„Freiheit“ und „Kompromisse“

Merkels Buch, Faesers Ansichten und Höckes Urteil

Sie kennen das ja schon, verehrte Leser, da lesen wir irgendeinen guten Text, und schon gehen uns einige Zitate nicht aus dem Kopf, die wir einfach mit Ihnen teilen müssen. Nun denn also: Bei Schillers Glocke
Da werden Weiber zu Hyänen/
Und treiben mit Entsetzen Scherz

müssen wir irgendwie automatisch an Katrin Göring-Eckardt in einer Talkshow denken. Oder an Nancy Faesers Auftritte gegen „Rechts“.

 

Wobei, wenig verwunderlich, beide häufig denselben Unsinn von sich geben. KGE bei der Agitiationssendung Hart aber Fair (der eigentlich ein Smiley zugefügt gehört) und Nancy fast zeitgleich anderswo: „Wer sagt „Wir werden sie jagen“ trägt auch Verantwortung dafür, wenn diese Jagd auf politisch Aktive tatsächlich stattfindet.“ Nicht nur, dass die Innenministerin offenbar immer noch nicht akzeptieren will, dass der überwältigende Teil von Gewalttaten gegen Politiker auf das Konto der Linksradikalen geht, auch das angebliche originäre AfD-Zitat „Wir werden sie (oder ihn) jagen“ hat ein grünes Copyright (Parteisprecher Ludger Vollmer 1995). Somit hätte sie sogar unwissentlich recht irgendwie.

Faeser äußerte sich übrigens auf der Feierstunde für den Europaabgeordneten der SPD (um die 10.000 netto), der nachts um 11 Uhr beim Plakatieren attackiert worden war und sich nun wieder zum Dienst meldet.

Nochmal übrigens. Vier Tage nach dem Überfall auf den Genossen war in Dresden eine Grünen-Kommunalpolitikerin beim Plakatieren beleidigt, bedroht und bespuckt worden, allerdings von den falschen Angreifern, so dass sich diese Attacke zwar statistisch gut verwenden lässt (alles, was nicht links ist – also etwa Migrantenüberfälle – ist automatisch rechts), aber nicht für öffentliche Gelöbnisse geeignet ist.

Wissen Sie, was „Freiheit“ ist? Dr. (XXL) Angela Merkel weiß es jedenfalls nicht. Woher auch? An der Großen Freiheit hatte es ihr wahrscheinlich auch in der Täteretä nicht gefehlt, Meinungsfreiheit hat sie auch später wohl nie vermisst, so bleibt Freiheit für sie nur das kleine, ganz private Glück: „Freiheit ist für mich, nicht aufzuhören zu lernen, nicht stehen bleiben zu müssen, sondern weiter gehen zu dürfen, auch nach dem Ausscheiden aus der Politik“, schwurbelt sie in altbekannter Weise, und wir wollen ihr diese Freiheit von Herzen gönnen. Aber muss sie gleich ein ganzes Buch – der Verlag glaubt, dass es sich um „ca. 700 Seiten“ handeln soll – darüber verfassen (lassen?). Wer soll das lesen? Steinmeier? Merz?

Wie der Freiheitsbegriff, so dehnt die linke Schickeria auch den Begriff „Kompromiss“. Aber heute war das Wetter doch zu schön, um sich ausführlich mit Trittins (erst rot, dann grün) Rentengang unter Merkels Beisein zu befassen. Nur soviel: Der Rotgrüne behauptet allen Ernstes, die Kompromiss-Fähigkeit zwischen Regierung und Opposition „sei ein Grund, weshalb Deutschland in Europa ein Anker der Demokratie“ sei. Wie die Regierung mit der Opposition umgeht, entnehmen wir täglich den Aussagen von Faeser, Haldenwang und Konsorten.

 

Rekorderhöhung der Bundestags-Diäten auf 11.227 Euro im Monat, womit zugleich die Abgeordnetenrenten steigen. Aber auch an den Pöbel wird gedacht, und die SPD druckt schon die Plakate: Mindestlohn auf 15 Euro. Brutto. Die Hälfte der Erhöhung für die kleinen Leute geht gleich wieder an Abgaben weg.

FAZ-Eilmeldung am frühen Morgen: „AfD-Politiker zu Geldstrafe verurteilt“. FAZ-Meldung kurze Zeit später: „Wir haben aus Versehen eine vorbereitete Meldung verbreitet“. Dabei wusste die FAZ wohl schon, wie Richter Stengel am Landgericht Halle (das übrigens der KZ-Spruch „Jedem das Seine“ ziert) richten würde: 13.000 Euro Strafe. Jede Zeit hat ihre Richter.

Sahra Wagenknecht, gefühlt in jeder zweiten Staatsfunk-Talkshow zu Gast, eröffnet jetzt einen eigenen Telegram-Kanal wegen der „durch nichts zu rechtfertigenden Ausgrenzung“, die sie (von ihr gefühlt) beim Staatsfunk erleidet. Kannste nicht erfinden.

5 comments

  1. Kater Moritz 14 Mai, 2024 at 22:16 Antworten

    Diät bedeutet ja, sich einzuschränken,
    oder sie wird zum Selbstbeschenken …

    … Wer nimmt nicht gerne einen Schluck aus der Lohnpulle, oder wie immer das Gefäß heißt, aus dem die Bezüge fließen? Und wer würde schon “Nein” sagen, wenn er selbst bestimmen könnte, wie oft das passiert und wie groß der Schluck zu sein hat?
    Insoweit wäre die üppige Diätenerhöhung ja okay. Also zumindest, wenn es die Moral nicht gäbe. Und wenn ein Gewissen der Selbstbedienung nicht im Wege stehen müsste.
    Schade, dass in manchen gesellschaftlichen Ebenen Moral und Gewissen nicht zu den Grundtugenden gehören.
    Doch was soll’s, es lässt sich ja nicht ändern und deshalb trotzdem eine …

    … Gute Nacht!

  2. habu 14 Mai, 2024 at 22:44 Antworten

    Schiller hatte böse Vorahnungen was mit den Nancys und Katrins über uns kommen würde. Nietzsche hingegen, etwas näher dran, rät uns, wie Abhilfe zu schaffen wäre: Wenn Du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht.
    (Da wir aber nicht nur die einfache Sprache pflegen wollen, hier noch das Originalzitat: Zarathustra: “Gieb mir, Weib, deine kleine Wahrheit!« sagte ich. Und also sprach das alte Weiblein: Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!”).
    Manchmal sollte man auf die Altvorderen eben doch hören.

  3. Jorgos 14 Mai, 2024 at 23:10 Antworten

    Das Urteil gegen Höcke ist schon krass. Alles für D…. ist also NS belastet und verboten.
    Und jeder muss das wissen. Vielleicht sollten die Machthabenden uns Bürger per TV Aufklärung davon in Kenntnis setzen welche Begriffe und Aussagen verboten sind.
    Das kann jeden Abend nach den TV Nachrichten vorgelesen werden. Anschließend bekommt jeder Bürger und neu hier lebende Mitbewohner in seiner Sprache ein schriftliches Exemplar in doppelter Ausführung, das er unterschreiben muss. Das wird in Berlin im Innenministerium verwahrt. Deutsch sein, heißt organisiert und präzise sein. Deutsch sein ist eine Haltung.

    • habu 15 Mai, 2024 at 00:51 Antworten

      Eine hilfreiche Anregung. Da aber Deutsch sein auch heißt, der Obrigkeit folgsam und ergeben zu sein benötigt man für unsere biodeutschen Landsleute keine schriftlichen Exemplare in doppelter Ausfertigung. Willkommen wäre aber ein “Gute Staatsbürger-Portal”, wo man Abweichler melden kann. Nicht nur solche, die die Sprechverbote mißachten, aondern auch jene, die bei der Verlesung der Verbotsliste wegzappen.

  4. G.Locke 15 Mai, 2024 at 09:30 Antworten

    Wer A sagt, muss auch B sagen: Wenn schon “Machthabende”, dann bitte auch “Mitbewohnende”. Deutsch sein, heißt organisiert und präzise sein. 😉
    Ich bin aber ganz bei Ihnen. Diese Höcke-Geschichte ist eine Farce. Aus jeder gottverdammten Mücke wird heutzutage ein Elefant gemacht, um der AfD zu schaden. (Man würde auch ein noch viel größeres Mammut daraus machen, wenn es nicht längst ausgestorben wäre.) Umgekehrt wird aus einem Elefanten eine Mücke gemacht, wenn es um die eigenen Leute geht.
    Das Timing des Urteils ist jedenfalls perfekt, da die (Brief-) Wahlen jetzt beginnen: Heute habe ich meine Wahlunterlagen erhalten. Natürlich wähle ich nach diesem Urteil die Grünen… hm… oder doch lieber die SPD… oder gar die FDP? Hm… ich ringe noch mit mir. 😊

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