Bei der SPD ist bekanntlich Jahrmarkt, und wir schauen mal rüber, ob sich schon ein Parteichef-Kandidat (m/w/am liebsten d) aufs Karussell traut. Und nein, die junge Dame auf dem Bild steht leider nicht zur Wahl...
Da kommt Kevin. Hat er die Kandidatenkappe auf? Noch nicht. Er lässt lieber offen, ob er selbst Vorsitzender werden will. Jein heißt nicht nein, immerhin, und er schleicht wenigstens schon ums Karussell herum...
Da sehen wir auch Katarina. Sagt nix. Guckt nur. Dafür hören wir von anderen, es „sei noch nicht für alle klar, ob Noch-Justizministerin Katarina Barley, 50, tatsächlich ihr Europa-Mandat in Brüssel annimmt“. Das ist doch kein Hindernis. Erstens ist Europa die Antwort auf alles, und sie könnte den Job doch nebenbei machen.
Ach nein, wirklich? Sehen wir da Michael Müller von der SPD-Resterampe Berlin? Der glaubt doch nicht allen Ernstes... Was sagt er? Ein Grundsatzprogramm müsse erst mal her für die 150 Jahre alte Partei voller Grundsätze? Mit Alleinstellungsmerkmalen wie Klima und Gerechtigkeit?
Vielleicht ist es einfach noch zu früh, um die ersten Runden auf dem Kandidatenkarussell zu drehen. Wenigstens läuft schon mal die Musik, die Ralf Stegner exklusiv ausgesucht hat...
Frank-Walter löst die Wohnungsprobleme
Weise Worte, locker dahergeschlenzt, ja, das ist unser Frank-Walter. Wohnen sei „eine Existenzfrage, für jeden Einzelnen und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“. Woher der Mann das nur immer weiß in seinem Schloss Bellevue?
Hören Sie nur weiter: „Polizisten, Erzieherinnen, Busfahrer oder Pfleger“, die die Städte am Leben hielten, müssten dort auch leben können. Was ist mit Erziehern, Busfahrerinnen, Polizistinnen und Pflegerinnen? Was ist mit Briefträgern? Restaurantfachkräften? Tankstellenpersonal? Mit Finanzbeamten im mittleren Dienst? Arbeitslosen? Nicht-beamteten Lehrern? Die meint er natürlich auch, unser Frank-Walter von der Gerechtigkeitspartei. Und die Lösung hat er auch!
Es brauche Mieten „auch um die sechs Euro statt nur jenseits der 16 Euro pro Quadratmeter“, forderte der Bundespräsident. „Der Wohnungsmarkt ist kein Casino.“
Nun ist Frank-Walter, der Einseitige, mit 63 noch weit davon entfernt, dass das Langzeitgedächtnis übernimmt, daher müssen wir seine Erinnerung ein bisschen auffrischen, mit ganz wahllos herausgegriffenen Fakten:
*Baden-Württemberg 2012: „SPD-Landeschef rechtfertigt Wohnungsverkauf.“ Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid, SPD, sieht sich deshalb jetzt offenbar genötigt, die Parteibasis im Land zu beruhigen. „Eine Heuschrecke kann ich nicht erkennen.“
*Berlin. Die GSW war die größte Westberliner Wohnungsbaugesellschaft, ein Gigant mit zeitweise 70.000 Wohnungen und 1.000 Beschäftigten – und hochverschuldet. Wurde verhökert im Immobiliencasino von den Spezialdemokraten.
Na, Frank-Walter, dämmert’s? Erinnerst du dich, als ihr Genossen dachtet, es gibt ein Casino, indem ihr immer gewinnt? Dumm gelaufen für all die „Polizisten, Erzieherinnen...“ (s.o.), die euch damals noch gewählt haben, wie?
Da bleibt ihm für seine aktiven Genossen (Frank-Walter ruht als Sozi) nur zu wünschen, dass die Wähler auch so ein schlechtes Gedachtnis haben wie Il Presidente. (Und beim nächsten Mal sprechen wir mit Frank-Walter vielleicht über den Euro und die Inflation...)
Tornado in Bocholt. Regelmäßige Besucher unseres kleinen Abendprogramms wissen, dass der Autor einst im beschaulichen Münsterland aufwuchs, und werden den wiederholten Ausflug in die Heimat entschuldigen. Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt, Fahrzeuge umgekippt, ein Fachmann erkannte auf Windhose und Tornado. Nicht, dass es so etwas da noch nie gegeben hätte, aber morgen werden in den städtischen Gymnasien bestimmt ein paar Klimawandel-Stunden extra angesetzt. Und der Stadtrat diskutiert das Ausrufen des Klimanotstands. Das bringt mehr positive Aufmerksamkeit in den Medien als die libanesischen Clans, die sich selbst in der beschaulichen Provinz gut eingerichtet zu haben scheinen.
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