Freiheit ist ja gut und schön, sagte sinngemäß der FDP-Vize Lambsdorff, aber als Regierungspartei müsse man eine „verantwortungsvolle Politik“ machen, erst recht bei diesem Corona, und da muss man auch mal vergessen können, was man früher so alles versprochen hat. Außerdem hat die FDP ganz andere Sorgen.
Kennen Sie Nicole Bauer und Ria Schröder? Oder kannten Sie die, bevor dieser Pufpaff (kein Künstlername) in seiner Sendung TV total Nicole und Ria als Kandidatinnen für den Titel „schärfste Biene der FDP“ vorschlug? Wir haben jedenfalls noch nie von den beiden gehört.
Weil wir uns hier keine Oberflächlichkeit vorhalten lassen wollen, haben wir schnell nachgeschaut und können berichten, dass Ria, 29, Sternzeichen Fische und Juristin, die nebenbei noch Kunstgeschichte studiert, zum ersten Mal im Bundestag sitzt. Und dass die 34-jährige Wirtschaftsingenieurin Nicole Bauer („Mit Herz und Verstand für Landshut“) das beste Erststimmenergebnis der FDP in Bayern erzielte, was aber leider nicht ausreichte, sodass sie über einen Listenplatz in den aufgeblähten Bundestag einziehen konnte.
Gewonnen hat wohl Nicole, wie wir entrüsteten Journalisten in der Frauenpresse entnehmen, die schrieben: „Im Netz hat diese Aktion für Fassungslosigkeit gesorgt“. Nicole fühlt sich sogar „gedemütigt“ durch die Wahl.
Der Vollständigkeit halber, und natürlich nicht als Gutheißung gemeint, sei erwähnt, dass der SED-Rentner Gysi in der vorhergehenden TV-Total-Sendung auf die Frage, wer „die schärfste Biene im neuen Bundestag“ sei, den entscheidenden Hinweis gegeben hatte: „Die kenne ich schon. Das ist eine von der FDP.“ Daraufhin hatten Pufpaffs Redakteure recherchiert und Nicole und Ria in die engere Wahl genommen. So viel Aufmerksamkeit hat die FDP im Privatfersehen nicht mehr bekommen, seit Guido Westerwelle ins Dschungelcamp zog.
Heute wäre es wohl undenkbar, dass der Playboy noch einmal seine Voyeure aufrufen könnte über die „die 10 heißesten Politikerinnen Deutschlands“ abzustimmen wie 2017. Die damaligen Sexisten vom Focus nannten die Wahl noch „eine große Ehre“ für die Gewinnerin – Jana Schimke von der CDU. Wahrscheinlich ist nach den inzwischen umgeschriebenen Gesetzen der Reichskulturkammer heute nicht mal mehr die Wahl zum „dicksten Hund der CDU“, dem „geilsten Bock der FDP“ (damaliger Gewinner...na...?) oder dem „dümmsten Arbeiter und Bauern der SPD“ möglich.
Darf man Andrea Nahles als politisches Schwergewicht bezeichnen? Natürlich nicht. Außerdem soll die patente Andrea Ministerin werden. Und Generalsekretär ausgerechnet der Mann, der sie einst heulend aus dem Amt trieb - der kleine Kevin.
Der kleine Akif und das große Strafgericht
Apropos umgeschriebene Sitten-Gesetze. Das führt uns zum Fall Pirinçci. Der kleine Akif, ein großer Autor bevor er der Reichsacht verfiel, hatte über die Grünen-Aktivistin Luisa Neubauer – wegen ihrer bigotten Lebensweise als „Langstrecken-Luisa“ hochgeschrieben – bei Facebook kundgetan: „Würde ich sofort ...*, auch wenn ich mir danach stundenlang das Klima-Zeugs anhören müsste.“
„Vier Monate Haft!“ urteilte das Provinzgericht in Bonn und die Landrichter aus Frankfurt am Main legten nochmal 6.000 Euro für die arme Luisa obendrauf, wie der Spiegel mit schönem Sexy-Foto begeistert verbreitet. Und weil die Luisa nicht wirklich arm ist, spendete sie das Geld einer Aktivistentruppe, die sie zuvor bei ihrem Prozess unterstützt hatte. Offensichtlich folgte das Gericht der armen Luisa, die sagte: „Teilweise ist der Hass so heftig, dass es sprachlos macht.“ Nun würden wir Pirinçcis Gefühlswallung nicht als Hass bezeichnen, und sprachlos ist Luisa schon mal gar nicht zu kriegen, aber was verstehen wir schon von Juxtiz?
Weil man beide Seiten hören sollte (alter Juristenscherz), soll nicht unterschlagen werden, was der Akif vortrug: Als öffentliche Person sei Neubauer „ein Medienclown wie eine schöne Schauspielerin oder ein nerviger X-Promi, der fünfmal täglich in der Zeitung steht“. Es sei ja nicht um sie persönlich gegangen, sondern um ihre Funktion, deshalb seien seine Äußerungen keine Beleidigung.
Übrigens: Weil die vielen ungezählten Einwanderer doch mehrheitlich in technische und akademische Berufe gehen, will die Arbeitsagentur – nicht umsonst heißt der Chef „Weise“... oh, Quatsch, der heißt ja jetzt „Scheele“ – 100.000 Pflegekräfte aus Indien ins Land holen.
*Selbstzensur! Solche Ausdrücke sind nur für Staatskomödianten wie diesem Clown aus Böhmershausen zugelassen.
