Mario & Michael

Man weiß nicht mehr, wo man anfangen soll. Vielleicht bei dem 23-jährigen (Alter behördlich geschätzt) Syrer, der fünf minderjährige Syrer in seiner Wohnung aufgenommen hat und dafür von einem grünen Ministerium im Homeland NRW 13.000 Euro netto kassiert?

Oder damit, dass das berühmt-berüchtigte RKI einen ersten Fall von Affenpocken in Köln meldet? Uns fehlt der Tierdoktor Lothar Corona Wieler jetzt schon. Der konnte Ansteckungsfälle irgendwie schöner verkündigen. Und nein, Karl ist kein Ersatz.

Wir könnten auch mit den Gehältern der Staatsfunk-Intendanten beginnen, die sich ordentlich die Taschen vollstecken (Tom Burow liegt bei 450.000 Euro im Jahr). Bleibt nur die Frage, wofür die so fürstlich entlohnt werden? Fürs Programm wohl eher nicht. Klingt eher nach Komplizen-Anteil oder Schweigegeld.

Oder fangen wir mit dem Sturmgeschütz der Idiotie, dem Hamburger Spiegel an? Der hatte in einem seiner Schmierenstücke Elon Musk zum Staatsfeind Nummer zwei ernannt, und den Text extra ins Englische übersetzt, sonst hätte es in den USA keiner mitgekriegt. Musk sagte, er müsse nun seinen Personenschutz aufstocken, wegen der Nazi-Hetze (denn natürlich fehlte eine solche nicht beim Spiegel). Bislang haben die Spiegelfechter mit US-Milliardären nur gute Erfahrungen gemacht – Ein paar Millionen von Bill Gates, um seine Agenda zu verbreiten, und auch Soros scheint Gutfreund zu sein – aber vielleicht nimmt sich Musk nach der US-Wahl ja die Zeit und Muße für einen Gegenschlag gegen die Verleumder.

Den Gedanken, mit der Stimmungskanone von VW Jochen S. ins Abendprogramm zu starten, haben wir verworfen. Ein Joint am Abend oder mal eine Line wagend, gilt hierzulande höchstens als Kavaliersdelikt, und dass die Chinesen sich deswegen so anstellen, dürfte eher mit den EU-Zöllen auf E-Autos zusammenhängen als mit der angeblichen Freizeitgestaltung des VW-Managers.

Nein, wir gehen zuerst nach Thüringen, wo sich CDU-Mario bis zur schmerzhaften Zerrung verrenkt, um Ministerpräsident zu werden. Obwohl CDU-General Linnemann forsch verkündete, „wir werden unsere Seele nicht verkaufen, um an die Macht zu kommen“, überlegt Mario schon, ob er überhaupt eine solche Seele hat, und wie er ohne eine solche zurechtkäme. Sahra Wagenknecht fordert nun, er müsse sich von Parteichef Merz, der faktisch einen Kriegseintritt Deutschlands gegen Russland gefordert hatte, „klar abgrenzen“. Die Abgrenzung käme ihm leicht von den Lippen, aber, so geht ihm nicht aus dem Kopf, selbst wenn er jeden Dreck fräße, stünde er am Ende mit CDU, BSW und SPD gerade mal bei 44 der 88 Abgeordneten und bräuchte für jede Amtshandlung noch eine SED-Stimme dazu. Egal. Was tut mann nicht alles, um der Gattin als MiniPräs zu imponieren…  

Merz, der ebenfalls geübt darin ist, morgen das Gegenteil des gestern Verkündeten zu tun, ist jedenfalls ganz entspannt und hat „Vertrauen in Mario und Michael“. Mario & Michael, das klingt wie ein Volksmusik-Abend mit dem Florian.

10 Jahre „zeigte Dresden, wie es geht“, versammelten sich dickköpfige Sachsen regelmäßig zum Protest-Spaziergang. Polizei-„Zählteams“ rechneten die Teilnehmerzahlen herunter (in der Spitze mehrere Zehntausend), fischten Verordnungen aus den untersten Schubladen, verteilten Anzeigen. Antifa (inkl. Verfassungsschutz, der sich zur Antifa bekennt?) versuchten die Spaziergänge zu verhindern, Frank-Walter vertrat sich die Füße nur noch im Schloss Bellevue, weil „der Spaziergang seine Unschuld verloren“ habe. Nach zehn Jahren Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) entschlossen sich die Organisatoren zukünftig ihre Meinung kundzutun, „ohne sich gleichzeitig an vielen Orten zu versammeln“ (Versammlungsministerin Faeser).