Bevor morgen der Weltfrauentag begangen wird – in Nordkorea, Aserbaidschan, Burkina Faso, Eritrea, Kirgisistan, Kuba, Kasachstan und Berlin (in China bekommen Frauen einen halben Tag frei für den Frühjahrsputz) – wollen wir schnell noch einen Blick auf die Männer werfen.
Dieses Exemplar auf dem Foto sehen Sie hier übrigens nur, weil es uns ins Auge fiel, als wir unser Indianerkostüm zum Leihhaus zurückbrachten, und es für den heutigen Tag zweifach nützlich erschien. Einerseits weil weiter unten von einem Zug die Rede sein wird, und uns bei Zügen immer zuerst der Schulz-Zug einfällt. Andererseits weil es ja um Männer aus dem Politgewerbe im Wandel der Zeit gehen soll.
Denn auch der Mann unterliegt, nicht minder als die Frau, dem brutalen Diktat der Moden, wenn er vorankommen will. Mit Anzug und Schlips wäre SPD-Grünschnabel Kevin so erledigt in seiner Peer-Group, wie der junge Amthor von der Union mit grünen Haaren in der seinen. Vor allem nach Altweiber auffällig: Die zukünftigen Regierungsparteien setzen auf den unverbindlichen Typ des Polit-Bachelors, den Aal-Glatten, den Burschi-Typ.
Der Lindner-Chris, der Habeck-Robert und der Söder-Sepp (jaja, Markus, klar – aber „Sepp“ ist ein sprachsensibler Kompromiss, weil „Depp“ wollten wir hier nicht schreiben) scheinen alle aus derselben Castingshow zu stammen – Germanys Next Polit-Top-Model –, und sie verkaufen im Wesentlichen das gleiche Produkt wie der Genosse Martin: Europa ist die Antwort auf alle Fragen, die Sie noch nicht einmal zu stellen wagten.
Die CDU bleibt übrigens auch nach Altweiber ihrer noch jungen männerlosen Tradition treu. Die ersten allerdings murren schon, und ein gewisser Ralph Brinkhaus ruft lauthals: Ich will ‘nen Moslem als Mann (und Kanzler).
+++ Tief im Osten, wo Bären und Wölfe zuhause sind, dominiert ein anderes Männerbild. Hier lässt Vlad aus dem Stamme Rus einen Siegeszug mit 20 Waggons, beladen mit erbeuteten Panzern und Waffen (made in USA und Europa) aus dem Syrienkrieg durch 60 russische Städte fahren. An der Seite prangt ein Transparent 'Siriysky Perelom', was die dailymail mit „Syrian breaking point“ nicht ganz treffend übersetzt („Knochenbruch“ scheint passender). Bilder können sich sensiblere Naturen, die noch wegen des Indianerkostümverbots verunsichert sind – unter Protest natürlich – hier ansehen.