Robert und die Sensenmänner

Der weinerliche Habeck und andere Helden

 Nach einem ersten, wegen Sturmwarnung abgebrochenen Fähranlande-Versuch in Schüttsiel (Schleswig-Holstein) habe „der Vizekanzler noch in der Nacht zum Freitag das Festland erreicht“, berichtet die Welt erleichtert.

 

Nun wird der Vorfall auf die altbekannte Art („Sturm auf den Reichstag“) von der verantwortungslosen politischen Verantwortungsgemeinschaft und ihrer Gesinnungspresse aufgearbeitet. Die aufgebrachten Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die Klimaminister Habeck nach seinem Urlaub an der Fähranlegestelle in Empfang nehmen wollten, waren demnach „Leute, die feuchte Träume von einem Umsturz haben“, so Parteifreund Cem Özdemir, und Bild übersetzt diensteifrig, wen er meint:Aktivisten vom rechten Rand“. Und Schwesterblatt Welt sekundiert, „die Sorge vor einer rechten Radikalisierung wird laut. Extremisten wollen Proteste der Bauern unterwandern.“ Nun, in den feuchten Träumen der Grünen und ihrer Presse ist das wohl so.

Fernab vom Schuss und Fakten weiß Annalena Baerbock: „Dort, wo Worte durch Gepöbel und Argumente durch Gewalt ersetzt werden, ist eine demokratische Grenze überschritten.“ Natürlich war Habeck zu keiner Zeit gefährdet, wie Videos in den sozialen Netzwerken belegen, und das nicht nur, weil „ich als Minister qua Amt Schutz der Polizei“ hatte, sondern weil ihm niemand ans Leder wollte. Dafür nutzte der unbeliebte Vizekanzler die Gelegenheit, seine Solidarität mit weniger bemittelten Leidensgenossen abzusetzen: „Viele, viele andere“, so Habeck, „müssen Angriffe allein abwehren, können ihre Verunsicherung nicht teilen“.

„Peinlich“ und „weinerlich“ sei seine Reaktion, muss sich Habeck, Held der woken Kinder, von einer Frau (Sahra Wagenknecht) sagen lassen, im Netz sind die Damen noch direkter: „Soweit mir bekannt ist, wurde Habeck weder mit dem Messer bedroht noch bestohlen noch von einer Gruppe Kerlen vergewaltigt. Meine Güte wie kann man sich so anstellen? Was würden Politiker machen, wenn sie unsere Realität (er)leben müssten?“

Apropos. Behörden melden so viel illegale Einreisen wie seit 2015 nicht mehr.

Die Spezialisten vom Aiwanger-Referat bei der Süddeutschen dürften notiert haben, dass Bayerns Wirtschaftsminister weiterhin „am Montag an der Seite der Bauern demonstrieren“ will.

 

Für die Grünen lautet das Schlagwort der Stunde offensichtlich „Privatsphäre“ (die in Schüttsiel angegriffen wurde; Grünen-Fraktionsvorsitzende Haßelmann). Schön, dass es noch freie Meinungsäußerungen etwa bei X gibt, sonst wäre fast überall nur der liberalsozialistische Einheitsbrei zu vernehmen. So aber prasseln die Widerworte geradezu auf die Weinerlichen herab. Der berühmte Freigeist „Don Alphonso“ spottete über „Politiker, die mir einen experimentellen Impfstoff zwangsweise in den Körper rammen wollten, und jetzt auf einmal Privatsphäre entdecken“, andere zählen auf, wo Politiker jedermanns Privatsphäre vergewaltigen: „Sie schreiben mir vor, was ich essen darf, zwingen mich zur Spritze, sie wollen uns zwingen, Männer Frauen zu nennen und Wärmepumpen einzubauen…“

 

Wurden extra zum Pressetermin für Hochwasser-Olaf Scholz „dunkelhäutige Asylanten in Kleinbussen herangekarrt, um ‚Helfer‘ darzustellen“ wie ein entrüsteter Twitterer schimpft, der auch entsprechende Fotos teilt? Wir wissen es nicht, schließlich meiden wir Staatsfunknachrichten wie der Teufel das Weihwasser, aber zutrauen würden wir es den Liberalsozialisten auf jeden Fall.

 

CDU-Mini-Präsi. Haseloff (Sachsen-Anhalt) zu einem Beisteher, der Olaf Scholz „Geh nach Hause“ zurief: „Geh mal arbeiten.“

 

Auf die Demokratie folgt nach Platon bekanntlich die Tyrannis, und wo wir da genau stehen, dürfte dieses Jahr nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen deutlich werden. Die Neue Zürcher Zeitung titelte gestern schon mal: „Wer die AfD verbieten will, ist ein Antidemokrat“.

Ebenda: „Die Industrieproduktion schrumpf, der Wirtschaftsminister (Habeck) jubelt: So schön kann Scheitern sein."

 

9 comments

  1. Krufi 5 Januar, 2024 at 20:43 Antworten

    „Behörden melden so viel illegale Einreisen wie seit 2015 nicht mehr.“ Hurra, da dies alle Ärzte, Raketentechniker und hier dringend gesuchte Fachkräfte sind, geht es wirtschaftlich mit Deutschland bestimmt endlich wieder aufwärts. Ich sehe schon, während ich einen Kopfstand mache, die entsprechenden Kurven und Graphiken vor meinen Augen.

    Und sonst so??

    Im Moment herrscht ja Hochwasser, und Gummistiefel sind bei den Politikern bei Besuchen in den Hochwassergebieten in Mode. In ein paar Tagen kommt „strenger“ Frost und alles wird zu Eis, weil das Wasser nicht so schnell abfließen kann. Ich freue mich schon auf die Bilder, wenn die Politiker mit Schlittschuhen die Gebiete besuchen und ihre Pirouetten drehen.

    Ich wünsche allen ein erholsames Wochenende.

  2. Erik Hülbüsch 5 Januar, 2024 at 21:16 Antworten

    Steinmeier übernehmen Sie: Mindestens der Fähr-Kapitän und seine engsten Mitarbeiter, die in aufopferungsvoller Weise das Leben unseres Vize-Kanzlers gerettet haben, verdienen jetzt schleunigst das Bundesverdienstkreuz… und wehe, da lacht jetzt einer.

  3. frifix 5 Januar, 2024 at 22:56 Antworten

    Was war das für eine zermürbende Zeit. So etwa ab 2011, als A.M. ihre 180-Grad-Wende vollzogen hat! Ich habe sie alle abgespeichert, ihre Reden voller Kraft und Saft vorher:

    “Sie wissen das, spätestens seit PISA: Bevor wir neue Zuwanderung haben, müssen wir erst einmal die Integration der bei uns lebenden ausländischen Kinder verbessern.“ Bundestagsrede am 13. Februar 2002

    „Die zentralen Probleme unseres Landes sind offensichtlich: zunehmend instabile soziale Sicherungssysteme, hoch verschuldete öffentliche Haushalte, zu wenig Kinder. 30 Millionen Deutsche weniger in einigen Jahrzehnten, Abwanderung in einigen Bereichen, nicht gesteuerte Zuwanderung in anderen.“ Auf dem Leipziger Parteitag der CDU 2003

    „Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Atomenergie einstellt. Deutschland macht sich lächerlich, wenn es sich dadurch ein gutes Gewissen machen will, dass Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden und gleichzeitig Strom, der aus denselben Energieträgern erzeugt worden ist, aus den Nachbarländern importiert wird.“
    Auf dem Deutschen Katholikentag am 23. Mail 2008

    Oh Angela, wohin ist deine Weisheit nur entschwunden? Wer hat deine Stasi-Akten aufgefunden und kichert sich einen? Und das letzte Statement mal Herrn Habeck zukommen lassen!

    Axel Wendt hat die gesammelten Weiheiten am 18.7.2019 bei Tichy preisgegeben!

  4. frifix 5 Januar, 2024 at 23:04 Antworten

    Ach, vergebt mir, das Beste von Angela, Trägerin des Bundesunverdienstkreuzes, habe ich sträflicherweise vorenthalten:

    „Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert.“
    Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union 2010

    Wie gesagt, ab 2011 kam bei A.M. die Barbocksche 360-Grad-Wende!
    Da hat ihr irgendwer gesagt: “Du! Du! So geht es (transatlantisch) nicht!”

  5. Al Dorado 5 Januar, 2024 at 23:47 Antworten

    Am Montag könnte es rund gehen. In meinem Dorf in der Oberpfalz gab es gestern einen Probelauf: Ein Defilee von hunderten von Traktoren, Aufliegern, Lastwägen, auch Pickups, Autos, Kranwägen, Bäcker- und Metzgerwägen: Solidarität von allen, die noch irgendwie mit der Hand arbeiten. Der Protestzug dauerte fast eine Stunde, eine logistische Herausforderung, generalstabsmäßig geplant. Beeindruckend auch die Hupen: Super Sound. Trotz eisigem Wind waren viele Leute aus dem Dorf am Straßenrand und haben geklatscht. Ich hatte Tränen in den Augen.

  6. Hitzetoter 6 Januar, 2024 at 00:40 Antworten

    Warum muss ich an Charon, den mit der Fähre nach Hades denken?
    Ist Habeck jetzt Migrant? Wieso durfte der wieder aufs Festland?
    Merke: Nur Nötigung mit Klebstoff ist gut, ansonsten ist es rechte Hetze. Klar soweit?
    Sagt mal, ihr Stupidjournos’innen was macht ihr eigentlich beruflich ab 2025?

  7. Johann Joachim Lindner 6 Januar, 2024 at 10:16 Antworten

    Bei „ Achtung Reichelt“ in YT ist die ganze „ Rebellion“ gegen den Kinderbuchautor und Ministerdarsteller zu sehen. Es war nix dran an der „ Bedrohung“. Der feige Robert hatte wohl komische Vorstellungen. Wer weiss es?

  8. Geschwerl 7 Januar, 2024 at 12:01 Antworten

    “Geh mal arbeiten!” Ja, das zeigt schön den Stellenwert des mündigen Bürgers in den Augen der Politiker: Arbeiten gehen und Steuern abdrücken. Steuern, an denen sich die Parteibuchparasiten ordentlich fett fressen können.

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