Schade, die großen Komiker sind gerade irgendwie abgetaucht. Kein Merkeldideldum, kein Nahles-Geschrei, kein Baby, Baby, Barley Barley. Frank-Walter, der Klimascheinheilige, verbessert seine Work/Life/CO2-Balance nach den vielen Flugreisen der letzten Wochen durch Funkstille, und Annekret fehlt wenigstens entschuldigt nach dem WC-Shitstorm.
Man muss ja schon froh sein, dass Sawsan Chebli sich das Twittern nicht verbieten lässt. So bleiben wir Zeugen ihres täglichen Kampfes gegen Höflichkeit, Meinungsfreiheit und Sinn & Verstand.
Ihr Tweet: Schon wieder: Wurde gerade von einer Stewardess auf einem Inlandsflug auf Englisch angesprochen. Hab sie gefragt, warum sie meint, ich könne kein Deutsch. Sie, sichtlich irritiert: „Wir haben halt viele ausländische Gäste.” Ehrlich, es nervt.
Was will sie uns damit sagen: Warum sie meint, ich könne kein Deutsch? Wie hätte die Stewardess kommunizieren sollen, wenn jemand aussieht, als käme er von einem anderen Kontinent, oder gar, wenn sie sie erkannt hätte, von einem anderen Planeten? In Zeichensprache? Schon der Begriff Inlandsflug sollte übrigens in Sawsans Parteikreisen verpönt sein. Die EU ist für die SPD das neue Inland. Wir wissen das, weil mit billigen Zigaretten bei innereuropäischen Auslandsflügen schon lange Schluss ist. Und sie hätte von Martin Schulz lernen können: Europa ist die Antwort, im Himmel und auf Erden. Und in Europa werden nun mal viele Sprachen gesprochen. Bei der Luftfahrt hat man sich auf die Lingua Franca festgelegt, und die muss auch eine Twitterbeauftragte des Berliner Senats beherrschen.
Gaunerstück im Dunkeln
Nur weil die größten Sprücheklopper Urlaub machen, fanden wir in den Untiefen des Meldungsmorasts diese Ankündigung des nächsten Gaunerstücks nach dem Diesel-Desaster überhaupt: „Deutsche Bank Chef gibt Widerstand gegen Fusion mit Commerzbank auf.“ Freunde, Freunde, daher weht der Wind. Ausgerechnet die Sozis (in personam Scholz!), die von Wirtschaft nichts verstehen, wollen „eine große deutsche Bank“ und drängen auf die Fusion der Deutschen mit der Commerzbank. Dabei ist die Deutsche bereits so groß, dass es gleich mit dem Euro insgesamt vorbei sein kann, wenn die Derivate in ihrem Keller hochgehen. Die Börse quittierte, dass die „Deutsche“ nicht einmal die Postbank, einst großspurig geschluckt, verdauen konnte, mit einem Abstieg der Aktie auf unter 8, in Worten acht, Euro, und die Commerzbank musste nach dem Kauf der Dresdner mit Staatsknete gerettet werden. Und die zwei Krücken sollen nun fusionieren zur Super-Krücke? Und die Bürgenden (früher Bürgerinnen und Bürger) dürfen – bürgen? Was (oder besser: Wer) treibt den Scholz und seine Konsorten? Klingt verdächtig nach Riester-Rente, die auch nur einen Genossen richtig froh machte.
Gschmäckle im Ländle
Die Idee hatten die Pleitegeier vom Kölner Stadtanzeiger und die Chefs eines Provinzblatts aus Baden. Der diesjährige BDZV-Zeitungs-„Preis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement“ geht an die Eltern der von einem „Flüchtling“ vergewaltigten und ermordeten Maria Ladenburger. Weil sie den Mund hielten und nie die Zustände in diesem Land beklagten, die zu der Bluttat führten? Und obendrein noch eine Stiftung „auch für Flüchtende“ gründeten? Aber warum ist die Geschichte in den Zeitungen, die zum BDZV gehören, nicht ganz so groß gelaufen? Merken die Preisverleiher, dass das ihre Leser verwirren würde?