumständen“ schnell als strafbewehrte Beleidigung aufgefasst werden, und die Nerven der Obrigkeit liegen eh schon blank –  … also schreiben wir, denen fehlt die „politische Kompetenz“. Das hat Forsa herausgefunden, und konkret gerade mal sieben Prozent von Befragten gefunden, die der SPD noch irgendetwas mit Sachverstand zutrauen, den Grünen attestieren noch sechs Prozent Spuren davon. 78 Prozent vermissen eine solche Kompetenz bei der CDU. Und wenn auch Merzens Fritze 32 Prozent als Kanzler überzeugen könnte, Robert Habeck trotz allem sogar 20 Prozent, ist die absolute Mehrheit der Wähler mit dem Gesamtangebot unzufrieden. Wäre die Demokratie, wie sie bei uns praktiziert wird, ein Bekleidungsgeschäft in der Fußgängerzone, wären die Schaufenster längst vernagelt und ein Schild informierte über „Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“.

Mit einem würdevollen Festakt begingen 40 Behörden von Bund und Ländern den 20. Jahrestags der Gründung des „Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums“ (GTAZ) in Berlin. Und obwohl SPD-Nancy Faeser wichtige Worte in schweren Zeiten gefunden hatte, wurde doch nur stiefmütterlich über das Ereignis berichtet. Dabei will man in 20 Jahren „24 islamistisch motivierte Anschläge“ verhindert haben!

Die Festnahme eines 17-jährigen „Deutsch-Türken“ (amtliche Definition steht noch aus) in der letzten Woche in Elmshorn, der einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben soll, ist allerdings nicht dem GTAZ und seinen 40 Behörden in Bund und Ländern zu verdanken, sondern dem Hinweis eines „US-Nachrichtendienstes“.

Das führt uns ohne Umwege zu Thomas Haldenwang, dem Chef unseres Inlandsgeheimdienstes, dessen Leistungen auf dem Gebiet der inneren Sicherheit uns bis zuletzt verborgen geblieben sind. Das Hochnehmen von umstürzlerischen Rentnern mit Krückstock und Armbrust kann man kaum auf der Plusseite verbuchen, dadurch wurde der Geheimdienst eher der Lächerlichkeit preisgegeben, und wegen der Bespitzelung einer Abendveranstaltung in der Nähe des Wannsees mit Verbreitung von Falschaussagen durch den Staatsfunk hätte in einer funktionierenden Demokratie strafrechtliche Konsequenzen für die Spitzelbrüder gehabt, aber, Schwamm drüber, wegen „gesundheitlichen Gründen“ findet Haldenwangs Dienst bald ein Ende. Für den deutschen Bundestag ist er allerdings noch fit genug, deshalb sagt er: Isch kandidiere. Im Wahlkampf trifft der CDUler übrigens unmittelbar auf seinen kleinen Buddy Helge Lindh, das Beste, was die SPD im Wahlkreis Wuppertal I zu bieten hat.

14 comments

  1. Kater Moritz 12 November, 2024 at 20:27 Antworten

    Um im Februar zu wählen,
    gilt’s, sich durch Schnee und Eis zu quälen …

    … naja, der 23. Februar ist als Sonntag, wie jeder andere Sonntag auch, sicherlich zur Wahl geeignet.
    Allerdings hätten die Politstrategen, wenn es schon der Februar sein soll, den 29. nehmen sollen. Der kommt gleich nach dem 28., aber bekanntlich erst in drei Jahren, also 2028.
    Bis dahin wäre immerhin genug Zeit geblieben, den perfekten Wahlkampf zu führen. Und die jetzige Noch-Regierung hätte in aller Ruhe ihre Gesetzesentwürfe vorstellen und solange darauf beharren können, bis sie auch umgesetzt werden würden.
    Komisch, dass solche naheliegende Dinge nicht erkannt werden …

    … Gute Nacht!

  2. Herbert Prieß 12 November, 2024 at 20:57 Antworten

    Nun ist es passiert! Wir sollen am 23.02.2025 “wählen” zwischen Pest und Cholera! Erinnert mich an den Witz: Da kommt einer auf mich zu, hält mir die Pistole an den Kopf und sagt: CDU oder SPD? Ich sage: Drück ab! Da wollen 33% die CDU wählen um eine Änderung der bisherigen Politik zu erreichen. Söder meint, die Grünen sind eigentlich gar nicht so schlecht und Habeck eine angenehme Person. Prost! Mehr als 60% meinen der Pistorius ist ein besserer Kanzlerkandidat, die Auslese der Besten unter den Schlechtesten hat begonnen. Da war doch noch was??? Ach ja! Die AfD steht bei 19,5% aber nur wenn man die 3% Abweichung bei Umfragen berücksichtigt. Noch was? Da wollen “Frauen” aus Protest gegen Trump auf Sex mit Republikanern verzichten! Das sollte Schule machen bei uns. Für die Damen empfehle ich einen Stempel auf die Stirn: Zu Fortpflanzung ungeeignet! Da weiß man gleich mit wem man es zu tun hat.

    • Bert 13 November, 2024 at 11:36 Antworten

      Da wollen “Frauen” aus Protest gegen Trump auf Sex mit Republikanern verzichten!

      Über diese Aussage musste ich ganz viel nachdenken (deep thinking).
      Wenn es ein “Verzicht” ist, muss an den republikanischen Männern doch irgendwas dran sein, sonst wäre es ja kein Verzicht. 😉
      Als Ehefrau weiß man noch am ehesten, ob der Gatte den Republikanern zugeneigt ist und man ihm deswegen als demokratische Frau den ehelichen Verkehr verweigern muss. Aber was ist mit den anderen Frauen, die einfach nur mal Sex haben wollen? Woran erkennen sie, ob es sich bei dem potentiellen Sexgespielen um einen Republikaner oder einen Demokraten handelt? Gibt es da irgendwelche körperlichen Unterschiede? O.K. die Frauen können vor dem Akt einfach mal fragen, was der Sex-Partner in spe von Trump hält. Aber das setzt ja voraus, dass der Mann ehrlich antwortet. Und welcher Mann antwortet auf so eine Frage nicht taktisch, wenn die Frau gut aussieht?
      Ich höre jetzt mal lieber auf mit dem Nachdenken. Das Thema erinnert mich irgendwie an diese woken Bundesligavereine, die keine AfD-Wähler in ihr Stadion reinlassen wollen. 😉

  3. HA Kah 12 November, 2024 at 21:47 Antworten

    Die Spätnachrichten waren heute wieder besonders amüsant und in der Tat muss sich jeder drei mal überlegen mit welchen Attributen das in vielen Fällen tatsächlich minderbemittelte politische Personal belegt wird. Wer hat bei der heutigen Justiz schon Lust darauf in langjährigen Verfahren zu klären, was überhaupt noch gesagt werden darf. Auch da entsteht der Eindruck, dass es nicht darauf ankommt was gesagt wird, sondern WER es sagt. Gerade über den o. g. Spezi Helge Lindh würde jedem vermutlich viel wenig schmeichelhaftes einfallen.
    Noch ein Tipp zum Schluss, lieber Herr Paetow, vielleicht wäre ihr „Daumen hoch 👍“ am Ende der Spätnachrichten besser aufgehoben. Ich denk viele scrollen nicht mehr hoch wenn sie auch noch KRUFI und Kalter Moritz gelesen haben.

    • Peter Ackermann 13 November, 2024 at 04:38 Antworten

      Deshalb gibt‘s bei mir den Daumen obligatorisch gleich zu Beginn der Lektüre. Eigentlich ganz einfach, wenn man weiß, dass sich da jemand hingehockt hat, um mich fünfmal die Woche zu bedienen, oder?

    • sascha bader 13 November, 2024 at 07:41 Antworten

      Ich gebe IMMER schon einen Daumen hoch,BEVOR ich die spaet- nachrichten gelesen habe.Das ist schon so in Fleisch und Blut übergegangen.😎Da bin ich wie der Staat( laut Habeck): ich mache keine Fehler.

    • spaetleser 13 November, 2024 at 12:06 Antworten

      Der 👍 war jahrelang unterhalb der Spaet-Nachrichten angesiedelt. Die Umsiedlung des Daumens nach oben war für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber die deutlich gestiegene Zahl der Daumenhochs zeigt, dass der 👍 jetzt nicht mehr übersehen, sondern fleißiger denn je genutzt wird. Ich klicke meistens schon VOR dem Lesen auf den Daumen. Man weiß ja mittlerweile, dass man nur Gutes zu lesen bekommt.

  4. Franck Royale 12 November, 2024 at 22:55 Antworten

    Die funktionierende Demokratie (Orientierung an Sachverstand und Realität) wurde unter Merkel bekanntlich zur D-emokratie (getrieben von was auch immer für Gefühlen) umfunktioniert. Ein kleiner Balken, eine Formalie nur, den die Mehrheit der Wähler aber im Auge noch nicht bemerkt hat.

    Dass Deutschland an Karneval wählen geht, passt sehr gut zur aktuellen Analyse von Elon Musk, welcher im Gespann Olaf & Robert Narren erkannte (was Regierungssprecherin Christiane Hoffmann umgehend bestätigte: „Es herrscht eben auf X Narrenfreiheit.“) Oder wie Broder einst treffend formulierte: »Deutschland ist ein Irrenhaus. Könnte man die Bundesrepublik überdachen, wäre es eine geschlossene Anstalt.«

  5. habu 12 November, 2024 at 23:22 Antworten

    Eine Trouvaille aus Twitter:
    Frage (über einem Konterfei von Merz): Glauben Sie, dass dieser Mann die Eier hat, etwas zum Guten zu ändern in Deutschland? ja oder nein?
    Antwort: Absolut nicht. Die von Ihnen angesprochenen Körperteile trägt eine Dame aus der Uckermark schon lange Zeit an ihren Ohrringen.

    Und dann auch noch das: Laut Handelsblatt will Baerbock weiter bocken: „Ja, ich würde meinen Job sehr, sehr gerne weitermachen – in welcher Kombination, das entscheiden die Wählerinnen und Wähler“.

  6. weihnachtsmann_frau_lein 13 November, 2024 at 13:47 Antworten

    “…wir wollten „Idioten“ schreiben…”
    Schreiben Sie doch “Einsteins” oder “Heisenbergs”, das dürfte unverfänglich, gleichzeitig aber eindeutig/unmissverständlich/klar sein.

    “…Und wenn auch … als Kanzler überzeugen könnte, Robert Habeck … sogar 20 Prozent…”
    Herr, schmeiß hirn vom himmel!

  7. weihnachtsmann_frau_lein 13 November, 2024 at 14:06 Antworten

    “…über … Helge Lindh würde jedem vermutlich viel wenig schmeichelhaftes einfallen…”

    In abwandlung des altrömischen “Veni, vidi, vici”:
    vidi … … … und ich wusste bescheid.

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