Ist Fritze ein bisschen naiv? Wahrscheinlich. Jedenfalls hatte sich Merz den Samstag so vorgestellt: Erst wird er (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) zum CDU-Parteichef gewählt, dann geht’s lecker essen mit Armin, Schäuble, Annekret und Dr. Angela Merkel, dabei werden schöne Fotos gemacht, er, der neue Chef huldvoll in der Mitte, flankiert von Merkel und Annekret, außen Armin und Wolfgang. Friede, Freude Eierkuchen, oder was sonst auf dem CDU-Speiseplan steht.
Sonntag gehört ihm dann der Staatsfunk und am Montag sind alle Blätter voll mit Bildern von Friedrich Merz, dem großen Partei-Einiger aus Brilon im Hochsauerland, der lächelnden Merkel, der verwirrten Annekret, dem fröhlichen Armin und dem grinsenden Schäuble.
Denkste, Fritze! Als würde Merkel ihm einen solchen Triumph der Bilder am Ende gönnen! Ausgerechnet via Spiegel brachte das Büro Merkel schnell „terminliche Gründe“ für die Absage (huch, wir wussten gar nicht, dass der Herr Merz am Samstag gewählt wird), Annekret schob „private Angelegenheiten“ vor.
Dr. Angela Merkel Ehrenvorsitzende der CDU? Noch so eine Schnapsidee! Gott ja, bei den Grünen vielleicht, oder bei der SPD, das machte ja noch Sinn nach allem, was sie für die beiden getan hat. Aber Ehrenvorsitzende der CDU?
„Nicht zeitgemäß“ findet Dr. Merkel den Posten. Oder den Laden. Oder beides. Sie wird sich sicher noch an die Krokodilstränen erinnnern, mit denen sie den Abgang des letzten Ehrenvositzenden Kohl begleitete. Sie sei „traurig über Kohls Schritt“ so die damalige CDU-Generalsekretärin Dr. Angela Merkel.
Nützliche Covidiot(inn)en
„Die Schutzimpfung gegen Covid 19 ist sicher, wirksam und das beste Mittel, um die Pandemie überwinden zu können“, schreiben 7 (weitgehend unbekannte) Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP, fehlt nur noch der Zusatz „Und Karl Lauterbach ist für immer unser Präsident.“
Die Aktion ist der nächste Schritt in Richtung Impfpflicht. Obwohl die Schutzimpfung weder sicher, noch der beste Weg ist, wie nicht nur die Stichworte Johnson & Johnson, Impfdurchbrüche und Booster plus beweisen. Das hehre Ziel der unglaublichen Sieben liegt „vor allem darin, langfristig mit Blick auf die kommende Herbst- und Winter-Saison vorbereitet zu sein“. Ein weiterer Beleg, wie wenig erfolgreich man bisher offensichtlich war.
Die zwei Unterzeichnerinnen von der Lindnerpartei dürften dabei nicht mal ahnen, dass sie mit der Aktion ihre Partei fein in Geiselhaft der Rotgrünen überführt haben. Das könnte den Anfang vom Ende der Lindnerpartei bedeuten.
Denn – ja, wir vergessen hier mal Österreich! – die einstigen Pioniere des Lockdowns schwenken längst um. Tenor: Corona ist nicht mehr gefährlicher als eine Grippe, auch bei hohen Inzidenzen.
Der Datenspezialist Tomas Puyeo geht davon aus, dass der Omikron-Spuk bis Mitte Februar überstanden sein könnte.
Schmidt-Chanasit vom Hamburger Tropeninstitut glaubt, dass es nach Omikron keine weitere Coronavirus-Variante geben wird, die schlimmere Auswirkungen als die bisherigen haben könnte. Und für eine Impfpflicht sei es mit Blick auf die Omikron-Welle bereits zu spät. Klaus Stöhr und Hendrik Streeck erwarten eine Entspannung im Sommer.
Nur das Polit-Desaster nimmt weiter seinen Lauf.