Schuldig im Sinne der Anklage

Wer Witze macht, wird jetzt verfolgt • Claudia und Karl in der Ukraine

Zwar findet Kanzler Olaf nach wie vor keine Zeit für ein „kurzes (Ukraine-) Rein und Raus mit einem Fototermin“, dafür war Karl in Lemberg, um die medizinische Hilfe ebendort massiv auszubauen.

Augen gemacht haben werden sie hingegen in Odessa, wo unsere Claudia, schrill und grünglänzend wie ein Cetonia aurata (gemeiner Rosenkäfer), durch die Stadt schwirrte und die bedrohte kulturelle Identität der Ukraine (sie ist Kulturstaatsministerin!) zu schützen versprach – beeindruckende Bilder vom Fototermin finden Sie hier.

Nun rätseln sie sogar in Kiew, was Claudia mit einem „Aufbau der Exilmedienstrategieinfrastruktur“ meinen könnte.

 

Schuldig im Sinne der Anklage

Ob Thomas Haldenwang überhaupt deutsch versteht, oder ob der immer so redet, wie seine Papiere das nahelegen, wissen wir nicht, wir spionieren da auch nicht nach. Aber Sorgen machen wir uns schon, dass ihm seine Amtszeit als Verfassungsschutzdingens schwer zu Kopf gestiegen ist.

Weil Nazis offenbar doch weniger vorhanden sind als Chefin Nancy ihm weismachen will, hat er die Zahl seiner Zielpersonen deutlich erhöht, indem nun auch die verfolgt werden sollen, die sich der „Verächtlichmachung von demokratisch legitimierten Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Institutionen des Staates und ihrer Entscheidungen“ schuldig machen.

„Angehörige dieses Phänomenbereichs“ – also die, die Karl, Nancy, Olaf, Robert oder sogar Annalena „verächtlich machen“, also es ihnen gegenüber an Respekt mangeln lassen – könnten das „Vertrauen in den Staat“ erschüttern, und sind damit, so die Haldenwangsche Logik, „verfassungsschutzrelevant“.

Des Bürgers Pflicht ist schließlich, am Straßenrande staunend unseren Politaktivisten bei der Arbeit zuzusehen – alle Autos abschaffen (oder durch E-Autos bei vorprogrammiertem Strommangel ersetzen), Milliarden für (mehr erzwungene dafür weniger wirksame) Impfungen gegen Grippeviren ausgeben, Billigtickets für die überforderte Bahn, offene Verhohnepiepelung von Symbolen und Institutionen wie Flagge oder Fußballnationalmannschaft und vieles mehr.

Ja, der Haldenwang ahnt, dass nachdem sich die Bürger gegen Zwangsimpfungen bislang halbwegs wehren konnten, nun „beispielsweise eine verstärkte Thematisierung der politischen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels durch Akteure des Phänomenbereichs in Betracht“ gezogen werden könnte. „Hierdurch wird einem Verlust des Vertrauens der Bevölkerung in die Funktionsfähigkeit des demokratischen Staates Vorschub geleistet.“

Ja, gut, ok, wir bekennen uns schuldig im Sinne der Anklage des Respektmangels, so dass sich ein frühmorgendlicher Überfall von Haldenwangs Häschern zwecks „Beweissicherung“ erübrigt (wir sind Langschläfer).

In welcher Partei ist der Haldenwang eigentlich? Muss irgendwas mit Sozialismushintergrund sein...

 

Und sonst so? Einmann messert in Hamm, Einmann messert in Esslingen, und Einbursche messert in Köln.

Ach, und der Fall in Dortmund, wo „mehr als 100 Jungen und Mädchen des 5. und 6. Jahrgangs der Robert-Koch-Realschule drei Mädchen ausgebuht, verfolgt und bedrängt“ hatten, die mit einer Regenbogenfahne „auf den Pride Month für Diversität aufmerksam machen wollten“, eignet sich nicht für „harte Sanktionen“ so der Schulleiter. Stattdessen wird die Angelegenheit konsequent aufgearbeitet und die Pride-Month-Mädchen werden vom Direktor, Klassenlehrer und Sozialarbeitern betreut.

 

Ach, unsere Leser, man muss einfach stolz auf sie sein! Nachdem wir uns gestern ein klein wenig nach entsprechendem Hinweis korrigiert haben, geht ein anderer Leser noch tiefer ins Detail und schreibt:

„Wenn schon Korrekturstunde ist, mag ich auch etwas beckmessern: Der Leser hat Recht mit der Uckermark (ich hatte gestern auch überlegt, Ihnen das zu schreiben, war aber zu faul) und allem - allerdings führt von Berlin nach Stettin nicht die A10, sondern die A11. A10 ist der Berliner Ring, an dessem nordöstlichen Teil die A11 beginnt. Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihre Lichtblicke in trüber Zeit.“

Leser 1 und Leser 2 haben beide Recht und wir, viele Leser und ich, haben wieder etwas dazugelernt. Schönes Wochenende!

 

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