Was ist der Unterschied zwischen einem in die Jahre gekommenen Juso-Lümmel, der noch bei Mutti wohnt und einem deutschen SPD-Außenminister? Hm. Das ist gar nicht so leicht. Der Außenminister hat wenigstens ein Supergehalt und Personal. Aber beide haben offensichtlich zu viel Zeit für Nonsense.
Woher wir das so genau wissen? Von niemand anderem als von unserem Heiko. Anstatt sich darauf zu beschränken, bei Staatsbesuchen oder -empfängen wichtig in Kameras zu schauen und nichtssagende Statements mit ernstem Gesichtsausdruck zu verkünden, so dass der Wähler denken könnte, die Regierung habe alles im Griff (Paradebeispiel aus grauer Vorzeit: H. D. Genschman), twittert sich Heiko um jede Reputation.
325.000 Follower hat der deutsche Außenmini, aber unter seinen zahlreichen Tweets pro Woche finden sich selten mehr als ein paar Dutzend Likes (Herzen). Das legt den Schluss nahe, dass es sich auf Heikos Account wohl zumeist um Fake-Follower handelt. Schauen wir mal auf die letzten Tage, warum das Interesse so gering ist.
Gestern twitterte er: Freue mich in Rennes gemeinsam mit der schwedischen Botschafterin sehr auf #GERSWE - ich werde unsere Mannschaft kräftig anfeuern! Die Siegesserie gegen Schweden kann von mir aus gerne noch ein bisschen weitergehen. (Heiko, 29. Juni)
Nun wissen wir alle, kaum saß der Unglücksvogel im Stadion, schon verloren unsere Mädels 1:2. Wäre er vielleicht doch besser nach Italien geflogen, um die Schlepperkapitöse zu retten, die die Italiener festgenommen haben. Aber Fußball liegt ihm näher. Schon immer. Als Abgeordneter des Saarlandes spielte er bei den „Roten Hosen“. Der Rechnungshof bemängelte damals: 83.000 Euro soll die saarländische SPD für Abgeordneten-Fußball aus Steuergeldern verschwendet haben. Kapitän der Edel-Kicker: Heiko Maas.
Der Schlepper-Kapitöse eilte Heiko wenigsten per Tweet zur Hilfe: Menschenleben zu retten ist eine humanitäre Verpflichtung. Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden. Es ist an der italienischen Justiz, die Vorwürfe schnell zu klären. (Heiko, 29. Juni)
Ebenfalls für den sächsischen SPD-Chef Martin Dulig fand er tröstende Worte: Martin Dulig kämpft entschlossen für die Demokratie. Immer wieder tritt er insbesondere Rechtsextremen mutig entgegen. Wie er und seine Familie bedroht werden, ist einfach abscheulich. Wir stehen fest an seiner Seite! (noch mal 29. Juni)
Am Tag zuvor scharwenzelte sich Heiko an die Bewegung der Schwulen, Lesben, Transgender und Diversen heran: In der Kneipe Stonewall standen heute Nacht vor 50 Jahren mutige Leute auf gegen Diskriminierung und gegen Gewalt. Ein Wendepunkt der LGBTIQ-Bewegung! Leider gibt es noch immer viel zu tun. Lasst uns alle gemeinsam für mehr Akzeptanz einstehen. Denn Vielfalt macht uns stark. (28. Juni)
Nur bei seinem Staatsbesuch im Iran kriegte unser Gender-Held offensichtlich die Zähne nicht auseinander. Anstatt „mutig gegen Diskriminierung und gegen Gewalt“ (der Iran hängt Homosexuelle an Baukränen auf) zu stehen, ließ er sich von den Mullahs deren Toleranzpolitik erklären.
Dafür gibt er zuhause gern den Robespierre. Hier fordert der Jakobiner nach den Freitagsklimakindern nun den Donnerstag für Demokratie. Täglich orgelt er für seinen freien Donnerstag.
Kommunalpolitiker*innen und Ehrenamtliche sind für uns da. Doch sie werden gerade Ziel von Hass und sogar Gewalt. Zeit, dass wir für sie da sind. Am #donnerstagderdemokratie wollen wir diese HeldInnen ins Scheinwerferlicht stellen. Schreibt mir, wem Ihr dankbar seid und warum. (Heiko, 24. Juni)
Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr - auch hier arbeiten viele ehrenamtlich. Ihnen und auch allen Hauptamtlichen gilt der Dank von vielen, die mir geschrieben haben. Es ist eine Frage des Respekts, dass die Politik sie so gut wie möglich unterstützt. #donnerstagderdemokratie (27. Juni)
Ist das sozialdemokratischer Zynismus, wenn er schreibt, die Polizei arbeitet ehrenamtlich – weil seine Genossen die Polizisten so mies bezahlen? Oder ist Heiko einfach nicht von dieser Welt?
Wenigstens beim Eigenlob hält er sich nicht zurück: Ich bin überwältigt von der Resonanz beim #DonnerstagderDemokratie. Tausende haben sich schon beteiligt, Hass und Hetze haben wir Dankbarkeit und Nächstenliebe entgegengestellt. Dieser Tag war ein Anstoß. Seien wir auch an jedem anderen für diejenigen da, die für uns da sind. (27. Juni)
Immerhin, für seinen Aufruf zum Donnerstag for Heiko erhielt er 1.300 Herzen. Dafür steht zwar ein youtuber oder eine Influencerin bei Instagram gar nicht erst auf, aber für ein Pamphlet von Heiko ist das ein überwältigender Erfolg. Nur für einen deutschen Außenminister sind Inhalte und Resonanz oberpeinlich.
(Foto: Screenshot von Heikos Twitter-Account)
Vielleicht haben sie schon heute Abend einen neuen Schonklod. Die abseitigsten Kandidaten werden nun genannt als Nachfolger vom Juncker, the Drunker (englischer Fleet-Street-Nickname). Macron solle Merkels Peterlein gut finden, den kann er dann schön als Tanzbären am Halsband durch die Manege führen. Und tatsächlich wird auch der Name von der Leyen genannt – als sei die EU nicht schon genug unter Korruptionsverdacht.
Maas mit Dreitagebart??? Will er jetzt vom angeblichen Sexappeal Habecks etwas abbekommen? Oder will Natalia das genau deswegen so?
Ich sehe schon die neue Doppelspitze der SPD vor mir:
Heiko und Kevin. Das wäre was. Da könnten sie hier jeden Tag einen
super Artikel verfassen, Herr Paetow.
SPD Doppelspitze wächst zu neuer Größte! Heiko nimmt Kevin auf die Schulter,
zusammen sind sie jetzt 2,20 m groß und überblicken alles.
Danke für ihre fantastischen Artikel hier!
MfG.