Da waren sie wohl ein bisschen zu keck, die Bittsteller aus der Ukraine. Um auch Japan in den Club der Geberländer zu holen, wurde von Kiew mal wieder die Geschichte bemüht und Kaiser Hirohito mit Mussolini und Adolf unter der Überschrift „Faschismus und Nazismus“ in einer Reihe aufgeführt.
Was Hitler mit Polen, das hat Hirohito mit China und Korea gemacht, könnte man einen Film paraphrasieren, oder hat der Kaiser von nichts gewusst? Jedenfalls ist der Schuldkult in Japan noch nicht mehrheitsfähig und die Pawlowschen Reflexe bei dem Thema noch nicht trainiert. Im Gegenteil, „bedauerlich und völlig unangemessen“ seien solche Vergleiche, lautete die diplomatische Reaktion aus Tokio, eine Formulierung, die im Reich der aufgehenden Sonne für schärfsten Protest steht. Schneller als Melnyk Deutschlandistanallemschuld sagen kann, wurde das Foto gelöscht, und Kiews Herrscher gaben sich zerknirscht. Na also. Diplomatie ist anscheinend doch erlernbar. Und was lernen „wir“ daraus? „Wir“ nix.
Apropos. Nachdem „wir“ 49 russische Diplomaten ausgewiesen haben, weil die „während ihres Aufenthalts in Deutschland nicht einen Tag im Dienste der Diplomatie tätig“ gewesen seien, sondern „jahrelang und systematisch gegen unsere Freiheit und gegen den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gewirkt und mit ihrer Tätigkeit Schutzsuchende bedroht hätten“ (O-Ton Baerbock), warf Russland nun ebenfalls ein paar Dutzend „unserer“ Diplomaten raus, obwohl die sicherlich „jahrelang und systematisch für Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ in Russland gearbeitet haben. Aber so isser halt, der Wlad.
Deutschland, deine Experten
Man stelle sich mal vor, „ein hochkarätig besetzter Sachverständigenrat“ würde „bis zum Sommer bewerten, welchen Nutzen und welchen Schaden die Corona-Politik von Bund und Ländern hatte“, und dabei käme womöglich heraus, dass Nutzen kaum, aber Schaden deutlich messbar wäre! Das geht natürlich überhaupt nicht, das hat der Dr. Drosten (im Moment medial etwas unterbelichtet) auch sofort gesagt, und Karl ist auch dagegen.
Gut, der Expertenrat ist sicherlich vorausschauend zusammengesetzt worden, aber man sieht ja beim Ethikrat, wie schnell sowas aus dem Ruder läuft.
Heute Morgen rätselte eine junge Dame im Frühstücksfernsehen noch: Also Macron habe 58 Prozent der Stimmen bekommen, aber wieviele Le Pen gewählt haben, das könne sie leider noch nicht sagen. Egal, jedenfalls kam ein altmodisches Telegramm aus Moskau, in dem Wlad „aufrichtig Erfolg bei der Staatsführung, eine feste Gesundheit und Wohlergehen“ wünscht. Hm. Muss man das als Drohung verstehen?
Übrigens: Sollte die Statistik stimmen, wurde Macron von Rentnern gewählt (oder deren hilfsbereitem Betreuungspersonal), denn nur in der Altersgruppe Ü 60 konnte er die Mehrheit bekommen.
Wenigstens haben die USA noch jemanden als Verteidigungsminister, der das Einmaleins der Strategie gelernt hat. Die Ukrainer „können gewinnen, wenn sie die richtige Ausrüstung und die richtige Unterstützung haben“, so der amtierende Lloyd Austin (witzig: gleich zwei Autonamen im eigenen) in Kiew. Weiß sowas Christine Lambrecht? Und woher hatten die Vietnamesen damals die richtige Ausrüstung und richtige Unterstützung?
Wenn der Elon Musk sich nun Twitter kauft für schlappe 43 Milliarden, hat das wohl auch Auswirkungen auf Arbeitsplätze in den Geschäftsbereichen Denunziation & Abhörung in Deutschland, und viele „Stiftungen“ müssen Stellen abbauen.
Vielleicht wollte niemand hier mit ihm reden, vielleicht wollte er der deutschen Journaille auch eins auswischen, als Gerhard Schröder mit der New York Times über sich und seinen Freund Wlad sprach, und die Aufregung war groß. Leise sorry sagen, sei nicht sein Ding, so der Altkanzler, und gebechert wurde auch beim Gespräch, wie die NYT-Autorin, eine Katrin aus Osnabrück, wissen ließ.
Saskia „Anitfa“ Esken regte nun an, man solle Gerd nicht mehr als Altkanzler ansehen, sondern als Handlungsreisenden in Sachen Öl. Hm. Kann man das Attribut einfach so ablegen wie etwa Alt-Paketzustellerin?