Wie gesittet geht es doch hierzulande selbst im härtesten Postenstreit zu. Nehmen wir nur einmal Armin Laschet und Markus Söder. Beide wollen Kanzler werden, der eine sagt jetzt schon „Ich will“, der andere hofft demnächst sagen zu können „Wenn ihr unbedingt wollt, dann mach ich’s halt“. Aber beschimpfen die sich gegenseitig? Fallen sie sich ins Wort oder gar in den Rücken?
Im Gegenteil! Söder eilte auf schnellstem Wege nach Berlin (mit Dorothee Bärs Flugtaxi?), um mit warmen Worten und frei von jedem Spott die Laschet-Biografie „Der Machtmenschliche“ zu loben.
Kann man aus Armin Laschet – außer im Eigenverlag – ein Buch machen? Heutzutage offenbar schon. So hat nun der Leser zur besinnlichen Weihnachtszeit die Gelegenheit, lesend noch einmal zu erleben, wie Laschet seinen Aachener Pfarrer um Rat fragte, ob er sich um Partievorsitz und Kanzlerschaft bewerben solle. Und der fromme Mann antwortete – Sie ahnen es – mit ernster Miene: Armin, du schaffst es! Und „Deus vult“ (Gott will es!).
Übrigens war Laschet bei der Buchvorstellung in Berlin nicht anwesend. Er war in Rom beim heiligen Vater. Den wollte er zur Sicherheit auch noch fragen. Die Antwort von Tango-Franz steht aber leider nicht im aktuellen Buch.
Vielleicht wird die Schlacht ja im Buchhandel entschieden. Denn Söder hat zwei Schreiber von der Süddeutschen – das Blatt sieht sich als Freund und heiterer Begleiter in schweren Zeiten – beauftragt, ein Buch über ihn, Söder, zu verfassen. Herausgekommen ist eine Art Sühneschrift, in der Sünder Söder dem Bösen abschwört, vom Irrglauben abrückt und reumütig in den Schoß der Merkelkirche („Lasset alle, die wollen, zu mir kommen“) zurückkehrt.
Auch bei den Spezialdemokraten wird derzeit – gesittet und mit Anstand – um Posten gerungen.
Ein Genosse der Berliner SPD ließ uns zähneknirschend wissen, dass wir durch unseren kleinen Beitrag in unserer Tichy-Kolumne die Chancen von Sawsan Chebli, den Wahlkreis Charlottenburg zu bekommen, und damit als verfolgte Unschuld in den Bundestag zu ziehen, unfairerweise beträchtlich erhöht hätten. Welchen Trumpf kann Gegenkandidat Müller denn gegen die Dame noch ausspielen? Ein As ist er nun mal nicht, König schon gar nicht, selbst Bube wäre geschmeichelt.
In Schleswig-Holstein sucht ein anderer Leistungsträger der Spezialdemokratischen Partei eine bundespolitische Anschlussverwendung. Ralf Stegner will in den Bundestag. Knapp 100 Kilometer von Bordesholm entfernt, wo Stegner ein Internetradio („Musikgrüße aus Bordesholm“) via Twitter betreibt, in Halstenbek, Kreis Pinneberg, hatte er einen Wahlkreis gefunden, der aus Altersgründen frei geworden war.
Und da kommt, mir nichts, dir nichts, Mats Hansen zur SPD-Kandidaten-Tür herein und meldet seine Ansprüche an. Gerade 31 Jahre alt, wohnhaft in Elmshorn, und damit nur knapp 16 km vom Wahlkreis entfernt. Laut Welt ist Mats „freundlich, fröhlich, Jungunternehmer, Jungpolitiker, Junggastronom, Jungmüllbeutelverkäufer“. Es ist, als stünde der junge Ralf Stegner vor uns. Aber da mischen wir uns nicht ein. Versprochen.
Eigentlich ist es eine schöne Geste. In Zeiten, in denen wir (fast alle) den Gürtel enger schnallen müssen, und vielleicht sogar im Schloss Bellevue das eine oder andere Zimmer aus Solidarität ungeheizt bleibt, bescheidet sich unser Genosse Präsident auch beim Lametta, mit dem er Helden des Alltags und der politischen Parteien (bis auf eine) großzügig behängt. Gerne erinnern wir uns an die drei Polizisten, die den Umsturz am Reichstag verhindert haben, und wir freuen uns, dass heute auch Dr. Drosten sein Bundesverdienstkreuz überreicht bekam.
Sicher, man könnte von einer Preise-Inflation reden, aber ein Verschwender ist Frank-Walter nicht! Die Auszeichnungsstücke kommen nämlich aus China und sind so billig wie Karnevalsorden, da kann man dem Schlossherrn mit der ruhenden SPD-Mitgliedschaft keinen Vorwurf machen. Nur, wie hat man gemerkt, dass die Ware nicht allzu viel taugt? Ging der Lack ab? Und gibt’s Ersatz, falls das Teil auseinanderfällt?
Trost für alle Bundesverdienstkreuzträger: Es kommt nicht auf das Material an, sondern auf die Würde, mit der das Kreuz verliehen wird (also Handyfilme machen nicht vergessen!)
Heute groß bei Bild: „Keine Übersterblichkeit zu verzeichnen. Amtsarzt vergleicht Corona mit Grippe und Hitzewelle.“
*Hähne natürlich m/w/d
Ist man heute schon Unternehmer wenn man fröhlich, freundlich Müllbeutel verkauft?
Warum nicht? Man kann ja auch als Bankkaufmann für die Gesundheit von 80 Millionen Menschen verantwortlich sein oder als Frauenärztin für fast einen ganzen Kontinent. Erich Honecker war schließlich auch nur Dachdecker. Im Sozialismus ist so viel möglich …
Nun, es zeichnet doch den Sozialismus geradezu aus, daß Werktätige die Gelegenheit haben, in den Staatsorganen für das Wohl der Genossen und Genossinnen im Lande, sowie gegen die Angriffe von Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus auf den fortschrittlichen sozialistischen Staat, und die mit ihm brüderlich verbundenen Länder, tatkräftig zu kämpfen.
Das muß mal ganz offen gesagt sein. Der Sozialismus siecht, hurra, hurra, hurra!!!
Hallo Herr Paetow,
Klasse, einfach Klasse ! Schon alleine das Bild – der braune Hahn die bösen Rechten, der Hahn mit der weißen Weste der Einheitsblock.
Herzlich gelacht habe ich über Tango-Franz und Sünder-Söder.
Alte Erkenntnis:
“Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder’s bleibt wie es ist.”
Gilt auch für mehrere Hähne.
Der Genosse Presidente lässt seine SPD-Mitgliedschaft ruhen? Das war bisher nicht mal unterm Mikroskop zu bemerken. Wie inakzeptabel käme seine Amtsführung denn dann daher, wenn er das Ruhen mal vergessen würde? “Keiner hat die Absicht, den Orden nicht von unserem Brudervolk emaillieren zu lassen!”? Aber hätte er dann nicht auch AFD-Politiker mit Chinablechmedaille ehren müssen? Nein, dumme Frage: Es standen ja nur die demokratischen Parteien für den Spezialdemokraten zur Debatte!
Ging der Lack ab? Antwort auf die doppeldeutige Frage: Spätestens seit 2017.
Deshalb feiert Schland morgen ja seinen nationalen (pfui, igitt und widerlich!) Gedenktag als den von der Linksgrünenpolitik und ihrem medialen Beifallsklatscherkomplex verhunzten Tag der bunten Zwietracht.
„Amtsarzt vergleicht Corona mit Grippe und Hitzewelle.“ Oje, das passt ja gar nicht in den Mainstream. Will der Leitender Medizinaldirektor als Leiter des Gesundheitsamtes von Frankfurt (B3-Besoldung, Angaben kann man googeln)) in den Ruhestand geschickt werden oder hat er schon seinen Antrag auf Früh-Pensionierung eingereicht? Er ist Ansprechpartner des Kompetenzzentrums im STAKOB („”Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger” (STAKOB) beim Robert Koch-Institut.“), also schon ein „Schwergewicht“. Es wird spannend.
Es ist gut, dass immer mehr Fachleute in die Öffentlichkeit gehen und sich zu Wort melden. Leider machen das noch viel zu wenige, da Repressalien, z.B. Arbeitsplatzverlust, befürchtet werden. Hier gibt es viele Beispiele. Aber es tut sich was, und das ist die Hauptsache! Und es werden immer mehr!
Politische Analysen sind nicht ernstzunehmen, wenn sie nicht das allerneueste Qualitätsmerkmal aufweisen, nämlich daß Dorothea Baer über sie twittert: “Das ist widerlicher Dreck! Wo steht denn so ein Müll?” In diesem Sinne kann ich zum Berliner Chaos-Müller nur folgendes sagen: Ich habe bisher nur den PLUS-Punkt (Prostata, Lusche, Unerträglich, Sozi) als möglichen Gesichtspunkt feststellen können, mit dem Müller zu betrachten ist, in der Suizidalpolitischen Partei Deutschlands (Motto: Warum 25% kriegen, wenn man auch 15% haben kann). Mit welchem Trumpf PLUS-Minus-Müller jetzt noch aufwarten könnte, darauf gibt der PR-Gag des total menschgebliebenen, geradezu übermenschlichen Humanismustitanen, des Albert Schweizers von Aachen, eine Antwort: Tiefpunkt-Müller könnte sich vielleicht aus seinem Chancenloch herausarbeiten, wenn auch er jetzt das Oberhaupt der an seinem Heimatort verbreiteten Religion besuchen würde. Vorteil: Er könnte sogar mehrere besuchen, da sich im Islam mehrere Personen diese Verantwortung teilen. Mit dem Wohlwollen Allahs könnte es noch was werden. Hoffentlich kommt die Chebli nicht vorher auf diese Idee.
Daß unsere Orden aus China kommen, hat mich erschüttert. Was werden wir tun, wenn bald ihre Herstellung unsere technischen Möglichkeiten übersteigt und China den Hahn abdreht? Dann haben wir einen Bunten-Präsidenten, der eine schwere Legitimationskrise erlebt, weil er keine Fleißkärtchen mehr verteilen kann. Haben wir nicht irgendwo noch ein paar Millionen Masken, die wir im Tausch gegen Orden nach China schicken können, um einen Ordensvorrat anzulegen? Obwohl, gut, verschenken geht ja auch.
Wer will schon bewaffnet oder unbewaffnet freiwillig nach Köln, wo man schon in der Bahnhofsunterfühung alles festhalten muss, was nicht angewachsen ist?
Götterdämmerung bei der MerkelMainstreamMedienMeute, die sich nur noch mit Staatsknete und Bill Gatespampering über Wasser halten kann. Die sollten sich mal das Geschäftsmodell von Spaetnachrichten zum Vorbild nehmen: Ein ausgezeichneter Investigativjournalist der alten Schule mit Humor und Sarkasmus, eine treue Leserschaft und kompetente Kommentatoren, alles zum Nulltarif, wenns sein müsste. Wenn er nur seine arabische Kismet (Schicksals)-Software gegen ein toleranteres deutsches Produkt auswechseln würde …
Im übrigen: Was eine merkelsche Morgenlage ohne Spaetnachrichten wert ist, kann tagtäglich besichtigt werden …