Die Integration in die Sozialsysteme funktioniert. In wieweit sind die Migranten in unseren Gefängnissen „angekommen“? Ein verdienstvoller Bericht darüber bewegt die Gemüter – leider sagt der aber nicht allzu viel aus.
Auch für die Führung der kleinsten Dorf-Kneipe braucht es eine rudimentäre Buchführung und Planung. Ist genug Bier vorrätig? Schnitzel bestellt für das Landjugendfest am Sonntag?
Wie hilfreich wäre ein entsprechender Überblick erst für die Führung eines Staates? Wie viele Einwanderer brauchen wir, um unsere Renten zu sichern? Wie integrieren sich die bisher Eingewanderten? Und in wiefern tragen sie zum Wohlstand bei? Haben wir vielleicht, wie die USA, einen Steve Jobs (Sohn eines syrischen Politikstudenten und einer deutschstämmigen Mutter) unter unseren Syrern? Bei der täglichen Zeitungslektüre ist da keiner aufgefallen, hier scheint eher der Typus Mackie Messer angekommen zu sein.
„Scheint“, denn, wie es so schön heißt, „belastbares Zahlenmaterial“ liegt leider nicht vor. Nun hat sich dankenswerter Weise die „Rheinische Post“ der Aufgabe angenommen, einen Teilaspekt der Zuwanderung zu untersuchen und quasi die Gefängnisse der Republik abtelefoniert, um zu erfahren, in wie weit die Migranten der Merkelflut dort „angekommen“ sind. Die Ergebnisse der Fleißarbeit lesen Sie bitte hier.
Wir haben uns nur ein paar Highlights herausgegriffen. So findet man in Sachsen häufig den Polen, Tunesier, Libyer, Tschechen und Georgier hinter Gittern. Im Homeland NRW versammelt sich sogar eine kleine UNO im Knast, mit Repräsentanten aus 113 Staaten, bei 108 war die Staatsangehörigkeit unbekannt. Die meisten stammten aus der Türkei, gefolgt von Marokko, Polen und Rumänien. Zur Beruhigung soll wohl der Hinweis dienen, dass von den 16.000 belegten Gefängnisplätzen im Homeland nur 5.683 Gefangene „ohne deutsche Staatsangehörigkeit“ gezählt wurden – der gemeine Rechtspopulist hätte hier aus dem Bauch auf 80% getippt. Ja, uns ist auch zu Ohren gekommen, dass der deutsche Pass inzwischen herumgereicht wird wie venezolanische Bolivars – die Mitglieder der berühmten Araber- und Kurdenclans haben auch einen, aber dann mussten wir in Betracht ziehen, dass die Clans gar nicht im Knast sitzen, oder wenn, nur ein paar Tage, weil sie Spitzenanwälte wie etwa den Mann von Renate Künast haben, aber das führt uns immer weiter weg.
Aufschluss gibt vielleicht ein kleiner Zahlensalat aus Hessen, wo 27,4 Prozent Gefangene muslimischen Glaubens gezählt wurden, am Freitagsgebet nahmen hingegen eher 40% der Einsitzenden teil. Es dürfte sich womöglich um Blitzradikalisierungen handeln.
Solche Zahlenspiele erfreuen sich jedenfalls allergrößter Beliebtheit, wenn sie auch eigentlich nichts Genaues aussagen. So fanden sich unter dem von der "Welt" übernommen RP-Artikel mehr als 1.000 Kommentare. Deshalb wollen wir fortfahren.
Im Homeland NRW verkündete ein SPD-Sprecher namens Ganzke, man habe 572 „Angriffe mit Stichwaffen“ alleine „zwischen September 2017 und März 2018 in Nordrhein-Westfalen“ gezählt. Also in einem halben Jahr. Macht 1.000 pro Jahr. Aus Berlin meldet der ARD-„Faktenfinder“, noch nie der Seriosität verdächtig, es habe 2017 „2.737 Taten gegeben, bei denen ein Messer als Tatmittel erfasst wurde“. Allerdings bedeute das nicht, beeilte sich die fest im Klammergriff von Rot-Rot-Grün gefangene dortige Polizei zu versichern, „dass in all diesen Fällen "Messerattacken" erfolgt seien.“
Es gilt also auch hier das Wort von SPD-Ganzke: „Angst vor zunehmender Messergewalt ist unbegründet.“
Würden wir nun alleine die Messerattacken der letzten 18 Monate bundesweit hochrechnen und diese Zahl mit der der Inhaftierten abgleichen, würde uns wohl rotgrün vor Augen werden. Das geht aber nicht, denn bundesweite Statistiken werden nicht geführt.
Wichtiger ist die Integration! Deshalb bekommen die Berliner Knackis einen exklusiven Berlinale-Abend mit Filmvorführung spendiert, hat sich der grüne Justizsenator überlegt. Für die meisten Gangster dürfte das allerdings die Höchststrafe sein. +++