Ein Präsident mahnt selten allein...

Typisch Deutschland

Das russische Parlament Duma soll ja sowas wie unser Europaparlament sein. Hat nix zu sagen, sagt aber trotzdem ständig was. Muss man nicht ernst nehmen, Marschbefehle geben schließlich Wladimir und Ursula. Oder?

 

Jedenfalls wird der Aufruf der Duma, der deutsche Bundestag möge in einen politischen Dialog eintreten, um „die Katastrophe einer direkten bewaffneten Konfrontation zwischen Deutschland und Russland“ zu verhindern, nicht weiter ernst genommen. Schließlich waren 1990, als sich die Bundesrepublik im „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ verpflichtet hatte, „dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird“ die meisten unserer rotgrünschwarzgelben Parlamentarier noch im antiautoritären Kindergarten oder in irgendeiner Art von „Ausbildung“.

 

Während FDP-Strack-Zimmermann als „Oma Courage“ (offizielles Wahlplakat!) ihr Marschgepäck schultert, Oberst a.D. Kiesewetter seine Ausgehuniform bügelt und Anton Hofreiter seinen Ausmusterungsbescheid sucht, meldet der Deutsche Bundeswehrverband im ARD-Morgenmagazin gehorsamst: Keine einzige Heeresbrigade einsatzbereit. Sprich, nicht mal 5.000 Mann (und sonstige) zu Wasser, zu Lande oder in der Luft kampfbereit. Kannste nicht erfinden!

O no, not you again!

Wo allerhand Zeug geredet wird, darf natürlich Christian Wulff nicht fehlen. Die meisten Deutschen kennen ihn wahrscheinlich gar nicht mehr, wenn sie nicht das Stichwort „Bettina“ als Gedankenstütze mitgeliefert bekommen. Ach ja, der. Heirat, Scheidung, Heirat, Bobby-Car. Der Bundespräsident mit dem zerdepperten Porzellan in Schloss Bellevue.

Dieser Wulff also freut sich nicht nur über die Ramadan-Festbeleuchtung in der Frankfurter Freßgass, sondern erinnert zugleich daran, dass in der Bundeswehr „5000 muslimische Soldatinnen und Soldaten Dienst tun, ihr Leben riskieren für unser Land und für unsere Freiheit“. Da wäre sie, die Brigade. Theoretisch. Wo die Bundesehr für unser Land und unsere Freiheit Dienst tut, dürfte den wenigsten bekannt sein. In Mali und dem Senegal sollen noch 111 Mann stehen, obwohl der Einsatz Ende des letzten Jahres offiziell beendet wurde. In der Westsahara wurde wohl 3 Soldaten vergessen, 307 Mann machen was auch immer im Irak und im Libanon, und die „Hessen“ soll trotz Munitionsmangel auch noch nicht den Rückzug eingeleitet haben. Schade, dass die Tagessschau kaum was bringt über die heldenhaften Einsätze.

Wulffs Expertise liegt allerdings hauptsächlich im Religiösen, deshalb lässt er uns wissen, ob wir‘s nun wissen wollen oder nicht, dass er „möchte, dass in Kindergärten, in Schulen christliche Weihnachtslieder gesungen werden. Dann kann man aber auch mal ein muslimisches Lied singen“. Welches religiöse Lied der Mohammedaner er da im Sinn hat, ließ er die verdutzten TV-Zuschauer nicht wissen.

Der nach 598 Tagen vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetretene Wulff, der seit sechs Jahren für seine Kurzzeittätigkeit 236.000 € Ehrensold pro Jahr erhält, sieht es aber weiterhin als seine Pflicht an, dem einfachen Volk den Segen der Migration zu verdeutlichen. Einerseits beklagt er, „dass wir unter dem Gesichtspunkt von Integration über Kleinkriminalität, über Terror, über Überforderung, über Sozialmissbrauch diskutieren“ – Gestatten Sie den Einwand, Herr Präsident: Das macht doch keiner, außer denen, die verboten werden sollen – wir sollten allerdings in erster Linie „sehen, was für ein Potenzial junger Menschen wir dort haben“.

Da hilft Bild so gut es geht, und auch um die täglichen Horrormeldungen („Afghane erwürgt Ehefrau, weil sie nicht gehorchte“) ein wenig zu übertünchen. „Er kam als Flüchtling und wurde Milliardär“, verkohlt das einstige Massenblatt seine verbliebenen Leser, und erzählt die Geschichte des „Flüchtlings“ Jensen Huang, dem Chef der Börsenrakete Nvidia. Nur reiste der als Junge aus Taiwan über Thailand in die USA ein, nicht aus Afghanistan. Keine weiteren Fragen.

 

Der einstige Mitarbeiter, der gefährlichen Schlendrian bei Boeing öffentlich gemacht hatte, ist plötzlich tot aufgefunden worden. Boeing teilte mit, die Firma sei sehr traurig...

11 comments

  1. Krufi 12 März, 2024 at 20:39 Antworten

    Ob die Warnung der Duma bei den MdB’s ankommt??? Am Donnerstag wird ja über die Lieferung der Taurus-Raketen abgestimmt. Es ist ein Antrag der CDU/CSU: „Unterstützung für die Ukraine konsequent fortsetzen – Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers beschließen“ (BT 20/9143).

  2. H.H. 12 März, 2024 at 20:58 Antworten

    Hätte einen tollen Vorschlag für Olaf Scholz, der ihm in Sachen “Taurus” garantiert aus der Patsche helfen würde:

    Olaf Scholz möge seine Zustimmung daran knüpfen, dass Donald Trump bei der Wahl im kommenden November verliert!
    Dann können sich die Röttgens, Strack-Zimmermanns und wie sie alle heißen, nochmals ins Zeug legen und vor allem in den USA die Wähler von ihrer eigenen todsicher richtigen Meinung überzeugen.

  3. habu 12 März, 2024 at 21:06 Antworten

    Die Duma macht sich lustig über uns, denn zu einer bewaffneten Konfrontation gehören ZWEI Bewaffnete – und wer sollte wohl der zweite sein? Deutschland jedenfalls nicht.
    Unbewaffnete Länder besetzt man wie es gerade so passt – wir allerdings sind sicher. Jetzt, solange wir noch Industrie haben, wird die USA nicht zulassen, dass diese den Russen in die Hände fällt, ist doch die gesamte angelsächsische Politik seit 100 Jahren darauf ausgerichtet, eine Annäherung und Zusammenarbeit von Deutschland und Russland zu verhindern.
    In ein paar Jahren dann, wenn unsere Industrie in die USA und nach China abgewandert ist und die Grünen die Gesellschaft vollständig entzweit und ausgeblutet haben, dann wäre die Gelegenheit günstig. Wer aber wollte dann das Shithole Germany noch haben , heruntergekommen, verdummt, verarmt und auf dem Weg zum Kalifat?

  4. frifix 12 März, 2024 at 22:14 Antworten

    Na, denn viel Glück bei der Bodeninvasion einzelner zur NATO gehörender Staaten ohne NATO-Mandat im verlorenen Krieg! Estland, Lettland und Litauen wollen das ukrainische Kriegsunglück wenden! Und Macron wird klar betonen, seine militärischen Kräfte seien leider im Kampf gegen Bauern und Sluminsassen in den Migrantenhochburgen gebunden. Also, ihr Balten, macht mal. Bonne chance affirmée par la France!
    Und dann kommt da noch so ein US-Senator um die Ecke und verkündet: „Ich werde bald in die Ukraine reisen und ihnen sagen: Es wird Hilfe geben, aber in Form von geliehenen Mitteln, die man zurückzahlen muss. Niemand möchte der Ukraine mehr helfen als ich, aber wir müssen zuerst an Amerika denken. Die Idee, dass wir nur etwas geben und nichts zurückbekommen, muss verschwinden“, sagte Lindsay Graham.
    Kurze Reflexion meinerseits: War das nicht der Herr, der verkündete, die Ukraine-Aufopferung wäre die beste Investition der USA, also tote Ukrainisten plus tote Russkis bei minimalem Einsatz im Kasino?
    Ich wäre dafür, den Herren mit seinen tollen Ideen mal der Uschi und dem Olaf anzudienen. Da besteht ganz sicher Gesprächsnachholbedarf!

    • Henner aus Kassel 13 März, 2024 at 23:47 Antworten

      Lend & Lease Act.. – müsste Graham doch kennen…..
      Die von den USA in die UKR geschickten Milliarden, und die tatsächlich überwiegend in die US-Rüstungsindustrie fliessenden “Hilfen” sind geliehenes Geld welches, wann und in welcher Form auch immer, von der UKR zurück gezahlt werden. *) **)
      Haben die USA auch in WK II z.B. mit den Briten gemacht.
      *) Deswegen sind die USA auch bemüht den ressourcenreichen Osten in der UKR nicht an RUS fallen zu lassen. Nur mit den Böden in der Westukraine wird die Zeche nicht zu zahlen sein.
      **) Die deutschen EU-“Hilfen” hingegen sind geschenktes, sozusagen verlorenes Geld, aus dem sich Elendsky und seine UKR-Mafia bedienen ohne einen Cent zurück zu zahlen.

  5. NYX 12 März, 2024 at 22:56 Antworten

    Die Bundeswehr ist ein Kapital für sich.
    Nur als aperçu, der abgehörte Superduper
    7 5/9 Sterne General ist Diplom Informatiker
    und gehört zu den besten Leuten,
    sagt das Ministerium.

  6. Horst Holli 13 März, 2024 at 08:42 Antworten

    Wenn die FDP schon auf Brecht macht: Dann bitte auch die drei Kriege des großen Karthago nicht vergessen: Zwei davon hat Deutschland schon hinter sich. Vielleicht macht der Bundestag mal einen Tagesausflug nach Tunesien. Das wären gut angelegte Reisekosten.
    Wulff…Wulff.???… war das nicht der, der schnell noch zum Emir wollte? Aber BILD war damals schneller…

  7. Freibiervisage 13 März, 2024 at 08:52 Antworten

    Wulff sollte mal 12jährige deutsche Buben fragen, die schikaniert, geschlagen und gedemütigt wurden. Die können ihm sicher bestätigen was für ein tolles “Potential an jungen Menschen” wir haben. Außerdem verstehe ich nicht, das jemand wie er, der sich bei jeder Gelegenheit für den Islam ins Zeug legt (“Der Islam gehört zu Deutschland”) nicht längst selbst konvertiert ist, oder haben wir da was verpasst?

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