Was redet Chef Olaf nun wieder? Und wer hat ihm den Stuss ins Manuskript geschrieben? Hören (beziehungsweise lesen) und staunen Sie: „Jetzt geht es darum, dass wir gemeinsam aufbrechen und anpacken, damit eine gute neue Zeit möglich wird.“ Hä?
Wohin brechen wir gemeinsam auf? Und was soll diese gute neue Zeit sein? Die Parlamentarier in der Bundestagsblase scheinen das zu wissen, denn von Aufstöhnen oder gar Heiterkeit bei solch sinnfreien Sätzen ist im Protokoll nichts vermerkt. Dann soll der Chef für seine Verhältnisse regelrecht spritzig geworden sein: „Wir können Aufbruch, Umbruch, Tempo und Transformation, wenn’s drauf ankommt.“
Wir hören nur „Transformation“, aber wenigstens führt Chef Olaf auf, was genau „wir“ angeblich „können“: „Wir haben uns in acht Monaten unabhängig gemacht von russischem Gas, russischem Öl und russischer Kohle“, und das war auch ganz einfach, indem die Preise so hochgegangen sind, dass die Industrie die Produktion runterfuhrt oder gleich abwandert und die Rentner drei Pullover übereinander anzogen. Außerdem haben unsere Freunde in Übersee bei der Gasunabhängigkeit geholfen, wenn wir dem renommierten US-Journalisten Seymour Hersh glauben dürfen.
Offenbar ging es bei Olafs Vortrag (die Presse nennt es Regierungserklärung) vor allem um „das freie Europa“ als „einzigartiges Projekt der Hoffnung in der Welt“, das es wert sei, weiter ausgebaut zu werden. Steht die Freiheitsstatue (oder wenigstens eine Replik) jetzt in Berlin? Gehört Großbritannien nicht mehr zum freien Europa?
Olaf weiß schon jetzt, dass „dieser Umbruch gut ausgehen“ wird, und dann ist die AfD im Eimer, weil deren „Geschäftsfeld dann weg ist“.
Hat ein gewisser Tobias Dürr den Unsinn verfasst? Der wird mal im Tagesspiegel als Olafs Redenschreiber genannt, bei Wikipedia tritt er allerdings nur als Soziologe und Zeit-Artikelverfasser in Erscheinung. Das würde dann wieder passen.
„Aufbruch, Umbruch, Tempo und Transformation“ wurde bekanntlich auch den Niederländern versprochen, die endlich aufwachten und mit ihren Traktoren Den Haag lahmlegten, um dem Unfug ein Ende zu bereiten. Außerdem gründeten sie zu diesem Behufe eine Partei (BBB), die bei den gestrigen Provinzwahlen mit Abstand die stärkste Partei wurde. Wir zitieren: „Vooral de regeringspartijen krijgen rake klappen“, was in klarem Deutsch soviel heißt wie: Vor allem die Regierungsparteien bekamen eine ordentliche Abreibung. Als freie Europäer können wir da nur sagen: Dank u well!
Apropos: Die AfD hat in Umfragen die Grünen um Indianerhäuptling Der-Märchen- erzählt und seine Squaw Faule Feder überholt.
Finanzminister Christian Lindner, der durch den Koalitionsvertrag die rotgrüne Geldverbrennung erst möglich macht, hat sein kleines Alarmglöckchen herausgeholt und rechnete bei Staatsfunk-Sandra vor, dass der Bund vor zwei Jahren noch vier Milliarden Zinsen für die Große Bescherung bei Migranten, NGOs, LGBTQ-Vereinen, Presse, EU, Klimafreunden u.v.a.m. gezahlt habe, in diesem Jahr werde er schon 40 Milliarden überweisen müssen. Das sei, wie Lindner Maischberger geduldig vorrechnete, „36 Milliarden mehr“.
Wenigstens ist das Geld der sparsamen Bürger bei den Banken sicher, so der Meister der politischen Künste (Lindner hat den Magister Artium in Politologie), denn „wir haben mit der BaFin eine leistungsfähige Finanzaufsicht“, was ein jeder bejahen kann, der Aktien der Firma Wirecard hatte.
Nachtrag, und weil es ja sonst niemand gebührend herausstreicht: Deutliche Planübererfüllung beim Fremdenverkehrsamt (früher Außenministerium) unter Leitung von Annalena Baerbock: Von den 576 Ortskräften der Bundeswehr in Afghanistan (Stand 4. Oktober 2018) sind schon 21.000 in unser Reich der untergehenden Sonne geholt worden (Stand 23.06. 2022). Das ist dieses Deutschlandtempo!
Haben sie es auch gemerkt? Seit dem Abgang von Julian Reichelt ist Bild so spannend und abwechslungsreich wie der Staatsfunk. Apropos: Kennen Sie Johannes Boie? Müssen Sie auch nicht mehr.
