Heute gibt’s bei uns mal wieder den beliebten Häppchenjournalismus. Schnell auf den Punkt, und dann weiter im Text. Fakten zu Homopopulismus, wer einen an der Klatsche hat und Lars Klingbeil...
Endlich geht es auch mal um Argumente beim EU-Wahlkampf der SPD! Sozialpädagoge Pascal Sauer, 28, Listenplatz 58, will in Europa ein zentrales Problem angehen, das in der medialen Öffentlichkeit noch längst nicht abschließend behandelt wurde. Sauer, wohl nicht mit Merkels Joachim verwandt, beklagt, „dass sich Transsexuelle zum Beispiel in Männer- und/oder Frauen-Umkleiden nicht immer wohl fühlen“. Also gelegentlich schon, aber nicht immer. Das muss nicht sein. Deshalb sein Aufruf auf Wahl-Plakaten: „Ich geb den Homos eine Stimme. Bums mich am 26.05. rein“.
Gerade ältere Genossen, die immer noch in einer klassischen Mann-Frau-Partnerschaft leben und das Thema „Gerechtigkeit“ wichtiger finden, waren wegen des homopopulistischen Auftritts irritiert, dabei haben sie noch Glück gehabt. Denn auch der Slogan „Einlochen am 26.5.“ war im Rennen. Andererseits, wer weiß besser als die Spezialdemokraten: Es ist schwer, gutes Personal zu finden.
Gerechtigkeit im Homeland
Bei einem Videochat von Henryk M. Broder und seinem Anwalt Joachim Steinhöfel lernten wir, dass eine gewisse Lamya Kaddor, die beruflich irgendwas mit Islam macht, allein im Jahr 2016 „laut Akten 107 Strafanzeigen gegen ihre Ehre“ erstattet habe und damit die Justiz im Homeland NRW schwer auf Trab hält. Die Staatsanwaltschaft dort scheint jedenfalls hocherfreut über die Ablenkung (endlich mal was ohne Messer), denn sie brachte tatsächlich zum Prozess, dass Broder geschrieben hatte, Kaddor habe einen an der Klatsche. Was der Autor sogar ausführlich begründete. Werden Sachverständige geladen? Schriftgelehrte? Psychiater? Bei solch einer eifrigen Justiz ist es wirklich kein Wunder, dass es im Homeland NRW so gut wie keine Verbrechen mehr gibt. Hier gebührt auch dem weisungsgebenden Justizminister Peter Biesenbach von der (C)DU ein ausdrückliches Lob! Was wir hiermit übernehmen, macht ja sonst wieder keiner.
Mit freundlichen Grüßen
Gestern krachte ein führerloses Bodenfahrzeug (Renault!) in die parkende Regierungsmaschine von Angela Merkel. Nix passiert. Aber was für eine Symbolik!
Falsche Frage, dumme Frage.
Bild über den Fall der bald wohl Ex-Doktorin Franziska Giffey, SPD: „Wie wichtig für ihre Glaubwürdigkeit und Politik ist ihr Titel?“ Falsche Frage: Wie wichtig ist es, wenn jemand Titel führt, obwohl er den wissenschaftlichen Ansprüchen dafür nicht genügt? Und was sagt das über ihre Befähigung zu einem solch früher mal wichtigen Amt wie Gedönsministerin?
Aus dem zersplitterten Spiegel: „Jetzt legte (Berlins) Bausenatorin Lompscher neue Zahlen vor, wonach der Anstieg (der Mieten) deutlich gebremst wurde.“ Dann folgt die wirklich dämliche Frage: „Zeigt die Enteignungsdebatte schon Wirkung?“ Spiegel-Journalismus 2019: Von nix ’ne Ahnung, aber viel Platz.
Zahlen und Zitate
* Allein in Niedersachsen wurden 2018 von der Polizei 3754 Taten mit Stichwaffen registriert. (Was ist mit „registriert“ gemeint? Sichergestellt? Sharia-Waffenschein beantragt?
* „Ich will Geld verdienen und mir Segel-Jachten kaufen“, sagte ein wenig kokett die junge Bahlsen-Erbin Verena, und schon sprangen die Spezialdemokraten im Karree und schwangen das Klingbeil. Logisch: Die Sozis hören nur „Segel-Jachten“. Mit „Geld verdienen“ können man in der Partei wenig anfangen. Geld wird da verteilt, nicht verdient.
* Ein Paar bekam jetzt in den USA zwei Milliarden Entschädigung zugesprochen, wg. Krebs durch Monsanto. Was jetzt zu Bayer gehört. Der Kauf von Monsanto durch Bayer zeigt, dass es anscheinend nicht nur in Hollywood „Stupid German Money“ gibt.
* „Wenn das freie Wort Gehör findet, die Wahrheit zu ihrem Recht kommt, die Lüge enttarnt wird, wenn Unbequemes ohne Furcht ausgesprochen werden kann, wenn die Mächtigen kritisiert werden und die Schwachen eine Stimme bekommen, wenn all das möglich ist Tag für Tag, dann sind das gute Nachrichten für die Demokratie.“ Toll, oder? Muss man unterschreiben. Wenn nur nicht der Absender wäre. Mit solch großem Wort wirbt ausgerechnet und allen Ernstes die Süddeutsche Zeitung!
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