„Döpdödödöp“ und andere Niveau-Fragen

Von Musik bis Rente, inkl. Merz

Wer hätte sich vorstellen können, dass so eine Widerstandslied klingen könnte? Nix mit Einigkeit und Recht und Freiheit oder Völkern, die Signale hören. Schon ein „Döpdödödöp“ reicht aus, dass Spezialdemokraten und ihre Agenten Staatsanwaltschaften mit Anzeigen bemühen.

 

Der Staatsfunk nutzt die Gelegenheit, Haltung zu beweisen und tut nun so, als habe er gehorsam die rein musikalische Version (Toujours L’Amour“) gebannt, dabei dudeln die welt- und menschenfremden Radiomoderatoren seit Jahren eh nur, was ihnen gefällt, am Publikumsgeschmack stets konsequent vorbei. Wen interessierts? Als Klingelton oder ganzes Stück ist der Technoschlager plötzlich Platzhirsch bei itunes, und der 25 Jahre alte Song dürfte die Rente von Gigi D'Agostino nachhaltig sichern.

 

Eine Frage des Anstands

Nicht, dass sich der italienische Komponist Sorgen machen müsste. Denn in Italien liegt das Rentenniveau bei sage und schreibe 91,8 Prozent vom letzten Nettoeinkommen, wobei die Höhe der Rente nicht gedeckelt ist. Wo wir schon dabei sind: Der EU-28-Durchschnitt bei der Rente erreicht 70,6 %. Derweil lässt sich unsere Regierung von der geneigten Presse für die Regelung feiern, dass das deutsche Rentenniveau bis 2039 nicht unter 48 Prozent eines Durchschnittslohns sinkt. Offenbar liegen die Prioritäten deutscher Politik definitiv nicht beim Wohlergehen der Bürger, sondern irgendwo im Nirgendwo.

 

Dortmunds Watzke hat entschieden: Nun soll Rheinmetall auf den gelben Spielerleibchen der Borussia prangen. Wegen einer Handvoll Dollars? Erhofft die  Borussia mehr Bumms beim Angriff? „Rückt das Thema Rüstung & Sicherheit noch mehr ins gesellschaftliche Bewusstsein“? Und: Kriegt Strack-Zimmermann jetzt Dauerkarten? Zur Südkurve passt sie ja…

Hätte von uns sein können, aber Borissimus Pistorius brauchte erste eine Gerichtsniederlage, um zu kapieren, dass die Corona-Zwangsimpfung von Bundeswehrsoldaten kontraproduktiv zur Lösung der Personalknappheit ist. Außerdem hätte er auch allein drauf kommen können, dass es dumm ist, einen Teil seiner Truppe vor jedem Feindkontakt „plötzlich und unerwartet“ zu verlieren...

 

Ach, der Fritze wieder. Gut, dass er davor warnt die AfD zu wählen, ist verständlich angesichts der Wählerwanderungen, aber Frankreichs Macron in den Himmel zu heben, weil der „eine klare Vorstellung davon hat, was diese Europäische Union in den nächsten Jahren leisten muss“, lässt uns an seinem Verstand zweifeln. Denn Macrons Europa ist eher das Napoleons, in dem das halbbankrotte Frankreich den Ton angibt, und die Berliner Trottel die Rechnung zahlen (schon jetzt überweist Schland viermal so viel an Selenskij). Aber dass die EU „unabhängiger, souveräner und handlungsfähiger werden müsse“? Unabhängiger von wem? China? Russland? USA? Hat er sein Manuskript denn nicht von Blackrock gegenlesen lassen?.

Auszug aus Schtonk, reloaded

Natürlich haben die Haldenwangs die neuen Wannsee-Protokolle für correctiv verfasst, wussten Sie das nicht?

8 comments

  1. Kater Moritz 29 Mai, 2024 at 20:24 Antworten

    “Sicher ist sie, eure Rente”,
    war schon einmal eine “Ente” …

    … ohne das deutsche Rentenniveau würde der EU-28-Durchschnitt ja durch die Decke gehen. Bloß gut, dass unsere Rentenfestleger dafür sorgen, dass wir hier mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Wer wünscht sich schon italienische Rentenhöhen?
    Angesichts solcher Realitäten muss man schon starke Nerven haben, um nicht zu verzweifeln. Und eine Besserung ist leider nicht in Sicht – und das nicht nur bei der Rente.
    Wenn’s richtige Leben schon so bescheiden daherkommt, bleibt nur die Hoffnung auf angenehme Träume …

    … Gute Nacht!

  2. Krufi 29 Mai, 2024 at 20:33 Antworten

    „Nun soll Rheinmetall auf den gelben Spielerleibchen der Borussia prangen.“ Na, wenn da der Schuss mal nicht nach hinten losgeht! Die Fans lassen sich nicht alles gefallen. Und wenn die erstmal die „verbotenen“ Lieder in den Fankurven anstimmen, dann ist Polen offen!

    Die unter Personalmangel leidende Buntewehr kippt die Corona-Impfpflicht für Soldaten und aktive Reservisten. Ob die Bewerberzahlen jetzt durch die Decke gehen?? Ich habe da ernste Zweifel. Werden die Soldaten, die wegen Corona gekündigt hatten, wieder umworben und eingestellt??? Übrigens, auf dem Blog von „PUNKT.PRERADOVIC“ gibt es zu der Thematik ein aktuelles Interview: „Wehrpflicht schwächt Bundeswehr ernsthaft“ – mit Jürgen Rose, Oberstleutnand a.D. der Bundeswehr. Dauert über eine Stunde, ist aber recht interessant.

    Nachdem es bei den alternativen Medien Gerüchte gibt, dass Haldenwang abgelöst werden soll, kommt er jetzt mit der „Wahrheit“, um sich zu retten?? Bei Tichy konnte man lesen, dass zwei Frauen ins Zentrum der Nachfolgefrage rücken. Berlins Innensenatorin Felor Badenberg (*1975) und Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik (*1966).

    Und sonst so??

    Wenn man die Presse so verfolgt, scheint demnächst die nächste Plandemie auszubrechen: die bekannte Vogelgrippe. Ich bin gespannt, ob die Leute den Affenzirkus wieder mitmachen.

    • Wladimir Iljitsch 30 Mai, 2024 at 01:01 Antworten

      Ach Gottchen, die ach so toleranten Borussia Fans…. die sind doch immer so woke… aber wenn es darum geht, mal den bösen Ossis die sich an die Ösis verkauft haben, die Stein zu bieten, dann …
      (https://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-gegen-rb-leipzig-das-sicherheitskonzept-war-katastrophal-a-1133409.html) … passt auch Rheinmetall.

      Wehrpflicht: Ist nur ausgesetzt und kann jederzeit wieder aktiviert werden. Nur: Wir haben keine Kasernen / Infrastruktur mehr in ausreichendem Maßstab. Wurde alles rückgebaut. Inklusive Speisesaal, Krankenhaus, Werksatt, Übungsgelände …
      Wir sind sowas von am A…. und lassen singbefreit Politiker labern.

      Im Moment lebe ich in einem Monthy Phyton Film. Ich sag nicht, dass er mir gefällt..

  3. Franck Royale 29 Mai, 2024 at 22:48 Antworten

    Bundeswehrsoldaten können wir gut gebrauchen, denn wenn es nach den Kopf- und Palituchträger*innen in den ersten Reihen in Berlin-Kreuzberg und Neukölln geht (fast alle auf den Fotos im Rentenalter), “soll Berlin brennen”. Gut, dass sie nicht Döpdödödöp gesungen haben, sonst hätte es Einbußen bei der Rente und eine Ansprache vom Olaf gegeben. Wie auch immer: in jedem Fall dürfen wir den Aufzug als Erfolg der “demokratischen Parteien” und der feministischen Außenpolitik werten – und können uns angesichts dieser sichtbaren Erfolge die Wählerwanderungen absolut nicht erklären.

  4. Wladimir Iljitsch 30 Mai, 2024 at 01:03 Antworten

    Meine Pronomen: Dip/dödö/Döp

    Mir gefällt die (subversive) Reaktion des “Volkes”.

    Döpdödödöp

  5. Wladimit Iljitsch 30 Mai, 2024 at 01:10 Antworten

    Was mich im Moment so umtreibt sind die Parallelen zu `89.
    Sinnlosen Maßnahmen stellt der Bürger subversiv sinnlos entstellte Witze gegenüber. Diesmal halt in Liedform: Döp/dödö/döp. Also haben wir uns kulturell weiter entwickelt. Interessant ist, aus meiner Sicht, dass viele der “schon länger hier lebenden” die keine Kartoffeln (also “Ur-Deutsch”*) sind, dieses so fulminant aufgreifen und bei jeder Gelegenheit singen.

    *Ur-Deutsch – keine Ahnung was das sein soll. Könnte mit “die schon länger hier leben” eventuell angenähert werden. Das schließt ausdrücklich alle Nationalitäten, die “hier schon länger leben” mit ein.

    • Herbert Priess 30 Mai, 2024 at 08:33 Antworten

      Heut zuTage muß man gar nicht mehr sagen was man meint um in Schwierigkeiten zu geraten. Erinnert mich an den DDR Witz: Steht ein Mann auf dem Alex und ruft immer wieder “Scheißstaat, Scheißstaat”!! Kommen zwei von der Stasi, haken in unter um ihn abzuführen. Der protestiert: Ich habe doch gar nicht gesagt, welcher der Scheißstaat ist!!! Die Stasi: Es gibt nur einen Scheißstaat!!!

  6. Mecki 30 Mai, 2024 at 13:56 Antworten

    Ich bin doch etwas überrascht, dass der BVB mit einem Rüstungskonzern ins Bett geht. Ob das eine gute Entscheidung war? Vielleicht für Rheinmetall, aber auch für den BVB? Man kann sich natürlich alles irgendwie schön reden und überhaupt: pecunia non olet.
    Ich würde mir jedenfalls keine Rüstungsaktien kaufen.

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