Damit die Journos auch in der Sommerpause von den großen Leistungen unserer politischen Verantwortungsgemeinschaft berichten können, finden in der nachrichtenarmen Zeit extra Sonderinterviews der Kanzlernden statt.
Da geht es recht kommod zu, es wird noch mal knallhart nachjefragt, was schon tagelang zuvor endlos durchgekaut wurde, so dass unser Olaf auch völlig tiefenentspannt die Manege betrat.
Nur ein niederländischer Frechdachs war mit den Gepflogenheiten wohl nicht so vertraut und rief Olaf zu, dessen Verhalten im Warburg-CumEx-Skandal sei „nicht glaubwürdig“. Da wurde Olaf mal kurz juristisch und beschied den Holländer, dass er diese Tatsachenbehauptung (einer Verwicklung von Scholz in den Skandal) vor Gericht nicht erhärten könne, aber dann war auch wieder alles gut. Man hatte noch viel Spaß mit den 200.000 Euro von Parteifreund Kahrs im Sparkassenschließfach, und damit die Journos ihrer Aufgabe, den Bürger in Sicherheit zu wiegen, nachkommen können, hatte Olaf ein Leckerlie parat, das Bild so zusammenfasste:
„Der Kanzler will die Portugal-Pipeline!“ So viel weiß ja inzwischen jedes Kind: Der Russe ist doch moralisch recht unbeständig, weshalb wir die Pipelines Nord Stream 1 bis 2 jetzt nicht mehr wollen. Da wäre eine Pipeline nach Portugal natürlich die Rettung, auch wenn das letzte Teilstück noch zwei, drei Jahre bis zur Fertigstellung bräuchte.
Moment, wird da mancher einwenden, der in der neuen Außen- und Wirtschaftspolitik nicht so bewandert ist: Gas aus Portugal? Steht nicht in einem alten Lehrbuch „Portugal und Spanien beziehen ihre fossilen Energieträger vor allem aus Afrika. Sie selber verfügen weder über Gas noch über Erdöl. Gas beziehen sie auch über Frankreich, das es seinerseits aus Russland und der Nordsee einführt“?
Wahrscheinlich haben die Beckmesser vergessen, dass alle EU-Länder fleißig Gas einsparen wollen (Solidarität!), um uns zu helfen, wenn es eng wird. Und dafür brauchen wir doch auch eine Pipeline. Jedenfalls sind die Journos erst mal beschäftigt.
Apropos Kahrs: Manchmal sind sie einfach zu ehrlich, die Spezialdemokraten. So schrieb ein „fröhlicher, weintrinkender Sozialdemokrat“, dessen Name eigentlich nichts zur Sache tut, auf Twitter:
„Wenn ich nach 23 Jahren im Bundestag mit 200.000 Euro gesehen werde und jemand behauptet, das sei ungewöhnlich viel Geld, dann lache ich mich kaputt…“
Was wir auch immer sagen: Ein Sozi, der nicht als Millionär aus dem Bundestag herauskommt, hat vieles falsch gemacht im Leben. Warum der fröhliche Genosse seinen Tweet wieder gelöscht hat, verstehen wir allerdings nicht. Man wird doch noch die Wahrheit sagen dürfen!
Der „Sicherheitsdienst“ im „Haus der Integration“ (früher Ausländeramt) in Wuppertal (Heimat von Helge Lindh und Thomas Haldenwang) überprüft seine Kundschaft offenbar nicht groß auf „Messer“, damit gar nicht erst der Verdacht von Diskriminierung aufkommen kann.
Aber wenigstens haben sie da „Fesselungs-Material“, für Notfälle, wenn mal wieder einer zusticht. Obwohl die Sicherheitsdienstler im Haus der Integration nix bemerkt haben, soll ein 20-jähriger „Syrer“, der eine 25-jährige Sachbearbeiter schwer verletzt hatte, „psychisch auffällig sein“. Aber anscheinend erst nach der Tat.