Was gabs nur 20 Stunden lang zu besprechen zwischen Genossen, Zeugen des Klimas und Liberallalas? Beim Klima sind sich grundsätzlich alle einig, eine Corona-Aufarbeitung dürfte erst gar nicht auf der Tagesordnung gestanden haben, und auch eine große Tour durchs Kanzleramt wird keine 18 Stunden dauern – außerdem ist der Umbau noch gar nicht fertig.
Vielleicht haben sich die Herrschaften um Lindner, Esken und Ricarda Lang (frisch verlobt) eine Therapiesitzung mit unbegrenzter Dauer verschrieben? Klingt fast so, wenn man die Zusammenfassung von Chef Olaf hört: „Sehr, sehr gute Fortschritte“ habe man gemacht und „viele, viele Verständigungen gewonnen“.
Die stundenlang ausharrenden Journos, die sich am Ende informationslos ihre Interpretationen aus den Fingern saugen mussten, beschwichtigte Chef Olaf mit den Worten: „Wir wissen, es hat viele Jahrzehnte gegeben, in denen alles viel zu langsam voranging.“ Die Ironie dieses Satzes entging den Journos ebenso wie dem Mann, dessen Konferenz langsamer voranging als die meisten in vielen Jahrzehnten.
Unsere Theorie, warum es so lange dauerte? Man wollte jeden und jede mitnehmen und wartete, bis auch das letzte Dummerle die Zusammenhänge der jüngsten Bankenkrise verstanden hat. So lässt sich die Dauer am besten erklären. Dagegen spricht allerdings Lindner, der die Veranstaltung mit dem Wort „Ideenreichtum“ kommentierte. Ideenreichtum hilft da auch nicht weiter.
Fortsetzung folgt.
Die Berliner Lokalpolitik tröstete die Kinder-Zeugen des Klimas, die ihr Volksbegehren zum „Energiewendegesetz“ mit Pauken und Trompeten verloren haben. Schließlich, so Franziska Giffey, „wissen wir um die Dringlichkeit, auch wenn der Volksentscheid nicht die notwendige Zustimmung erfahren hat.“ Und selbst die Orts-CDU bekräftigte, dass „Klimaschutz eines der wichtigsten Themen für die Landespolitik bleiben soll“, obwohl sie gerade deswegen nicht gewählt wurde. Nur die AfD brachte das Sonntagsergebnis auf den Punkt: „Die Berliner haben ihren Verstand nicht an der Garderobe abgegeben, sondern ein Zustandekommen des Quorums verhindert.“
Luisa Neubauer von den Zeugen des Klimas bockig: „Wir kämpfen auch weiter für die Menschen, die heute mit Nein gestimmt haben.“
Und sonst so? Ach ja, Ver.di hinterließ mal wieder eine olfaktorische Botschaft auf Straßen und Plätzen.
