Der Gerd

Ein Basta! wäre überfällig

Was Nachrichten-Bots heute so liefern: Selenskyj beschießt AKW Saporoschje – weil sich der 38ste Jahrestag von Tschernobyl nähert? Zack-Zimmermann will FDP vor Absturz retten, indem sie sich noch mehr in die Öffentlichkeit drängt, und Ricarda Lang von den grünen Wiedertäufern hält die AfD für Russlands verlängerten Arm. Das hat sie in der Zeitung gelesen.

 

Das bayerische Amtsgericht Deggendorf hat den bayerischen Ministerpräsidenten Söder vor unbotmäßigen Frechheiten aus dem benachbarten Ausland geschützt. Wer, wie der Publizist Gerald Grosz, den hochverehrten Herrn Ministerpräsidenten „Södolf“ nennt, nur weil der brachial gegen Menschen vorging, die sich partout nicht vor einer Grippe retten lassen wollten, rückt ihn damit „in die Nähe des nationalsozialistischen Regimes“, und die Ausrede „Satire“ gilt nicht, Satire gab’s damals schließlich auch nicht. Wobei: Den politischen Aschermittwoch feierten die Parteigenossen auch nach 33, allerdings nur von einer Partei.

Bevor wir uns verlaufen. Die aufmerksamen Amtsrichter blicken gnädig auch über den parteipolitischen Tellerrand hinaus, wie sie in der Causa Lauterbach bewiesen. Für dessen Bezeichnung als „Pausenclown“ erhielt Grosz einen Strafbefehl. Wahrscheinlich wäre Genosse Pausenclown die korrekte Bezeichnung gewesen. Jetzt muss sich ein Revisionsgericht mit den Deggendorfer Satireexperten befassen.

Das Berliner SEK ist sauer auf das niedersächsische SEK, weil die Kollegen mit Panzerwagen im RAF-Bezirk Neukölln auf Terroristenjagd gingen. Sowas erschreckt die Linksextremisten doch nur! Und die Clanbrüder auch. Ein Berliner SEK-Rentner: „Das Berliner SEK ist szenekundig und hätte vielleicht eher gewusst, wie es hier auftreten muss.“ Also freundlich anklopfen. Fragen, ob der Herr Garweg vielleicht zuhause ist und mal kurz vor die Tür kommen könnte…

Apropos. Unvergessen, Berlins SPD-Müller, der zu Merkels Zeiten eifriger Corona-Statthalter von Berlin war. Noch heute werden Strafgelder wegen unbotmäßigem Verhalten in der Grippe-Zeit eingetrieben, aber da will Müller-Großzügig nicht mehr so sein: „Ich setze in dieser Frage auf den gesunden Menschenverstand und Ermessensspielraum der Behörden.“ Der Einsatz dürfte futsch sein. Entschuldigen will er sich natürlich nicht für seine unsinnigen Maßnahmen und Aktionen, denn er wüsste bis heute nicht warum. Müller ist noch immer davon überzeugt, dass „sehr viele Menschenleben durch die Politik gerettet worden“ sind. Stand wohl so im Vorwärts.

Längst ist das Fass übergelaufen, und die SPD-Zauberlehrlinge haben Wehe! Wehe! das Wort vergessen, das Elend zu stoppen. „Basta!“ wäre es wohl gewesen, sie hätten nur den Meister Gerd fragen müssen.

Ihre Wahlergebnisse im Bund haben sie, den Umfragen zufolge, mehr als halbiert, in Sachsen kennt kaum einer mehr einen, der die Spezialdemokraten wählt. Was unter Kanzler Schröder „Gedöns“ war, ist heute der Mittelpunkt der SPD-Politik. Und wenn auch unwillig, scharwenzeln sie doch um eine Koalition der Willigen herum, die vom alten Joe und Nancy Pelosi geleitet wird, und bei der der schöne Emmanuel die Flötentöne vorgibt.

Zum 80sten Geburtstag des Genossen der Bosse (die Bosse machen sich langsam vom Hof) schlichen seine einstigen Gesellen eher zur Hintertür herein. Der treue Siggi brachte ein Geschenk vorbei und stieß kurz mit seinem Meister an – wahrscheinlich mit Saft, der Siggi soll daheim unter der Knute stehen. Der servile Frank-Walter, erdrückt vom neuen Amt, wagte nur, ein „sehr förmliches, offizielles Schreiben“ zu schicken, denn vor Schröders Haus lauerten die Agenten der Bild-Zeitung, um den Bannfluch des Putin-Freundes zu überwachen. Schröder, Sie sollen „zur Strafe bis an ihr Lebensende Hafermilch und Haferflocken essen. Nie mehr eine Currywurst, nie, nie mehr Brioni-Anzüge tragen, nie mehr Bier“, ruft ihm der gleichaltrige Bild-Kolumnist und Weggefährte Wagner zum Jubeltag zu (Orthografiefehler beibehalten), während er selbst standhaft die Grappa-Flasche umklammert hält.

Weniger begabte Schreiberkollegen untersuchen indessen aus der Ferne einen angeblichen „Geheimbrief“ des hasenfüßigen Olaf, weil sie – unerhört! – nicht wissen, was in dessen Glückwunschschreiben drinsteht.

Wir schließen uns vollumfänglich den treffenden Worten von Roland Tichy zum 80sten Geburtstag des Alt-Kanzlers an, der schreibt: „Es war nicht alles gut bei Schröder, beileibe nicht. Aber in der Politik ist das mehr – entscheidend viel mehr – als „es war nicht alles schlecht“, die Bilanz Merkels in den Worten von Wolfgang Bosbach.

Sonntags Brunch: Einmal Leber, einmal Schnitzel, ein Bier, ein Wein: 82 Euro. Oha.

4 comments

  1. Kater Moritz 8 April, 2024 at 21:07 Antworten

    Ein dreifaches Hoch auf den Jubilar,
    weil unter seiner Ägide vieles besser war …

    … Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht oder sollte es nicht geben. Zum Beispiel die Tatsache, dass man voller Wehmut an die Zeiten der “Gerdschen”-Kanzlerschaft zurückdenkt. Damals war beileibe auch nicht alles Gold, was glänzte, aber verglichen mit den aktuellen Zuständen, verklären sich die Erinnerungen daran ganz schnell.
    Dass der Jubilar von der derzeit aktiven Riege, die größtenteils unter seiner Ägide das Laufen gelernt hat, so stiefmütterlich behandelt wird, spricht Bände. Tiefgründiger muss dieser Umstand gar nicht beleuchtet werden und deshalb ….

    … Gute Nacht!

  2. Johann Joachim Lindner 9 April, 2024 at 17:44 Antworten

    Den kennen wir nicht mehr, der da aus Kalletal. Gerhard wie? Der soll ein Busenfreund von dem da sein, diesem Russen. Wie hieß der noch gleich? Ach ja, Wladimir. Wladimir bring mir ein Bier. Aber auf Russisch heißt das anders, Pivo oder so. Und wenn du ein Wasser brauchst, die Elite SPD kann dir keins reichen.
    Поздравляю с восьмидесятилетием.
    Оставайтесь свежим и наслаждайтесь своей корейской женой.

    Egal, Gerd Schröder meinen herzlichen Glückwunsch zum Achtzigsten.

    Und noch viel Spaß die nächsten Jahre. Ein Harzer Niedersachse.

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