Die Witzfigur

Merkels Minister und freche Virologen

Jede Zeit hat ihre Sprüche, von „Es gibt keine amerikanischen Ungläubigen in Bagdad“ (Comical Ali) bis „Wir schaffen das“ (Comical Angie), und auch Peter Altmaiers „Kein einziger Arbeitsplatz geht wegen Corona verloren“ hat längst seinen Platz im Saal des Blödsinns gefunden.

Bei Maischberger korrigierte Altmaier, der offenbar einen Großteil seiner Dienstzeit in Talkshows verbringt, er hätte gesagt, „dass kein Arbeitsplatz verloren gehen muss“. Als die dickköpfige Moderatorin auf dem Original beharrte, konterte der gelernte Winkeladvokat: Ich bin unterbrochen worden, bevor das ‘muss’ kam“.

Auch mit den Zahlen hat er’s nicht so. Erst plapperte Peter von 3 Millionen Kurzarbeitern, am nächsten Tag standen bereits 10 Millionen auf dem Zettel. In Unternehmenskreisen wird der Wirtschaftsminister nicht erst seit Corona als Totalausfall verbucht, Mittelstandsvertreter nennen ihn eine Fehlbesetzung.

Nun sind Minister in der Regel Fachidioten, leider nur nicht in dem Fach, das sie ministeriell vertreten. Deshalb wandern sie ungehindert von Ressort zu Ressort, ihre Funktion besteht allein darin, der Großen Alternativ- und Ahnungslosen den Rücken frei zu halten. Selbst hier wäre Peter fast über’s Ziel hinaus geschossen. Im Lateinunterricht habe er gelernt, so Altmaier bei Maischberger, dass, wenn Rom in Not war, alle Macht auf einen Diktator vereint wurde: „Aber da haben wir uns dagegen entschieden.“ Na, schönen Dank auch. Obwohl, so weit ist Merkel von einer Octavia Augusta nicht entfernt, wenn man auf die Thüringen-Wahl blickt.

Merkels Prinzip der Postenbestallung mit nachweislich schwer Herausgeforderten, die ihrem Machtanspruch nie gefährlich werden können, funktioniert natürlich nur deshalb so problemlos, weil die sogenannte Vierte Gewalt ebenfalls hauptsächlich aus Narren besteht. Wie sonst ließe sich eine kürzlich erschienene Spiegel-Geschichte erklären, die folgendermaßen beginnt: „Er galt als Auslaufmodell und Witzfigur. Dann kam Corona. Und auf einmal ist Peter Altmaier einer der wichtigsten Politiker Deutschlands.“

 

 Jetzt werden auch noch die Wirrologen frech!

+++ Ausgerechnet 100 Ärzte und Virologen fordern von Facebook, Google und Twitter ein härteres Vorgehen gegen Falschinformationen über das Coronavirus. In den Sozialen Netzwerken breite sich eine „Infodemie“ an Falschmeldungen zu Corona aus. Auch Merkels Drosten hat den Aufruf unterschrieben. Dabei sollte er es besser wissen, kennt er doch die Art und Weise, wie die Statistiken zusammengewürfelt werden, auf deren Grundlage dann politische Maßnahmen ergriffen werden.

So beschwert sich Drosten über Politiker, die konkrete Zahlen fordern, obwohl es noch keine gibt. Unter Druck gehe deshalb der „Institutsdirektor zu seinen Mitarbeitern und sagt, was habt ihr denn? Eure Tabellen sind zwar erst halbvoll, aber der Minister, der will jetzt, dass wir was veröffentlichen. Jetzt nehmen wir mal die halben Tabellen und schreiben die schon mal zusammen.“

Angesichts der irreführenden, sich selbst widersprechenden Veröffentlichungen der regierungsgenehmen Virologen ist die Forderung nach Internet-Zensur eine Frechheit.

Ohne das Internet würde der interessierte Zeitgenosse bei uns auch so schnell nichts vom französischen Nobelpreisträger und Virologen Professor Luc Montagnier erfahren, der festellte, dass das Coronavirus in seinen Erbanlagen Genomteile aufweist, wie sie natürlich nur im Genom des HI-Virus enthalten sind. Um diese Sequenz von dem HI-Virus auf das Coronavirus zu übertragen, braucht es spezialisierte Mikrobiologen und ein Labor mit der entsprechenden mikrobiologischen Technik. Beides, so Professor Montagnier, ist im Wuhan National Biosafety Laboratory vorhanden, dem Virologischen Institut der Universität Wuhan.

So ähnlich sagt der Donald das übrigens auch.

+++ Einzig wahre Virologen-Weisheit: Die zweite Welle ist die Pleitewelle.

+++ People News +++ People News +++

Das Grünen-Rebellchen
Wird Boris Palmer der Thilo Sarrazin der Grünen? Nein, dazu müsste er erst einmal ein paar Bestseller schreiben. Wenigstens kann er sich über ähnlich viel Zuspruch bei der Parteibasis freuen. „Mein Postfach quillt über“, sagte Palmer.

Der Horsti wieder!
Die Grenzen bleiben dicht, verkündete Horst Seehofer forsch. Weil die Bundesbürger sich bereits fertigmachen, um der Einladung von Sebastian Kurz an Österreichs Seen und Berge zu folgen. Offen bleibt die Grenze hingegen für einreisende Passlose und Sozialkassenplünderer.

 

6 comments

  1. Frank Danton 7 Mai, 2020 at 22:02 Antworten

    Irgendwie ist doch die dt. Politik- und Medienlandschaft dem Quantenphänomen ähnlich. Solange man nicht hinkuckt ist alles Unbestimmt und in seiner Form nicht zu definieren. Solange nicht korreliert wird besteht Politik nur aus einem Zufallsrauschen. Aber wenn dann mal einer hinsieht verhalten sich die Meinungen, Berichte und Statements ausschließlich nach Regeln die so verwirrend sind in Form und Zustand, das sie mit menschlichem Verstand nicht zu fassen sind und nur Wahrscheinlichkeiten wiedergeben. Unser Glück ist es, das der Quantenzustand der Journalisten und Politiker keinen Einfluß auf unsere, die fassbare Welt hat.

  2. Putzi 7 Mai, 2020 at 23:54 Antworten

    Das Bild von Altmaier kriege ich nicht mehr aus dem Kopf!

    Dejavue!

    Antje (* 25. Mai 1976; † 17. Juli 2003 in Hamburg) war ein pazifisches Walross (Odobenus rosmarus divergens) des Hamburger Tierparks Hagenbeck, das lange Jahre das Maskottchen des NDR war. Es gibt Gerüchte, dass Antje ein Männchen war, das stimmt nach Auskunft des Chefpräparators des Zoologischen Museums der Uni Hamburg, Klaus Zwonarz, jedoch nicht. Das Tier habe eindeutig Zitzen am Bauch.

    ….Mittlerweile wurde Antje dermoplastisch konserviert und ist seit Anfang September 2004 im Zoologischen Museum von Hamburg zu besichtigen.

    • Ostfale 9 Mai, 2020 at 12:07 Antworten

      Das Wirtschaftsminister, das da bei Maischberger posierte – erinnert stark an Zeichentrickfiguren des großen Vico von Bülow de Loriot. Der gravierendste Unterschied zwischen einer solchen Trickfigur und der wirklichen, liegt wohl in der Höhe der Sympathiewerte, die beide beim Betrachter und Zuhörer ‘nachhaltig’ einfahren.

  3. Hans-Jürgen Salza 8 Mai, 2020 at 09:00 Antworten

    Einen frohen guten Morgen, Herr Paetow
    Was bin ich froh, dass ich Sie und Ihren Kanal kennen gelernt habe. Wenn ich im Laufe des Tages nach so viel “Merkel-Corona-Drama die Lust verliere, freue ich mich auf IHRE Kommentare. Das macht Freude und gibt wieder Mut. Wie schön, das es Sie gibt. Bleiben Sie uns bitte noch möglichst lange erhalten.

  4. ETIAM SI OMNES, EGO NON 8 Mai, 2020 at 12:48 Antworten

    Insider wissen: Ein Minister ist immer nur so gut wie die Sprechzettel seiner Fachabteilungen. Und diese können möglicherweise noch so gut sein, wenn ein Minister nicht in der Lage ist, sechs Worte am Stück abzuliefern. Zum Unterbrechen gehören bekanntlich immer zwei (wenn es denn so gewesen sein sollte).

    Mit Blick auf die römische Regelung würde ich einen machthungrigen, aber genialen Cetero censeo-Cicero ohne Zögern einer machthungrigen, aber eher nicht in die Menschheitsgeschichte eingehenden Kanzlerdarstellerin vorziehen.

    Folgt man Ihrem Octavia Augusta-Vergleich, käme ihre Ehemann die Rolle des Kaisers Nero zu. Dazu erscheint mir der Kanzlerinnengatte doch zu gleichmütig.

    Die Vierte Gewalt besteht nicht nur aus Narren (das ist man seit Adenauer gewohnt), sondern – viel schlimmer und gefährlicher – zu einem Großteil aus Brotschreiberlingen, Gelegenheitsdemokraten, Meinungsdiktatoren und Haltungsfetischisten (bzw. -faschisten im Sinne der kommunistischen Begriffsinstrumentalisierung zur Destabilisierung der westlichen Demokratien).

    Der Spiegel wollte mit seinem dritten Satz sicher nur etwas Humor in die triste Zeit bringen.

  5. Ostfale 8 Mai, 2020 at 18:03 Antworten

    ***Der Horsti wieder!
    Die Grenzen bleiben dicht, verkündete Horst Seehofer forsch. Weil die Bundesbürger sich bereits fertigmachen, um der Einladung von Sebastian Kurz an Österreichs Seen und Berge zu folgen. Offen bleibt die Grenze hingegen für einreisende Passlose und Sozialkassenplünderer.***
    Klingt beinahe nach Walterchen Ulbricht von der TäTäRä Numero 1, nur ‘n bisschen verdreht, oder auf merkelsch gesagt – verschwurbelt. Der kannte ja keinen, der die Absicht hatte, eine Mauer um seinen Arbeiter- und Bauernstaat errichten zu wollen. Dieser kleine kommunistische Stinkstiefel hatte allerdings ein Positives dabei im Sinne, der ließ auch keinen Abstauber heutiger Machart in sein paradiesisches Ländchen. Wer da aus Vietnam oder Namibien zum Aufbau des Sozialismus einreisen durfte wußte exakt, wann sein Tag der Rückreise sein würde.

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