Schwarzer Schwan, Roter Schwan

Sehet die Zeichen!

Wie Donnerhall brauste Pastor Sandys Rufen von Dortmund bis zum Rhein, wie Schwertgeklirr und Wogenprall hallte ihr Aufruf gegen die Ketzer und Ungläubigen.

 

'Wir sehen, wo Gott in der Welt wirkt – durch die Leute von Sea-Watch, SOS-Mediteranee und Sea-Eye, durch Greta Thunberg und die Schülerinnen und Schüler, durch so viele andere – und dabei machen wir mit.... Behaltet euer Vertrauen, seid unerschrocken, zeigt gemeinsam euren Glaubensmut. Wir haben Gott an unserer Seite.' Geschichtsschreiber werden an dieser Stelle bestimmt später hinzudichten: Und die Gemeinde antwortete Pastor Sandy: DEUS VULT, Gott will es.

Pfarrerin Dr. Sandra Bils, wie gesagt im Netz auch als Pastor Sandy unterwegs, zudem geprüfte Sommelière der Deutschen Wein- und Sommelierschule (getreu der Theologenweisheit: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!) und mit ihr wohl die Mehrheit der Protestanten auf dem Kirchentag, weiß nun also, dass der Herrgott auf ihrer Seite steht.

Wie sehr sie sich irren können, die Pfaffen, ist gar nicht so schnell herauszufinden. Zunächst ist das Netz voll mit den Niemöllers und ähnlichen Post-1945-Gebenedeiten, man muss etwas tiefer wühlen, um aus Pfarrersmunde die Worte zu finden: „ ... Darum ist der Nationalsozialismus positives Christentum der Tat. Hitler ist jetzt der Weg des Geistes und Willens Gottes zur Christuskirche deutscher Nation.“ Damals, 1934, sahen sich zwei Drittel der Protestanten als „Deutsche Christen“, so wie heute zwei Drittel wohl den Schleppern und Klimawandlern zujubeln. Damals bekamen die Pfaffen die Kirchensteuern, was wollen sie diesmal?

Man muss nicht einmal in der Zeit reisen, um eine völlig andere Sicht auf die Welt ebenfalls angeblich durch Gottes Augen sehen zu können. Pastor Paula White sprach vor einer Trump-Reelection-Rally das Gebet: „Herr, Du hast Präsident Trump zur rechten Zeit geschickt... Ich sage euch, die Weisheit des Herrn ist im Herzen unseres Präsidenten...“ Das ganze Gebet, bei dem sich wenigstens der Satz „There’s no Business like Show-Business“ als wahr herausstellt, hier.

 

Ein Schwarzer Schwan, das wissen unsere Leser, ist ein unvorhergesehenes Ereignis, welches ungute wirtschaftliche Entwicklungen ankündigt. Im Spirituellen steht der Schwarze Schwan auch für das Böse – aber wir wollen uns jetzt nicht mit der Sommelière und Pastorin Bils streiten, ob ihre Ausgrenzung aller Menschen, die noch bei Trost sind, nicht ziemlich böse ist. Stattdessen wenden wir uns einem anderen Schwan zu.

Was ist ein Roter Schwan? Die Erscheinung Roter Schwan ist bisher nur aus der Politik bekannt, dort hört der Rote Schwan auf den Vornamen Gesine. Aus ihrem heimischen Biotop glitt Gesine Schwan mal wieder die Spree entlang, und wir vernahmen ihre Worte: „Wenn die Bitte an mich herangetragen würde und wenn die auch eine erhebliche Unterstützung hätte“, würde sie bereitstehen als neue SPD-Parteichefin. Sogar um den kleinen Kevin würde sie sich kümmern, das Amt mit ihm teilen. Wir wissen nicht, ob der Kabarettist Peer Steinbrück die Idee hatte, aber spätestens jetzt sollte er Gesine sofort offiziell vorschlagen! Und für Kevin wird’s auch Zeit, dass er mal einen richtigen Job bekommt. Am 1. Juli wird er 30. Zeit, zuhause auszuziehen!

 

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