Prinz Heinz & die Aliens

SPD-Chefin Saskia Esken hat schon wegen ihrer Parteizugehörigkeit vor allem mit den Beladenen und Verfolgten dieser Erde zu tun, gilt es doch deren Schicksal ständig zu verbessern. Aber sie wird nicht so richtig schlau aus ihren Schäfchen.

Etwa aus der syrischen Mutter, die nebenbei in einer Kita aushilft oder dem Syrer mit 10 Kindern, der tatsächlich noch arbeiten geht. „Warum machen die das?“, fragte sie sich und die Zuseher bei Markus Lanz, man kann es sich doch im Bürgergeld „wunderbar gutgehen lassen“.

Esken zeigte dann anschaulich, dass Rot und Grün auf derselben akademischen Brennsuppe dahergeschwommen kommen, und sich wenn überhaupt dann nur bei der Körperfülle unterscheiden, die Roten sind ein wenig mager. Intellektuell ist da kein Unterschied. Krise? Welche Krise?, spottete die Vorsitzende der Partei, die den Kanzler stellt. Es sei Geld genug da, das heißt nur anders, nämlich Sondervermögen, und Sondervermögen, so Esken „ist ein mittlerweile eingeführter Fachbegriff“. Klingt wie Habeck.

Tagesschau: Die Aliens sind unter uns

Hat JFK womöglich Selbstmord begangen? Wurden die USA am berühmten 11. September von Terroristen im Auftrag  der CIA angegriffen? Haben sich die Nazis auf die dunkle Seite des Mondes gerettet und planen von dort die Weltherrschaft? Solch Schmonzes findet sich gelegentlich im Souterrain verwunschener Bibliotheken, manch Psychiater wird womöglich solche Theorien mitgeschrieben und für den Kollegenkreis publiziert haben, neuerdings findet er sich auch bei der Bundesstaatsanwaltschaft, die stolz sein kann auf eine 425.000 Seiten starke Räuberpistole, in der eine „weltweit agierende Geheimarmee, zu der angeblich sowohl irdische als auch überirdische Kämpfer zählen, eine globale Machtübernahme vorbereitet“. Die total geheime Organisation nennt sich „Allianz“ und ist „nach Ansicht der Ermittler“ „zutiefst staatsfeindlich und antidemokratisch geprägt“, ein klarer Fall für Nancy Faeser.

All das berichtet bierernst die deutsche Tagesschau (und natürlich im Verbund die Süddeutsche), um die wir uns langsam Sorgen machen sollten. Um die Justiz sorgen wir uns ja schon länger.

Vordergründig geht es bei dem Tagesschau-Bericht um Prinz Heinz und seine Verschwörer, wobei es hier nichts neues gibt. Es war ein Sturm auf den Reichstag geplant – die Angeklagten sagen „Quatsch!“ – Heimatschutzkompanien sollten aufgestellt werden, wenigstens wurde ein Stempel gefunden mit der Aufschrift "Heimatschutzkompanie 161, Christian-Ritter-von-Popp-Straße 25, 95448 Bayreuth". Und, ob Sie es glauben oder nicht“ das war die Adresse der Bundespolizei in Bayreuth.

Offensichtlich meinen es die Ermittler und Juristen Ernst mit ihrer „Arbeit“, uns beschäftigt nur noch eine Frage: sind mit „überirdischen Kämpfern“ Aliens gemeint? Dann hätte die Bild-Zeitung wenigstens auch was davon.

Was ist verrückter? Das Asylmanagement von Berlin? Oder die Justizaufarbeitung von Prinz Heinz. Jedenfalls muss man sich beides leisten können. Berlin zahlt inzwischen 5.000 Euro pro Kopf und Flüchtlings-Monat. Gut, dass in Berlin Sondervermögen schon lange „ein mittlerweile eingeführter Fachbegriff“ ist.

Anscheinend kann die Süddeutsche kein antisemitisches Flugblatt aus den Jugendtagen des Björn Höcke auftreiben, aber dass Thüringens AfD-Chef ein „Komplott gegen die Demokratie“ plant, ist für einen eifrigen Komplottbekämpfer beim Süddeutschen Beobachter ein klare Sache, auch wenn ihm jemand „mutmaßlich“ vors Komplott geschrieben hat. Der engagierte junge Mann fordert deshalb das Verfassungsgericht auf, ein Verbot der AfD zu prüfen. Da sieht man, dass der SZ-Aufruf während Corona „Mehr Diktatur wagen“ kein Ausrutscher war.

Nur falls Sie fragen wollten: Die Blackbox 2023 befindet sich in der Verarbeitungsphase und sollte pünktlich vor Weihnachten bei Ihnen sein.