Der Staatsschutz ermittelt...

Gepensterjagd in Ribnitz-Damgarten geht weiter

Darf der alte Würth, Vorname Schraubenkönig, seinen Mitarbeitern einen Brief schreiben, in dem er davor warnt, die AfD zu wählen, weil die eine „Demokratur oder gleich eine Diktatur“ plane? Natürlich darf er das, auch wenn er im fränkischen Schloss Hermersberg anscheinend nicht mehr viel mitkriegt vom desaströsen Treiben der Ampel-Regierung.

 

Denn irgendwie ist der alte Milliardär in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts stehengeblieben, wenn er schreibt „fast jeder in Deutschland habe ein Auto, kurze Arbeitszeiten und dürfe ungestraft sagen, dass der Kanzler ein Dummkopf sei“. Des Kanzlers Klimaassistent Habeck rennt bekanntermaßen sofort vors Amtsgericht, wenn er als Vollpfosten oder Vollidiot bezeichnet wird, so korrekt diese Bezeichnungen auch sein mögen.

Vielleicht sollte man beim Würth ein paar hundert Migranten im Schloss einquartieren, damit er die Sorgen und Ängste der Bürger etwas besser nachvollziehen kann. Dann würde er sich womöglich noch mal überlegen, einen solchen Unsinn – „Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig“ – zu veröffentlichen.

Der Mann darf schreiben, was er will. Aber aus seinem Belegschaftsbrief eine Heldentat zu machen, ist etwas zu viel des Guten. Würth könne als einer der erfolgreichsten Unternehmer seiner Generation angstbefreit agieren, schreibt ein gewisser Kapalschinski in der Welt recht dumm, „das unterscheide ihn von vielen jüngeren Unternehmern, die klare politische Worte scheuen“. Dabei ist in der Bekennerkirche gegen rechts längst kein Platz mehr.

Wie weltfremd die Welt (und Würth?) inzwischen daherkommen, zeigt sich wieder einmal in Ribnitz-Damgarten, wo die Polizei der Ansicht zu sein scheint, sie hätte sich noch nicht genug zum Obst gemacht mit ihrer Gefährderansprache an eine 16-Jährige, die getiktokt hatte, die Schlümpfe seien blau wie Deutschland.

Ging es womöglich gar nicht um ein AfD-Schlumpfvideo, raunt Bild, sondern um viel mehr „rechtsextreme Symbolik“, wie Recherchen der Welt zu Tage gefördert hätten: „Die Polizei spricht von den Buchstaben ‘HH’ auf einer Jacke des Mädchens.“ Klarer Fall, denn für „Hubertus Heil“ steht HH ja wohl nicht. Bild kriegt noch soeben die Kurve, weil sie bei ihrem ehemaligen Chefredakteur Julian Reichelt, jetzt nius, nachgeschaut haben, der die Ex-Kollegen darüber aufklärt, dass eine norwegische Bekleidungsfirma mit Namen „Helly Hansen“ voller Stolz die Initialen ihres Gründers auf ihren Jacken groß aufdruckt. Der heißt übrigens mit Vornamen Helly Juell, aber HJ wäre nun auch nicht besser gewesen.

Wollen wir hoffen, verehrte Leser, dass Sie als Kartengeheimnummer nicht die 1161 gewählt haben, ein entsprechendes KFZ-Nummernschuld verwenden und dann auch noch im Einzugsbereich der Polizei Stralsund leben, denn die MeckPommer Behörden haben ermittelt, dass 1161 als Code für „Anti-Antifaschismus“ steht. Gefährderansprache folgt!

Der ganze Mummenschanz findet derzeit nur statt, weil ein Untersuchungsausschuss im Landtag sich mit den eifrigen Ordnungshütern und dem Schuldenunzianten beschäftigen will.

Es ist zwar tapfer, dass die Identitären ein riesiges Banner mit dem Schriftzug „Heimatliebe ist kein Verbrechen“ am Richard-Wossidlo-Gymnasium entrollten, aber dem Mädchen nutzt das eher weniger.

In Bigbritain ist was los, da können wir nicht mithalten. Seit Wochen ist die Prinzessin Käte verschwunden, nun sollen topaktuelle Videos, die belegen sollten, dass es der Prinzessin gut gehe, gar nicht die Prinzessin zeigen, und dann behaupten auch noch russische Blogger, König Karl sei tot.

Ist es erwähnenswert, dass unser BW-Pistolero Boris der Ukraine eine weitere halbe Milliarde zukommen lassen will? Oder dass sich afrikanische Staaten weigern, ihre Kriminellen aus Dummland zurückzunehmen? Oder dass Karl Lauterbach seine TV-Tournee wieder aufgenommen hat? Eher nicht, oder?

4 comments

  1. Kater Moritz 19 März, 2024 at 20:47 Antworten

    Sind zu viele Schrauben locker,
    kippt man mitunter flott vom Hocker …

    … dass weltweit in zu vielen Köpfen zu viele Schrauben locker zu sein scheinen, kann man täglich miterleben. Dass sich das real existierenden Deutschland in diese Phalanx einreiht, ist auch nicht verwunderlich, schließlich will man ja dazugehören. Jetzt bleibt abzuwarten, ob sich die Schrauben wieder festziehen lassen oder ob sich sämtliche Verbindungen lösen und alles ins Chaos stürzt …

    … Gute Nacht!

  2. Franck Royale 19 März, 2024 at 22:37 Antworten

    Würth ist schon im hier und heute angekommen: letztes Jahr haben sie ihren legendären Pin-up-Kalender eingestellt, der sicherlich nicht ganz unerheblich zum Reichtum beigetragen hat. Und 2015 wollte der Reinhard “privat eine Flüchtlingsunterkunft einrichten” – der Mann segelt auf jeden Fall im Wind, hat 2018 schon vor einem “Rechtsruck” gewarnt. Früher, als es noch um Steuern ging, war er allerdings ziemlich klar und wollte den Unternehmenssitz in die Schweiz verlegen.

    Mir wurde 0000000000000000 als Code für „Ampel-Regierung“ zugetragen, mit der Vorwahl +0000. Kann damit jemand was anfangen?

  3. Johann Joachim Lindner 19 März, 2024 at 23:06 Antworten

    Wie zu lesen ist, hat der Direktor Zimmermann in Riebnitz-Damgarten nur nach Weisung von ganz oben gehandelt. Das Bildungsministerium soll angeordnet haben, die Eltern des Mädels seien nicht zu informieren. Zuerst die Schulbehörde, das Ministerium und die Polizei. Der Mann habe völlig korrekt gehandelt, so die Ministerin von der SED, äh sorry, DIE LINKE. Die Alten Denk-und Verfahrensstrukturen aus Zeiten der Glorreichen DDR scheinen noch da zu sein. Im Kampf gegen vermutetes rechtes Jungvolk ist alles erlaubt. Wenn Sympathisanten der RAF Oma Klette in Berlin den „Terrorstaat“ verhöhnen ist das nicht weiter schlimm, ist ja von der Meinungsfreiheit gedeckt?

  4. habu 19 März, 2024 at 23:19 Antworten

    Habe mir den “Welt”-Artikel zu Würth durchgelesen. Beide, sowohl Würth als auch dieser gewisse Kapalschinski, haben offenbar keine Ahnung von der traurigen Realität, aber wenigsten weiß letzterer, was “apologetisch” bedeutet.
    Das muss man loben; Glückwusch, Herr Kapalschinski.

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