Evelyn & Angela:
Die zwei mit der Narrenkrone

Liebling der Woche: Evelyn Burdecki

In einem demokratischen Verfahren – jedenfalls, wenn RTL nicht so geschummelt hat wie Wahlhelfer bei der Hessen-Wahl – wurde wieder eine Frau zur Königin gewählt. Ein politisch-korrekter Vergleich der „Dschungelkönigin“ mit der angeblichen „Königin Europas“...

Selbst auf den letzten 20 Metern vom Dschungelcamp zu ihrem Thronsaal kam noch kurz die Sorge auf, Schusseline Evelyn Burdecki könne sich auf der letzten Hängebrücke noch verlaufen. Aber es ist noch mal gut gegangen, denn, so hatte Evelyn zuvor im Camp versichert, „meine Gehirnzellen lassen mich nie im Stich.“

Wer will es bestreiten – das Land ist gespalten durch einen tiefen Riss. Da gibt es die, die aus psychologischem (und philosophischem) Interesse das jährliche Sozialexperiment bei RTL verfolgen, und es gibt die, die sagen, so einen Mist gucke ich mir doch nicht an. Geschenkt. Derzeit ist Evelyn Burdecki in Deutschland jedenfalls so bekannt wie Angela Merkel, beider Weisheiten wurden in den letzten Tagen über alle Medien-Kanäle verbreitet, ohne dass man ihnen hätte ausweichen können. Und dadurch hätte eigentlich jedem klar werden müssen: So weit sind die zwei gar nicht auseinander!

Natürlich ist die Dschungelkrone eine Narrenkrone. Aber es ist dieselbe, die man Merkel aufgesetzt hat als Königin der Herzen („Stern“, „taz“), Eiskönigin (wieder „Stern“), Königin des Passiv-Aggressiven („Welt“), Europas-Königin („Berliner Zeitung“). Oder, am passendsten, die Königin der Mediokrität („The European“). Nehmen sie nur den Satz: „Hätte ich das gemacht, hätte ich von allen Seiten Ärger bekommen. Merkel auf die Frage, warum sie sich weigerte, die Grenzen dicht zu machen? Oder Evelyn wegen irgendwas?

Es wird noch besser: Die eine kann ein amtliches Dokument vorlegen, demzufolge sie eine promovierte Physikerin sei. Gleichwohl schaltet sie aus Angst vor einem Tsunami die deutschen AKWs (Kenner sagen, die besten der Welt) ab und vernichtet weitestgehend den Arbeitsplatzbereich Reaktortechnologie. Sodann vertreibt sie die Automobilindustrie, indem sie komplett unsinnige Schadstoff-Grenzwerte von nachweislichen Idioten zum Gesetz macht. Wo hat die Frau studiert? In Moskau? Und was wirklich? Leninismus-Stalinismus?

Die andere ist ebenfalls im Besitz eines behördlichen Bildungsnachweises. Fachabitur im Homeland NRW (sie ist deutlich jünger, da kommt bestimmt noch was!). Dort hat sie gelernt, wer nicht deutscher Bundeskanzler war, denn „Adenauer ist glaub ich ’ne Schule“.

Auch im Geografischen irren beide gleichermaßen herum. Evelyn vermutet zwischen Europa und Amerika einen „amerikanischen Ozean“ und Angela hält die Türkei „geografisch für unsere nächsten Nachbarn“. Und wie in Angela ist auch in Evelyn viel Grünes drin. So will sie mit den 100.000 Euro Preisgeld in armen Ländern Gutes tun. Ich dachte an Brunnen. Weil der Mensch besteht ja ganz viel aus Wasser.

Mal ehrlich, hören Sie nicht auch Claudia Roth, wenn Evelyn sagt: „Herr Gott, lass Regen regnen“? Oder klingt das etwa nicht nach Annalena Baerbock (der Strom wird im Stromnetz gespeichert), wie Evelyn Serverprobleme analysiert: Vielleicht ist ja irgendwie dieser Stromdurchlauf kaputt. Oder irgendwelche Maste, diese langen Dinger. Ich hatte mal einen Hamster gehabt. Der Hamster hat damals auch die Telefonleitung durchgegessen. So was kann ja auch hier passieren.?

Nein, „’ne Fehlbildung hab ich jetzt nicht“, autopsiert sich die Buschkönigin, außerdem gilt „was dich nicht härter macht, macht dich stärker.“ Natürlich müssen wir auch kurz das Zwischenmenschliche ansprechen. Da hat die Junge der Alten einiges voraus, denn sie hat sich entsprechend vorbereitet. „Küssen habe ich dann an einer Banane geübt, wirklich nur das Küssen, ich habe an nichts anderes gedacht“. Vergleichen Sie das mal mit der verschmusten Mesalliance der anderen mit Macron.

Aber für beide gilt beim Umgang mit aufgeblasenen Alphamännchen-Darstellern wie Heiko, Yotta, Horst, CWM, Martin, Schäuble, Friedrich, den vielen Angebern, Affenmachern, Aufschneidern, Heuchlern und Lügnern und auch den Bitches drumherum das hilfreiche Motto: „Lieber Harmonie als Psychiatrie."

Während die eine langsam den Abgang macht, hat die andere noch viel vor. „2019 wird für mich das schlaue Jahr. Ich werde Bücher lesen, ich werde Schach spielen und studieren gehen." Und danach plant sie eine Karriere als Börsenmaklerin: „An dieser Theke. Das sieht ja immer so aus wie beim DJ – weil die dann immer so mit Knöpfen sind und drücken.“ Genau. Noch besser wäre allerdings der fliegende Wechsel in die Politik! Man stelle sich vor, Evelyn würde Finanzministerin. Was würde da aus „zum Beispiel bei 10.000 Euro. Dann muss man ja die Mehrwertsteuer abgeben. Das sind mal sechs Prozent, mal zehn Prozent, das geht bis zu 30 Prozent. Und der Rest ist dann für mich!“

Besser kann es Scholz auch nicht (siehe Grundsteuer). Und vielleicht tragen dank Evelyn dann alle Käppis und T-Shirts mit der Aufschrift MAGGA (Make Germany Great Again). Go, Girl!

Nächste Woche: Michel Houellebeqc (oder haben Sie einen besseren Vorschlag?)

Und nicht vergessen: Montag abend um 20.00 Uhr in alter Frische!

 

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