Knallhart nachgerechnet: 25 bis 27 Prozent für die Klimawandler sind letztendlich ein Nullsummenspiel. Das Problem liegt ganz woanders.
Natürlich läuft die Propaganda weiter. Die Welt vergleicht den Auftritt von Annalena Baerbock beim Bund der Deutschen Industrie mit dem ihres Vorredners Christian Lindner, der nach Messung des Beifalls (nach „Lautstärke und Länge“) schlechter abgeschnitten haben soll. Annalenas Botschaft (Europa, yeah!) sei bei den Gästen gut angekommen. Bei einem „eher konservativen Publikum“, wie die Welt behauptete.
Leider schwimmen die BDI-Manager seit Merkels Knute immer mit dem Strom, da wird das Geld (und die Subventionen) verdient, nicht gegen den Strom (im wahrsten Sinne des Wortes). Außerdem ist die noch amtierende Kanzlerin die Rotgrüne par excellence. Ausgerechnet Frankreichs Finanzminister hatte vorher Ovationen des „eher konservativen Publikums“ erhalten. Ebenfalls für „Europa yeah!“. Welt-Chef Ulf sieht Annalena da logischerweise bereits als Kanzlerin.
Auch die Demoskopen leisten ihren Teil. Sie rechneten die Grünen inzwischen auf 25 % oder 27 % – je nach Dreistigkeit – hoch, und befeuerten auch bei den Medien eine Euphorie, die wir zuletzt bei 100%-Schulz erleben durften. Aber mit Zahlen verhält es sich wie mit einem Bild von Picasso oder von Anton Hofreiter: Der eine sieht dieses darin, der andere jenes.
Lasset die Kirche im Dorf und die Genossen im Ortsverein!
Treten wir also näher an das Stimmungsbild heran und zählen Eins und Eins zusammen. Laut der neuesten Umfrage haben die Grünen also 25% und die SPD 14%. Macht zusammen 39%. Warum wir die beiden zusammenzählen? Nun, Grüne und Rote gehören zum selben Clan, wie wir weiter unten mit Zahlen zeigen werden. Für viele sind die 25% der Klimawandler für sich genommen schon eine erschreckende Zahl. Die Summe 39% beruhigt da auch nicht gerade. Aaaaber...
Ein Blick zurück zeigt noch ganz andere Zahlen. Im Jahr 1969 (erstes Prost auf Willy!) erreichten die Genossen 42,7%. Frauenschwarm Brandt holte bei vorgezogenen Neuwahlen 1972 sogar sagenhafte 45,8%. Dann kamen die Grünen und Sie können in den Folgejahren deren Ergebnisse im Prinzip von denen der SPD abziehen.
Was ist wirklich anders: Seit der Wiedervereinigung haben die rotgrünen Genossen keinerlei Schamgefühl, mit den Kommunisten zusammenzugehen. Das macht sie so gefährlich – erste richtungsweisende, aber noch harmlose politische Ergebnisse sind beim Berliner Senat (und anderswo) zu besichtigen. Der zweite gravierende Unterschied zu früheren Zeiten: Die Selbstentleibung der CDU/CSU, die nicht mehr selber rechnen kann und der freiwillig gleichgeschalteten Presse auf den Leim ging, die Bürger hätten nur zwei Sorgen: Klima und „Europa“. Seither geht die Union den Weg der SPD, thematisch und arithmetisch von 38% (2017) auf zuletzt 26%.
Der dramatische Verlust der Union auf 26% resultiert von der teilweisen Abwendung der Medien von ihrer vormaligen Gottkanzlerin (und erst recht von deren Nachfolgerin), so dass führerlos gewordene Wähler, der Rund-um-die-Uhr-Propaganda folgend, die Grünen stärken. Der Schlüssel für die Zukunft des Landes liegt nun bedauerlicherweise bei den Armins und Annekrets – das ist schlimmer als die Zwischenhochs der Klimawandler, die zusammen mit der SPD noch keine Bedrohung darstellen.
P.S. Heute im Parlament krakeelende Klimakinder als nützliche Idioten im Parlament. Und Schäuble sagt: Lasst sie doch spielen, aber nichts kaputtmachen!
Demnächst in Ihrem Bundestag: Urlaub teurer, wg. neuer Kerosinsteuer.