Das Homeland NRW rüstet auf, um die Freibäder sicherer zu machen. Das Rheinbad soll ab sofort von einem privaten Sicherheitsdienst „mit vier Mann“ geschützt werden. Vier gegen 400, das können nur Tarzan, Superman, Laschet und Aquaman sein...
Sie erinnern sich an den kleinen Badeanstalt-Taharrush von Düsseldorf? Den Bild beschrieb als „Pöbeleien zwischen Hunderten Jugendlicher und einer einzelnen Familie“? „Der Vater hatten eine Gruppe Jungs beschimpft, nachdem einer auf das Handtuch seiner Tochter zu fallen drohte.“ Da spielen die Jungs mal ein wenig ausgelassen und schon macht ein Vater einen Aufstand, weil ein Bengel „auf das Handtuch seiner Tochter zu fallen drohte“? Also fast gefallen wäre, nicht androhte absichtlich zu fallen.
Klingt nach einem fröhlichen Badeausflug der Grünen Jugend und einem Nazi-Vater, der denen die Freude nicht gönnt, oder? Auch wenn der WDR meldet „Die genaue Herkunft der Gruppe ist unklar“ – die Grüne Jugend war es nicht direkt. Allah sei Dank verbreitet „Hurriyet“ auch einen deutschen Ableger, da lasen wir dann, dass es sich bei dem Auslöser der Krawalle um einen Streit zwischen dem Familienvater „mit mutmaßlich türkischen Wurzeln (laut polizeilichen Angaben) und dem Gegenüber mit nach Zeugenangaben nordafrikanischen Wurzeln“ handelte.
Offenbar hatte diese sehr große Gruppe auch etliche andere Badegäste – insbesondere Mädchen und junge Frauen – erheblich und wiederholt belästigt. Jedenfalls musste das Rheinbad an zwei aufeinanderfolgenden Tagen komplett geräumt werden – fast eine ganze Hundertschaft der Polizei war im Einsatz. Die Regierung um den zuständigen Chef-Bademeister Herbert Reul kündigte nun an, dass „das Rheinbad am Wochenende durch einen privaten Sicherheitsdienst mit vier Personen geschützt werden“ soll. Vier Mann. Tarzan, Superman, Laschet und Aquaman? Den Humor muss man erst mal haben. Am Sonntag soll das Rheinbad von den „Jugendlichen“ erneut „auf links gedreht werden“, wie die auf links gedrehte WAZ schreibt...
„Vergewaltigung auf Mallorca – deutsche Urlauber festgenommen“ titelte die über das Verhalten der üblen Deutschen zu Recht empörte Bild-Zeitung. Schade, dass der zuständige Bild-Redakteur kein spanisch spricht. Da konnte er auch nicht berichten, dass es sich um „alemanes de origen turco“ handelte. Nicht, dass das für die Bild-Leser wichtig wäre, aber der Vollständigkeit halber...
Hm, was bringen wir denn heute, fragte sich die Kontraste-Redaktion (Staatsfunk). Vielleicht ein Filmchen über den Taharrush in einem Freibad? Nein, das wird dem staatspolitischen Auftrag nicht gerecht. Wie wäre es mit einem neuen Empörungsaufruf? Großartig. Es werden sich doch wohl Zeitgenossen finden, die auf den Lübcke-Mord genauso reagieren wie einst Trittin („Klammheimliche Freude“) oder Fischer („Bei den drei hohen Herren mag mir keine rechte Trauer aufkommen“) nach den RAF-Morden. Also, auf zu Pegida.
Tag 5 der SPD-Chefsuche. Nach den jüngsten Umfragezahlen könnte sich eine ganz neue Idee für die obere Führungsebene ergeben. Erst mal die Zahlen. SPD +1, und Heiko der zweitbeliebteste Politiker mit 45%. Was lernen wir daraus? Ohne Chef ist jedenfalls besser als mit Chef. Oder es müsste ein Chef sein, der wie Heiko den ganzen Tag gar nichts tut außer Twittern und sich einen Bart wachsen lassen.