(Fast) alle lieben Borissimus

Die Schlafwandler wandeln wieder

George Clooney aus Kentucky hat US-Präsident Joe Biden zum Rückzug aufgefordert. Hat ihm seine Frau Amal gesagt, die Rolle könne er selbst besser spielen?

 

Weiß Boris Pistorius, dessen Stern daheim schon wieder sinkt, weil er nichts auf die Panzerkette kriegt, dass er im Osten eine ganz große Nummer ist? Nicht in Deutschlands Osten (Mitteldeutschland) natürlich, sondern bei Balten und Letten. So wird Litauens Verteidigungsminister Kasciunas in der Welt zitiert: „Wir spüren in Litauen die deutsche Führung, und es ist Boris Pistorius.“ Hahaha. Humor hat er, der Litauer. Es kann doch kein Zufall sein, dass eine Initiative der Balten, mehr Verteidigungsausgaben der NATO zu forden, auf das Kürzel AC/DC hört. Vielleicht ist die Aussage des Litauers sogar Sarkasmus. Denn auch in Vilnius dürfte es nicht verborgen geblieben sein, dass die neue deutsche Armee unter Borissimus drei Jahre braucht, um eine einsatzfähige Brigade mit Kitas, Gleichstellungsbeauftragten und geschlechtergerechter Truppenbetreuung nach Litauen zu verlegen. Das Projekt nannte Chef Olaf (ungedient) übrigens ein „Leuchtturmprojekt im Rahmen der Zeitenwende“.

Nein, wir legen uns fest: Es muss Sarkasmus sein, wenn Kasciunas, nach allem, was er im litauischen Geschichtsunterricht gelernt haben dürfte, den Amtskollegen mit den Worten lobt: „Es ist echte Führung, die in unseren Ländern respektiert wird.“

 

Der Pole will nicht bis 2027 warten und verlegt schon mal ein paar zusätzliche Brigaden an die Grenze zu Belarus und zur Enklave Königsberg. Dabei gehe es nicht nur um die Sicherheit Polens, „sondern auch um die der baltischen Staaten“. So isser, der Pole, man muss ihn einfach gern haben.

Apropos. Die neuen NATO-Freunde aus Osteuropa haben die Schlafwandler in Washington überredet, den „unumkehrbaren Weg zur vollständigen Euro-Atlantischen Integration, einschließlich der Nato-Mitgliedschaft“ festzuschreiben. Wir empfehlen einen literarischen Abstecher zu Christopher Clark, dem australischen Historiker, der sich mit den Ursachen des Ersten Weltkriegs befasst hat (Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog.). Die USA wollen übrigens wieder so lange wie irgend möglich von einem direkten Schlagabtausch mit Russland verschont bleiben, deshalb sollen Putin neue Ziele in Deutschland schmackhaft gemacht werden. Die SPD hat anscheinend schon "Danke" gesagt zur Stationierung von neuen Marschflugkörpern.

Wo alles nach Plan läuft, stört natürlich dieser Friedenshansel Orban, der die Ukraine, Russland und China bereiste, um Verhandlungsmöglichkeiten auszuloten. Wie steht die EU denn nun da? Frieden statt ‚Nun brausen nach Osten die Heere ins russische Land‘? Wo alles so schön vorbereitet ist? Also wird überlegt, wie man Orbans Ratspräsidentschaft verkürzen, auf jeden Fall aber torpedieren kann. Besteht nicht eindeutig eine „Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung von Grundrechten durch einen Mitgliedsstaat“ (Artikel 7 der „EU-Verfassung“)? So kurz vor dem Endsieg? Tsss.

Einmal muss es doch klappen, diesen Höcke aus dem Verkehr zu ziehen. Nun also ein neuer Anlauf, diesmal darf die Staatsanwaltschaft Gera ran. Ziel: Mindestens drei Jahre plus Berufsverbot für Höcke. Das Parlament im von der SED regierten Thüringen macht den Weg erneut frei. Jetzt muss nur noch der richtige Richter gefunden werden. Kann doch nicht sein, dass all die alten Genossen bereits pensioniert sind.

 

VW ist der einzige deutsche Automobilkonzern, bei dem sich seit dem Anbeginn der Zeit Politiker breit machen konnten und können wie sonst nur bei der Bahn. Das führt natürlich ebenfalls zu gravierenden Fehlplanungen, die nun wieder einmal die Arbeiter ausbaden dürfen. Ein Audi-Werk für E-Autos („bei der E-Mobilität Vorreiter und Vorbild")? Kann weg, weil kein Absatz. Selbst Porsche bleibt auf seinem Elektro-Taycan sitzen. Und in China ist ebenfalls bald Schicht im Schacht dank neudeutscher Diplomatie-Kunst.

7 comments

  1. Krufi 10 Juli, 2024 at 20:18 Antworten

    Kompliment, super Auswahl an Themen, wo man sich als Kommentator austoben könnte.

    Die Kriegstrommeln werden lauter. Gibt es bei der NATO schon einen Termin für den „offiziellen“ Kriegsbeginn mit Russland???

    Nach der Energiewende platzt auch die Illusion der Grünen einer Verkehrswende. Tja, hätte man auf Fachleute und nicht auf Ideologen gehört.

    Und sonst so??

    Aufgrund massenhafter Klagen von Corona-Masken-Lieferanten schießen die Anwaltskosten in die Höhe. Unter dem Corona-Gesundheitsminister Jens Span überwies das Ministerium von 2020 bis Juni 2024 fast 70 Millionen Euro an Anwaltskanzleien. Die Rechnung geht wie immer an den Steuerzahler. Hmmm.. ist das ein Teil des „Wirtschaftsturbo“ von Scholz???

  2. Kater Moritz 10 Juli, 2024 at 20:35 Antworten

    Unternehmer in der Politik sind wünschenswert,
    doch furchtbar ist es umgekehrt …

    … wie von Ihnen angesprochen, mischt bei der Autoschmiede die Politik kräftig mit. Das mag den Konzern in Notfällen zwar vor der Pleite bewahren, weil Staatsknete zur Rettung immer fließen wird, aber unternehmerisch liegen die Manager dadurch doch an der Kette. Das sieht man schon daran, dass sie jeden Blödsinn willig mitmachen. Zu befürchten haben sie ja nichts. Notfalls geht’s nach dem goldenen Handschlag die Karriereleiter woanders hinauf.
    Bei jedem richtigen Selbstständigen stellen sich angesichts solcher Kungeleien die Nackenhaare auf …

    … und jetzt wird mit Spannung dem 2. Halbfinale entgegengefiebert!

  3. Krufi 10 Juli, 2024 at 20:53 Antworten

    EILMELDUNG!!

    Die Grünen-Politikerin Annalena Baerbock will nicht erneut als Kanzler-Kandidatin antreten. Stattdessen konzentriere sie sich als Außenministerin auf internationale Krisen. Hmmm… interpretiere ich das richtig, dass sie Krisen schaffen will, da ja von den „Großen“ niemand mit ihr reden will?? Und nun noch ein ganz irrer Gedanke: Vielleicht wird sie Nachfolgerin von der Flintenuschi, die für eine Wiederwahl hart zu kämpfen hat???

    • HKCB3044 11 Juli, 2024 at 06:56 Antworten

      Hat mich auch einigermaßen erstaunt diese Meldung, wo sich Annalenchen doch zu höherem berufen fühlt. Aber möglicherweise ist der Gedanke, daß sie VdL in Brüssel ablösen möchte gar nicht so verkehrt. Da es möglicherweise mit der Kanzlerschaft nach der nächsten BT Wahl nichts wird, wird sie überlegen , wo sie den höchstmöglichen Schaden anrichten kann, die EU ist da eine ausgezeichnete Spielwiese. Für die Weiterverwendung von Uschi wird sich ein Poestchen finden lassen.

  4. Fidel Castor 10 Juli, 2024 at 21:08 Antworten

    Ja, die NATO ist eine wundervolle Einrichtung, vor allem für die USA. Am 17.06. hat Stoltenberg Farbe bekannt:
    Speech by NATO Secretary General Jens Stoltenberg at the Wilson Center Auditorium (Wahrscheinlich vor interessierten Kongress-Mitgliedern)
    Markante Aussagen:
    “Just five years ago, there were still less than 10 Allies that spent 2% of GDP on defence. But later today when I see President Biden, I will announce new defence spending figures for all Allies. And I can already now reveal that this year more than 20 Allies will spend at least 2% of GDP on defence.

    This is good for Europe and good for America. Especially since much of this extra money is
    spent here in the United States. NATO creates a market for defence sales. Over the last two
    years more than two-thirds of European defence acquisitions were made with U.S. firms. That
    is more than 140 billion U.S. dollars’ worth of contracts with U.S. defence companies. So,
    NATO is good for U.S. security, good for U.S. industry, and good for U.S. jobs.”
    Und etwas später:
    “By allocating a small fraction of its defence budget, the United States helps Ukraine to destroy a significant share of Russia’s offensive combat capabilities, without putting a single American soldier in
    harm’s way.”
    In der Sprache des Wertewestens: Wir (die USA) kämpfen gegen Russland bis zum letzten Ukrainer.

  5. Unsere Majestäten 11 Juli, 2024 at 14:58 Antworten

    Wenn man will das etwas in die Binsen geht, muß man nur einen Politiker oder Beamten dransetzen und warten. Die sind wie König Midas, nur umgekehrt – früher oder später wird alles was die anfassen zu Schei**e.

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