Wir wollen hier keinen Bildungszirkus veranstalten, da wären wir auch der falsche, aber wir wollen schon mit unseren Lesern die Früchte teilen, die uns bei der Arbeit gelegentlich in den Schoß fallen. So fanden wir jüngst einige Bonmots eines gewissen Ludwig Börne (Künstlername), die sich anhören, als seien sie im Hinblick auf das grüne Treiben unserer Tage geschrieben, dabei ist der Autor seit 186 Jahren tot.
Selten bewohnt der Architekt ein Haus, das er selbst gebaut. – Er gleicht den modernen Philosophen.
Die perfekte Beschreibung unserer in allen Bereichen unfähigen und verlogenen Grünen. Fliegen – nein, aber schon der Spitzname Langstrecken-Luisa sagt mehr als eine längere Abhandlung. Der grüne Gesundheitsminister empfiehlt Insekten essen, Fleischverzicht und Verzicht auf Genuss fast jeder Art, aber wir kriegen das Bild von Parteichefin Lang mit McDonald’s-Tüte einfach nicht aus dem Kopf. Heizungsnarr Habeck fordert Wärmepumpe sofort, und beim Grünen-Hauptquartier klappt der Einbau seit drei Jahren nicht.
Die Polizei müßte ein wachsames Auge auf die Moralisten haben, sie sind das für die Seele, was die Quacksalber sind für den Leib.
Ja, das müsste sie, die Polizei (bzw. deren zuständiger Haldenwang-Teil, den es in der guten, alten Zeit noch gar nicht gab), aber sie wird mit der Verfolgung von Praktikern und im wahrsten Sinne Besserwissern beschäftigt und abgelenkt.
Minister fallen wie Butterbrote: gewöhnlich auf die gute Seite.
Davon können wir ausgehen, selbst im Falle des Robert Habeck, wegen dem uns dieser Börne erst vor die Füße fiel. Denn Habeck wurde soeben der Ludwig-Börne-Preis verliehen, der eigentlich „für hervorragende Leistungen deutschsprachiger Autoren in den Bereichen Reportage, Essay und Kritik“ vorgesehen ist.
Den Spagat von „hervorragenden Leistungen…“ zu Robert Habeck legte rheumafrei Jürgen Kaube von der FAZ aufs Parkett. Die Äußerungen des Vize-Bundeskanzlers seien von gesellschaftswissenschaftlich informierter und lebensweltlich grundierter Reflexion geprägt: „In den Zwängen der Politik erkämpft er sich auf beeindruckende Weise Freiräume durch Nachdenklichkeit.“
Großartig. Da können sie auch gleich dem alten Pastor Gauck einen Börne-Preis geben. Wie? Haben sie schon?
Wo ist das Vögelchen?
Mühsam steigt Chef Olaf ins Cockpit eines Eurofighters, aber da wollen wir nicht spotten. Auch wir schafften es nicht ins Cockpit eines Jaguar XK 8 (wir sind allerdings deutlich größer). Nachdem der Chef sich dann hereingezwängt hatte und die Instrumente bestaunte, zeigte der richtige Pilot auf die wartenden Kameras. Wo ist das Vögelchen? Daaaa. Ein NATO-Schuss für die Ewigkeit.
Morgen ist ein anderer Tag
In Castrop-Rauxel (Homeland NRW) wollten zwei Großfamilien das Zusammenleben mittels Messer, Knüppel und sogar Macheten neu aushandeln, aber weil die Polizei sich einmischte, muss das Aushandeln verschoben werden. Aber wie heißt es so schön im Strategiepapier der SPD: „Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden.“ Und morgen ist ein anderer Tag.
Bei der Bestattung eines „Mannes mit Kontakt zur Drogenszene“ namens „Franky“ in Esslingen (zuständig für die innere Sicherheit: Schäubles Schwiegersohn Strobl) kam gleich eine Handgranate zum Einsatz, allerdings wurde der Werfer offenbar nicht von der Bundeswehr ausgebildet, so dass die Wurfrichtung falsch berechnet war.
Wir können festhalten: Seit Merkel ist alles anders geworden in Schland, und die CDU freut sich offenbar darüber, denn Merkel-Fan Wüst (Gouverneur vom Homeland NRW) schickt sich an, der nächste Kanzlerkandidat der CDU/CSU zu werden, wenn die Bild-Zeitung nicht wieder übertrieben hat. Jedenfalls hat Wüst entsprechende Aufsätze in diversen Blättern platziert, und im Ranking der Stars steht er auf Platz 3 und Merz auf Platz 10. Komisch, das Theater ist nicht mal unterhaltsam.