+++ Eine gute Nachricht am Anfang: Unsere Elfenbeinturmbewohner in Berlin, vulgo Politikos, lesen Zeitung. Daher wissen sie auch, dass in Freiburg nicht nur der Oberbürgermeister Beleidigungen und Morddrohungen erhielt, sondern auch warum. Nämlich wegen seiner „Einzelfall“-Analyse nach einer Gruppenvergewaltigung. Und sogar von der Gruppenvergewaltigung haben die, die sich leider schon länger um uns kümmern, offensichtlich etwas mitbekommen (wir wissen nicht: kam Freiburg im TV? Oder nur die „Gegen“-Demonstrationen?) Denn wie sonst lässt sich die unglaublich tolle Idee von Annette Widmann-Mauz erklären, statt Abschiebungen von importierten Sexstraftätern Sexualaufklärung für alle Flüchtlinge zu fordern?
Nun gut, ganz auf der Höhe der Zeit ist Mauzi jetzt nicht, denn kaum ein Freibad, in dem nicht Handzettel verteilt wurden mit Bildchen und der Aufschrift in 100 Sprachen: Bitte nicht anfassen! Jetzt also Sexualkunde für alle Flüchtlinge. Sollen dann neben Horstis Ankerzentren an der bayerischen Grenze entsprechende Etablissements eingerichtet werden mit der freundlichen Leuchtreklame: „Kommen Sie als Fremder, gehen Sie als Freund“, in denen dann Aufklärung in Theorie und Praxis betrieben wird? Und was ist mit den Regionen, die keine Ankerzentren wollen? Steht am Ende des Sexunterrichts eine Prüfung und ein Paarungsberechtigungsschein, und darf damit das Einverständnis eines neuen Sexpartners automatisch vorausgesetzt werden? Viele offene Fragen.
Solch geniale Ideen, „Flüchtlingen“, die nach Darstellung der Medien doch zumeist Familien sind, zumindest aber gestandene Facharbeiter, Sexualkundeunterricht zu verpassen, erwarteten wir bislang eher aus schwer vernebelten Grünenkreisen, aber Mauzi ist Chefin der Frauen Union in der CDU! Vielleicht ist das Ganze ja auch politisches Kalkül, und es soll schon mal über Sachfragen der Weg für Schwarz-Grün im Bund vorbereitet werden (mit ein paar Dienstwagen für Gelb, versteht sich). Da wächst dann zusammen, was offensichtlich zusammen gehört. +++
+++ Stellen Sie sich auch manchmal die bange Frage wie das wohl wäre, wenn unsere Politikos bei all ihren Streitereien um Posten und Bezüge gar nicht mehr zur Sacharbeit kämen? Noch jedenfalls ist es nicht so weit. Die Regierung Merkel IV hat mit den Stimmen der CDU, CSU und SPD wieder wichtige Meilensteine bei der Perfektionierung unseres großen Homelands hinter sich gebracht. So dürfen Sie, verehrte Leser gegen eine kleine Gebühr die Reihenfolge Ihrer Vornamen beliebig ändern (also beispielsweise aus Josef Maria Maria Josef machen). Ebenfalls ab sofort dürfen Sie heiraten, wen Sie wollen, vorausgesetzt, der die das Gegenstück ist einverstanden (Achtung, hier sind Herkunftsland typische Geflogenheiten zu beachten!). Außerdem wird die Filmförderung verbessert, so dass noch schneller Staatsknete in gesellschaftlich relevante Filmprojekte fließen kann. Ein extra-Geschenk für die Grünen: Verbraucherverbände können jetzt so etwas wie Sammelklagen initiieren, da macht Dieselfahren in Zukunft wieder Spaß. Ja, man kann sagen, was man will – aber bei der Sacharbeit macht unseren Daseinsvertretern weltweit so schnell keiner was vor! +++