Der Philosoph, der mehr Verbote will als die Grünen...

Maischberger

Die gemeine Corona-Leugnerin und wie mit ihr umzugehen ist, Kekulé und der Schnelltest, Joe & Kamala sowie die einzige Rettung: die Herrschaft der Philosophen!

Obwohl Maischberger das Schlusslicht unter den Staatsfunk-Talkshows ist, sollen die Verträge bis 2023 verlängert werden. Alle haben sich schließlich daran gewöhnt. Die Intendanz, weil Sandra Maischberger recht pflegeleicht ist, die Politiker, weil sie jede Gelegenheit für Werbeauftritte gut finden, die Presse, weil ihre Vertreter als Experten zeigen können, wie klug sie sind, und der Zuschauer? Der kann ja was anderes gucken oder ins Bett gehen.

Das Problem der Sendung „Maischberger“ ist nicht einmal die Moderatorin selber, das Problem sind die Gäste. 2,73 Millionen schalteten ein, als Maischberger Helmut Schmidt zu Gast hatte, was einem Marktanteil von 17,1 Prozent entsprach. Eine Sensation. Aber wer will im Ernst Tobias Hans sehen, wenn er nicht gerade bei der Jungen Union des Saarlands Karriere machen will? Oder Nikolaus Blome, Golineh Atai und Amelie Fried?

Die drei „Experten“ (Blome RTL, Atai ARD und Fried sowieso) wussten zu Weißrussland auch nichts Erhellendes zu berichten, außer dass Lukaschenko ein „alter, weißer Mann ist, der noch nicht weiß, dass seine Zeit abgelaufen ist“ (die alte, weiße Frau Amelie Fried), 80% für die Opposition sind (Golineh Atai), dass Putin auch in Minsk ante Portas steht und die EU noch klüger agieren müsse als bei der Ukraine (Blome).

Die gemeine Corona-Leugnerin und wie mit ihr umzugehen ist

Flug nach Brüssel. Kleine Maschine. An Bord Amelie Fried, Schriftstellerin, und Gatte. Und noch ein paar andere. Eine Frau trägt die Maske nicht vorschriftsmäßig, sondern auf Laschet-Art. Und kommuniziert über den Gang mit einer anderen Person. Frau Fried erklärt ihr, wie sie die Maske richtig zu tragen habe. Das dickköpfige Luder reagiert nicht. Meldung bei der Stewardess. Die Laschet-Maske wird umgesetzt. Die ist sauer. Angeblich stoppt sie beim Gang zur Toilette absichtlich auf Höhe des Gatten Fried und hustet frech. Pilot informiert. Am Gate in Brüssel wartet die Polizei auf die Corona-Leugnerin. Wenn Amelie die Preise noch nicht hätte: Das war Grimme-Preis und Bambi.

Kekulé und der Schnelltest

Alexander S. Kekulé, der Virologe im Schatten von Merkels Drosten, kann und darf sich natürlich nicht im TV von der Merkelschen Grundlinie fortbewegen (Schiller: Von dem Dome/ Schwer und bang/ tönt die Glocke/ Grabgesang), aber er hat wenigstens mal ein Patentrezept dabei. Schnelltests in jeder Apotheke. Vor der Party vorzulegen wie der Aidstest im Swingerclub. Gibt es längst in den USA und in Taiwan. Weil es das bei uns noch nicht gibt (wir haben schließlich den Komplettversager Jens Spahn im Gesundheitsamt), ruft Spahn-Parteifreund Tobias Ernst „Einspruch“. Die Taiwan- und US-Tests seien nicht so genau wie die vom anderen Parteifreund Söder. Aber wir Geschworenen finden des Virologen Ansinnen überzeugender. Besser viele, viele Tests mit 85% Verlässlichkeit als wenige Tests mit 90%iger Sicherheit, die dann aber wie in Bayern im Söderschen Managment irgendwo zwischen Bleistift und Papier verloren gehen.

„War es richtig von Spahn, Karneval abzusagen?“
„Kann man als Virologe noch nicht sagen.“
„Warum sagt Spahn das dann?“

„Man kann Karneval gar nicht absagen“, sagt Tobias Hans. Karneval bleibt. Nur anders. Mehr so als hybride Veranstaltung. Dabei sind im Saarland bereits jetzt schon Veranstaltungen mit 450 Gästen erlaubt. Folgerichtig gibt es für Hans auch „keinen Grund, den Parteitag im Dezember abzusagen“. Dann wird Jens Spahn erklären müssen: Was ist der Unterschied zwischen der einen Prunksitzung und der anderen Stunksitzung?

Joe & Kamala

So begeistert wie von der biestigen Hillary sind unsere drei Experten vom Schläfrigen Joe noch nicht, obwohl der gerade virtuell als Demokraten-Herausforderer von Donald J. Trump nominiert wurde. Aber er habe eine Chance, sagt Golineh Atai. Amelie Fried findet Kamala Harris toll, obwohl die mit „ihrer Law & Order-Politik in Kalifornien gegen die schwarze Bevölkerung“ wütete. Weil der Joe Biden „nahe an der Demenz“ stehe – Fried traut ihm gerade mal zwei Jahre Amtszeit zu – würde Kamala Harris schon bald die erste schwarze Präsidentin sein.

Und Blome sagt, er hätte auch keinen besseren Kandidaten für die Demokraten zu nennen gewusst, was nicht für Biden spricht, sondern viel über das spezialdemokratische Personal drüben sagt.

Die einzige Rettung: Die Herrschaft der Philosophen!

Entweder ist Richard David Precht kein echter Philosoph im klassischen Sinne, oder Platon lag mit seiner These von der Philosophen-Herrschaft mächtig daneben. Platon vertritt in seiner „Politeia“ die These, ein Staat sei nur dann gut regiert, wenn seine Lenkung in der Hand von Philosophen sei. In einem solchen Staat sähe es folgendermaßen aus, wenn Richard David Precht die Macht übergeben würde.

Die Menschen lieben Verbote (siehe Rauchverbot, hat prima geklappt). Jetzt noch Tempolimit, SUVs weg, Kreuzfahrten verbieten, ebenso Inlandsflüge (außer München Hamburg) und Massentierhaltung (aber in der gesamten EU, sonst wandern die Firmen nach Polen. Er ist ja nicht blöd, der Philosoph).

Da muss man doch nur die Grünen wählen, wagt Maischberger einzuwerfen. Ach was. Die Grünen reden nur und tun nichts. Sind sie ein Radikaler? Radikal sind die, die nicht so vernünftig sind. Der Wald leidet. Die Dürre dürrt. Sind die SUVs schuld, fragt Maischberger. Kein CO2 ist besser als CO2, sagt der Philosoph. Aber, so der weise Mann mit den weißen Turnschuhen, es sei völlig egal, wer in Deutschland regiert. Da ist Sandra Maischberger baff. Na, wegen der Kippelemente, erklärt der Precht David: Polkappen schmelzen, Meeresspiegel steigen. Dann ist egal, wer in Deutschland regiert.

Früher glaubten wir an den sauren Regen und das Waldsterben, traut sich Maischberger noch zu entgegnen. „Das heißt, Sie haben ernsten Zweifel?“ Niemals. Gute Nacht..

 

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