Wochenlang grübelte Gevatter Rhein: Nehm’ ich die grünen Zwerge oder die kleinen roten Wichte? Denn beide sind, das weiß er wohl, im Grunde nicht ganz dichte. Hat der hessische Ministerpräsident am Ende gewürfelt? Beim langen Turm von Brilon um Rat gefragt? Wurde er von der roten Nancy erpresst mit Erkenntnissen, die ihre Geheimdienste herausschnüffelten? Wir wissen es nicht.
Jedenfalls wird die hessische Regierung einer Entgiftungskur unterzogen, die Grünen fliegen raus, oder wie es Boris Rhein formuliert, man wolle „ein christlich-soziales Programm“ aufstellen. Ärztlichen Anforderungen an eine erfolgreiche Dekontamination dürfte das kaum entsprechen, wenn nun ausgerechnet Nancy Faesers SPD in die Regierung eintritt, aber die Genossen lassen sich wohl leichter in Schach halten, denn so Boris fast schon zynisch: die SPD habe „ähnliche Erfahrungswelten als Volkspartei“. Hahaha. Da lacht nicht nur der Hesse.
Darf man anlässlich des Rauswurfs der Grünen Schadenfreude empfinden? Natürlich, sagt Petra Bahr, Regionalbischöfin von Hannover und immerhin Mitglied des deutschen Ethikrates allgemeingültig, denn „wenn der größte Rabauke blutet, freuen sich erst mal alle“.
Dass die SPD in ihren Reihen keine Kandidaten mehr findet, die für ein Regierungsamt geeignet sind, beweist schon länger deren Sorgenkind Hubertus Heil. Jetzt hat er sich wieder mal verrechnet, gottseidank nur um 2,1 Milliarden Euro. Dieser Betrag steht für „überplanmäßige Ausgaben“ beim gerade erst eingeführten Bürgergeld. Die Ansprüche der Empfänger haben sich leider „im Vergleich zur Erwartung dynamischer entwickelt“ als gedacht. Und Denken ist bei Spezialdemokraten bekanntlich Glücksache.
Dynamischer entwickelt sich auch die Sicherheitslage. Inzwischen haben nicht mal mehr die Kleinsten Respekt vor Land und Leuten. In Hamburg zogen 11 bis 14-Jährige mit Spielzeugwaffen von Schule zu Schule, um die Toleranz der Lehrkörper auf die Probe zu stellen. Tolerant waren die schon, aber zugleich auch sehr, sehr ängstlich, und so mussten SEKs und ähnliche Abkürzungen anrücken und die Kinder ihren syrischen, polnischen, russischen und spanischen Eltern übergeben. Stuhlkreis folgt.
Für die permanente Verhohnepiepelung deutscher Staatsorgane steht exemplarisch Ahmad T.. der in Essen die Kalifat-Demonstration organsierte. Ahmad ist deutsch-afghanischer Doppelstaatler, bei unseren Behörden auch als Syrer oder Palästinenser geführt. Polizeibekannt? Das tut nichts zur Sache, sagt die Polizei…
Apropos. Anlässlich der morgen beginnenden Karnevals-Festivitäten – nicht zu verwechseln mit der närrischen Saison, die ist längst ganzjährig – bittet die Polizei, nicht als Terrorist (mit Spielzeug-MP und Palästinenserschal) zu gehen, sie ist schon nervös genug.
Sie denken, es ist schlimm in Allemannda? Bullshit! Es ist „viel schlimmer als gedacht“ so der Chef vom Bundesamtfürmigrationundflüchtlinge (BAMF). Sie machen sich keine Vorstellungen, so der gute Mann: „Deutschland kennt die Lage nicht.“ Also Deutschland schon, aber rotgelbgrünschwarze Politiker offensichtlich nicht.
„Ein Hinweis auf den offenbar in allen Medien fehlenden historischen Moment des Mauerfalls hätte der eine oder andere Leser vermutlich dankend zur Kenntnis genommen“, tadelt Leser K., und wir verteidigen uns ein wenig halbherzig damit, dass wir nur das „gefeiert“ haben, was Spezialdemokraten unter „historisch“ verstehen. Ansonsten halten wir uns von Lippenbekenntnissen, Fahnenappellen und falscher Rührung fern (außer der Genosse Präsident Frank-Walter erweitert unseren Sprachschatz mal wieder). Außerdem: Wurde nicht längst wieder die Mauer hochgezogen, die heute „Brandmauer“ heißt?
Aber natürlich hatten wir einen wehmütigen Gedanken an den 9. November 1989! Wir erinnern uns noch ganz genau, dass wir damals den ganzen Tag vor dem Fernseher gesessen haben, mit Tränen in den Augen. Amen.