Es mag vor allem manche Damen betrüben, dass sie – Selbstbestimmungsgesetz hin oder her – zwar auf Wunsch jährlich das Geschlecht wechseln, aber ihr Geburtsdatum (sprich Alter) nicht individuell festlegen und im Pass ändern lassen können. Hier wurde offenbar ausgerechnet von der schwindsüchtigen FDP ein enormes Wählerpotential übersehen.
Und das, obwohl FDP-Buschmann einen Gesetzentwurf vorgelegt haben will, „der die Interessen der gesamten Gesellschaft in den Blick nimmt“. Im Mittelpunkt der heutigen Debatte im Hohen Hause stand nolens volens eine grüne Person, die auf den bayerischen Wahlzetteln etwas verwirrend als „Markus Ganserer (Tessa)“ geführt wurde.
Weder das kantige Kinn, die große Nase, noch dichtes, offensichtlich künstliches Frauenhaar im Nancy-Faeser-Look ließ bei der Zeit den geringsten Zweifel aufkommen: „Dass sie eine Frau ist, würde kaum jemand anzweifeln, der die 44-Jährige sieht oder hört" schreibt das Zentralorgan für Akademiker und Singles mit Niveau im Jahre 2021, wo Markus (sprich Tessa) zudem als „Mutter von zwei Söhnen“ geführt wird (Vater wohl unbekannt).
Die ganze Debatte im deutschen Bundestag rührt an den Grundfesten der weltweiten Unterhaltungsindustrie, die seit jeher (Charleys Tante) von der Verwechslungskomödie lebt. Schwer vorstellbar, dass es irgendjemanden in der westlichen Hemisphäre gibt, der den Film Mrs. Doubtfire (1994) gesehen hat, und dabei nicht erkannt haben könnte, dass das „stachelige Kindermädchen“ kein solches war – denn auf diesem Offensichtlichen basiert der ganze Spaß. Vorbei, vorbei. Das Buschmann-Gesetz ist nun auf dem Weg „in die Ausschüsse“, wo Ausschuss eigentlich auch hingehört.
Ein Twitterer nimmt der Debatte die ideologische Schärfe: „Tessa hat gegen die Impfpflicht gestimmt. Soll sie machen, was sie will.“
Demnächst im Deutschen Bundestag: Wie können wir sicher sein, dass Ötzi ein Mann war und sich nicht als Ötza identifizierte?
Die FDP macht Ernst mit der Digitalisierung. „Ich freue mich“, frohlockt der sächsische Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst, „dass der Haushaltsausschuss auf unseren Vorschlag hin beschlossen hat, alle noch existierenden Faxgeräte im Bundestag in Rente zu schicken.“ Wenn das mal nicht etwas übermütig war.
Und sonst so? Malerarbeiten am Brandburger Tor, klimaorange ist das neue betongrau. Amerikas verblödete Jugend teilt Osama Bin Ladens „Brief an Amerika“ und zeigt verspätetes Verständnis für Nine Eleven. Julian Reichelt darf nicht mehr sagen, dass Deutschland 370 Millionen Entwicklungshilfe an die Taliban gezahlt hat, weil das ehrverletzend gegenüber Entwicklungsministerin Svenja Schulze SPD sei (Kammergericht Berlin).
Apropos. Nigerias neuer Präsident Bola Ahmed Tinubu hat allen 460 Mitgliedern der nigerianischen Nationalversammlung einen SUV für je 150.000 $ gekauft. Für sich selber gabs eine Yacht und dringende Renovierung seiner Privatbehausung. Svenja Schulze beteiligt sich mit etwa einer halben Milliarde an diesen und anderen sozialen Maßnahmen.
Damit Sie sich nicht den Verschwörungstheoretikern auf den Leim gehen und wieder mal falsche Schlüsse ziehen: Der Messermann von Gummersbach ist kein Fremder, sondern ein guter Bekannter der dortigen Polizei. Außerdem ist er Deutscher (mit marokkanischem Pass), was sich in den Statistiken gut macht.