War Frank-Walter überhaupt da? Die Kameraführung der BBC bei der Beerdigung der Queen konnte darüber keinen Aufschluss geben. Die Bild-Regie schien jedenfalls mehr an alten Gemäuern interessiert als an den Menschen, die Elizabeth das letzte Geleit gaben.
Unser Staatsfunk war mit 50 Sonderberichterstattern vor Ort, obwohl die ARD- und ZDF-Studios in London schon recht üppig besetzt sind. Aber ohne „Reporter und Experten an verschiedenen Orten“ geht es eben nicht, so das ZDF, und der NDR (für die ARD im Einsatz) schickte zwei Dutzend „Mitarbeiter aus Produktion und Technik sowie Kameraleute“ über den Ärmelkanal, obwohl ausschließlich BBC-Kameras zugelassen waren, die ihre Bilder exklusiv in die ganze Welt sendeten. Fazit der Berichterstattung der angereisten Experten: Wer hätte gedacht, dass man Rolf Seelmann-Eggebert noch mal vermissen würde?
Narren und Kinder sagen die Wahrheit, weiß der Volksmund, deshalb wird er sich auch vollumfänglich den Worten des amerikanischen Präsidenten im US-TV anschließen: „Die Pandemie ist vorbei!“ Auch die Begründung ist so schlicht wie einleuchtend: „Wir sehen ja, keiner trägt Maske und alle sind in bester Verfassung.“
Das steht nun in diametralem Gegensatz zur Lehre des Professor Dr. Lauterbach, aber wieder spielt ein Sprichwort den geeigneten Schiedsrichter: Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute.
Zwar können wir uns nicht vorstellen, dass der alte Joe noch irgendwo die Strippen zieht, aber er bekommt einiges mit, was er dann dummerweise nicht für sich behalten kann. So gab er schon vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine bekannt, dass es nie und nimmer zur Öffnung der Nord Stream 2 Pipeline kommen werde. Nun plauderte er aus, dass die USA im Falle eines Angriffs auf Taiwan selbstverständlich Boots on the ground schicken würden. Zwar versuchte das Weiße Haus nach dem Interview die Worte des Präsidenten wieder einzufangen und stellte klar, dass „die USA offiziell nicht sagen würden, ob amerikanische Streitkräfte Taiwan verteidigen würden“. (Bild) Aber für die herrschenden Kreise scheint die Sache wohl längst anders entschieden worden zu sein.
Isch over II
Die Grünen, als Friedensbewegung und Anti-Nato-Partei gestartet, haben sich längst zu einem Außenbüro der US-Democrats entwickelt, und gehen auch beim Thema Corona bei Fuß: Isch over. Zumindestens während des Oktoberfests, wo Parteichefin Lang mit Queer- und Querköpfen der Partei aus Bund und Land die ein oder andere Maß stemmte. Der Festzelttisch der Verzichtspartei war üppig gedeckt, die Stimmung prächtig, schließlich ging es den meisten Grüninnen nie so gut wie heute.
Übrigens: Beim Spiegel sucht man Bilder der bigotten Grünen-Sause vergebens.
Auch Jungsozialist Kevin Kühnert hatte zum Wiesntisch geladen, aber leider, so eine SPD-Dame aus dem Münchner Parteibüro, machten viele Eingeladene „aus Angst vor Volksfestviren reihenweise Rückzieher“.
Zu den Journos, die das Haus nicht ohne Dritt-Impfung und Zweitmaske verlassen, gehören zweifellos die vom Spiegel, wo eine Anna den passenden Besinnungsaufsatz einstellte: „Schon vor der Seuche gab es viele Gründe, das Oktoberfest für die Pest zu halten“, so die junge Dame vom Münchner Büro, „Wenn es am Samstag nach zwei Jahren Pandemiepause wieder eröffnet wird, kommen weitere Gründe hinzu. Der Energieverbrauch! Vegane Weißwurst! Und vor allem: Das Infektionsrisiko!“
Schließlich folgt man beim Spiegel treu der Weltsicht der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die dem Pressehaus gerade erst Millionenspenden hatte zukommen lassen. Die obskure wie mächtige Stiftung soll während der Pandemie ein undurchsichtiges Spiel getrieben haben. So recherchierten Welt und Politco, „nicht Staatschefs und UNO trafen wichtige Entscheidungen“ zur Pandemie, „sondern die Stiftung und deren Netzwerke“.
Der Polizist, der einem renitenten Syrer klarmachte „Das ist mein Land, und Du bist hier Gast“ soll von der linksextremen Berliner Stadtregierung geschasst werden. Denn so Innenstaatssekretär Torsten Akmann – SPD, was sonst? – „einen solchen Polizeibeamten wollen wir in Berlin nicht“. Erstaunlich, dass die Berliner immer noch nicht sagen: Eine solche Partei wollen wir in Berlin nicht.